Maskierbare Leinwand

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Projektionsfläche passt sich Filmmaterial an

Ein hochwertiges Heimkino wird erst durch eine Großbildprojektion zum wahren Vergnügen. Doch dass die Leinwand hier eine ebenso bedeutsame Rolle spielt wie der verwendete Projektor, gerät oft in Vergessenheit. Richtiges Kinofeeling kommt erst mit einer Maskierfunktion auf. Was genau dahintersteckt und welche Möglichkeiten es für Sie als Heimcineast gibt, haben wir genauer durchleuchtet.

Die Wahl der richtigen Leinwand ist eines der wichtigen Kriterien abseits der eigentlichen Gerätschaften, denn immerhin ist sie der Mittelpunkt eines jeden Heimkinos. Je nach Wohnumgebung und möglichem Aufwand eignen sich verschiedene Leinwände als ideale Partner für die Projektion, hier spielt u. a. die richtige Tuchauswahl für die vorhandenen Lichtverhältnisse eine Rolle.
 
Richtiges Kinofeeling erzielen Sie mit einer fest installierten Rahmenleinwand, ein dezenteres Auftreten kann durch den Verbau motorisierter Modelle erreicht werden. Diese sind inzwischen in zahlreichen Varianten erhältlich, z. B. als komplett versenkbare Einbauten oder Festinstallationen jeglicher Art. Darüber hinaus hat sich die Technik geeigneter Projektionsflächen enorm verbessert, sodass typisches Kinofl air nun auch zu Hause genossen werden kann, zumindest wenn Investitionen von mehreren Tausend Euro kein Hindernis darstellen.

Kino als Vorbild

Klassische Lichtspielhäuser haben nicht umsonst ihre Daseinsberechtigung. Neben dem gesellschaftlichen Miteinander und der typischen Atmosphäre haben die Technik und der Look eines Kinosaals oft etwas ganz Besonderes.
 
Das „gewisse Etwas“ lässt sich abhängig vom betriebenen Aufwand in die eigenen vier Wände holen. Unser Augenmerk ist in diesem Artikel auf das Zentrum eines jeden Filmpalasts gerichtet – die Leinwand. Sie saßen sicher schon einmal im Kino und haben bemerkt, dass das Bild zum Start des Hauptfilms zu wachsen scheint.
 
Der meist rote und samtige Vorhang wird elegant zur Seite gefahren und die Leinwand in ihrer vollen Breite ausgenutzt. Anders als Werbung und Vorschau werden die Filme nämlich meist im Cinemascope-Format 21 : 9 (Superbreitbild) produziert, wodurch der Bildeindruck wesentlich weitläufiger als im bekannten 16 : 9-Fernsehformat (Widescreen) erscheint.
 
Da im Kino die Darstellung ebenfalls zwischen Breitbild- und Superbreitbildformat schwankt, kann die Projektionsfläche dem Filmmaterial angepasst werden. Letztlich bleibt die eigentliche Leinwand unverändert und nur die vor ihr liegende Maskierung wird verschoben, woraus sich aber eine sichtbare Vergrößerung der Diagonale ergibt.
 
Eine aufgrund der dynamischen Projektion eventuell unsaubere Ausrichtung des Projektors schlucken die Stoffe des Vorhangs und der samtigen Leinwandumspannung, sodass der Zuschauer ein sauber umrahmtes Bild zu sehen bekommt.
 
Der beschriebene Prozess, unterschiedliche Formate auf ein und derselben Projektionsfläche abbilden zu können, ist in aufwendigen Heimkinos schon länger ein Thema.

Maskierung

Neben manuellen Maskierungen, die sich nicht mit Komfort oder Exklusivität in Verbindung bringen lassen, gibt es automatisch arbeitende Modelle. Diese lassen sich beispielsweise mit einer mitgelieferten Fernbedienung steuern und so bequem von der Couch aus bedienen. Der Einsatz von variablen Masken ist sinnvoll, wenn Material unterschiedlicher Formate dargestellt werden soll. Ausgefallene Beispiele sind sicherlich ein nahezu quadratisches 4 : 3-Bild und ein Filmklassiker wie „Ben Hur“ im Seitenverhältnis 2,70 : 1.

Im ersten Fall würde die Projektionsfläche links und rechts des Bildes leer bleiben, bei dem anderen Extrem erblicken Sie hingegen oben und unten Balken. Aufgehellte schwarze Umrandungen mindern den subjektiven Kontrasteindruck, Plastizität sowie Tiefenwirkung gehen scheinbar verloren. Selbst wenn die leere Bildfläche vom Beamer schwarz wiedergegeben wird (wie bei Cinemascope-Filmen), schaffen es nur die wenigsten Projektoren, ein derart natürliches und tiefes Schwarz abzubilden, ohne dass Negativeindrücke entstehen. Hier sorgen die schwarzen und matten Stoffe von Maskierungen für Abhilfe.
 
Je nach Leinwand sind diese auf die gängigsten Bildformate voreingestellt, meist also auf 4 : 3, 16 : 9 und 21 : 9. Per Knopfdruck schieben sich die schwarzen Stoffe (Masken) an ihre korrekte Position und verdecken so entweder weiße (also komplett leere) Flächen oder legen sich über die schwarz dargestellten leeren Bildinformationen des projizierten Bildes. Dadurch werden die ursprünglich vorhandenen Defizite ausgeglichen. Der Bildeindruck verbessert sich, da der Kontrast subjektiv steigt und das Bild mit mehr Tiefe und Plastizität wahrgenommen wird.
 

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