Maskierbare Leinwand

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Maskierbare Leinwand, Teil 2

Anamorphotische Vorsatzlinsen als Problemlöser

Sieht man den Filmmarkt als Ganzes, so werden Zuschauer mit weit mehr als drei Formaten konfrontiert. Während sich manuelle Maskierungen als vielseitig, aber unkomfortabel herausstellen, haben fernbedienbare Modelle meist das Nachsehen bei der korrekten Anpassung. Dieses Manko konnte die Firma Image beheben. Als Vorreiter komplett variabler, automatisch maskierbarer Heimkinoleinwände zeigt der deutsche Hersteller mit der „iMasque“ eine Projektionsfläche, deren Elektronik beliebig viele Bildformate maskieren kann, die sich dann mithilfe der Fernbedienung aufrufen lassen.
 
Durch ein spezielles Stoßdämpfersystem und die passende softwareseitige Programmierung können selbst die krummsten Seitenverhältnisse entsprechend umrahmt werden, ohne dass man auf das Kinoflair verzichten muss. Die Rahmen der Leinwand fallen dabei moderat aus, denn die Maskierung, die je nach Bildformat leicht ein Drittel der Fläche bedecken kann, wird sauber und platzsparend in den Seiten aufgerollt. Dadurch wächst die Tiefe der Rahmenleinwand auf mehrere Zentimeter an. Je nach Heimkino ist dies aber ohnehin zu vernachlässigen. Für ganz exklusive Installationen erlaubt die CI-Version von „iMasque“ sogar die Einbettung in eine Wand und wird durch eine bedruckbare und völlig schließende Maskierung auch noch zum Hingucker. Maskierbare Leinwände garantieren also selbst bei wechselnden Bildformaten einen gleichbleibend hohen Bildeindruck.

Eine Frage des Formats

Welche Leinwand und welche Art der Maskierung sinnvoll ist, sollte man vorab mit dem Fachhändler abklären. Aufgrund der vielseitigen Optionen sind nämlich nicht alle Maskierleinwände bei jedem Beamer-Modell praktikabel. Durch die verschiedenen Bildformate, die je nach Wunsch vertikal und horizontal maskiert werden, kann es unter Umständen erforderlich sein, bei jedem Formatwechsel den Zoom und die vertikale Bildlage zu korrigieren. Kommt zum Beispiel eine Leinwand im Cinemascope-Format zum Einsatz, auf der 16 : 9-Material betrachtet werden soll, muss das Bild des Projektors entsprechend ausgezoomt werden, damit es in der Höhe wieder in die Leinwand passt.
 
Als Problemlöser bieten sich hier anamorphotische Vorsatzlinsen an. Um diese im Einklang mit dem Projektor zu betreiben, muss der verwendete Beamer das zugespielte 21 : 9-Bild in einem bestimmten Verhältnis verzerren. Der vor der Beamer-Linse positionierte Anamorphot entzerrt das Bild wieder. Wechselt man nun zu 16 : 9-Material, kann per Knopfdruck die Entzerrung im Projektor aufgehoben und die Vorsatzlinse automatisiert zur Seite gefahren werden. Damit umgeht man ein ständiges manuelles Justieren oder umständliche Einstellungsänderungen im Beamer-Menü.
 
Nachteile der Variante stellen die hohen Zusatzkosten für die Vorsatzlinse sowie eine aufwendige Installation und Umsetzung der automatischen Prozesse dar. Ein weiterer Minuspunkt sind die wegfallenden Untertitel bei den jeweiligen Filmen, die in der Regel in den leeren Balken von Cinemascope-Produktionen positioniert werden. Bei einer entsprechenden Maskierung ist dieses Problem aber ohnehin gegeben.
 
Durch die doppelte Zerrung des Bildes (im Beamer und Anamorphot) geht außerdem ein gewisses Maß an Bildschärfe verloren und die Ecken des Bildes neigen zu leichten Verzerrungen, die wiederum durch eine spezielle Leinwandform etwas ausgeglichen werden können. Einen anderen Weg geht Panasonic mit seinem aktuellen LCD-Beamer „PT-AE3000“. Hier lassen sich für mehrere Bildformate individuelle Bildpositionen und Zoom-Stufen einstellen, die über einen Knopfdruck abgerufen werden können.

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