Programme auf 38 Grad Ost

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Herausforderung im C-Band

Aus den Sat-Frequenzlisten ist Paksat auf 38 Grad Ost vielen eingefleischten DXern sehr wohl bekannt. Die meisten von ihnen, zumindest jene, die auch das C-Band empfangen, werden auf dieser Position bereits ihr Glück versucht haben.

Tatsächlich ist der Empfang dieser Position alles andere als ein Kinderspiel, und das, obwohl sie eigentlich recht leicht zu finden wäre. Als Anhaltspunkt dient schließlich Hellassat auf 39 Grad Ost. Um Paksat zu bekommen, muss man die Schüssel nur ein kleines Stück nach Westen drehen. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht.

Eine Frage der Ausrüstung

Zugegeben, an Paksat sind auch wir viele Jahre gescheitert. Der Satellitzählt nämlich zu den wenigen, die in unseren Breiten im C-Band mitlinearer Polarisation senden. Da die meisten in Europa empfangbarenSatelliten mit zirkularer Polarisation arbeiten, sind auch die meistenC-Band-Antennen darauf abgestimmt. Sie haben durchweg Feeds fürzirkulare Signale von 4 Gigahertz (GHz) eingebaut. Mit ihnen können zwarlinks- und rechtszirkulare Signale mit maximalen Pegeln empfangenwerden und auch lineare CBand- Satelliten sind mit ihnen zu bekommen,jedoch muss man einen Verlust von mehreren Dezibel hinnehmen. Beileistungsstarken Satelliten, wie auf 68,5 Grad Ost, 75 Grad Ost oder76,5 Grad Ost, fallen diese Schwächen gar nicht auf, da alle Sendertrotzdem zu empfangen sind. Lediglich bei schwachen Satelliten, zu deneninsbesondere Paksat 1 auf 38 Grad Ost zählt, sind die Verluste zu hoch,um noch etwas von ihnen einzufangen.

Lineares Feed als Schlüssel

Erfolg stellte sich bei unserer 4,5-Meter-DXAnlage erst ein, nachdem wir ein Seavey- Kombifeed für linearen C-Band-Empfang installiert hatten. Es wurde für den US-Markt gefertigt, wo lineare 4-GHz-Signale üblich sind. Da die Paksat-Footprints alles andere als ermutigend sind, haben wir an der Antenne zwei DX-Blindscan-Receiver und einen Messempfänger angeschlossen. Mit ihm richteten wir die Schüssel auf Maximalpegel aus. Dabei kam neben der Elevation (Antennenschräge) und dem Azimut (Ost-West-Ausrichtung) auch der gradgenauen Ausrichtung des mechanischen Polarizers hohe Bedeutung zu. So konnten wir auf mehreren Transpondern schwache Restsignale ausmachen; sie waren das eindeutige Indiz dafür, dass wir Paksat 1 auch tatsächlich angepeilt hatten. Da sich die Nutzsignalpegel nur unwesentlich aus dem Grundrauschen hervorhoben, blieb bis dahin jedoch fraglich, ob die eingefangenen Signale auch wirklich stark genug waren, um von den Receivern erkannt, ausgewertet und eingelesen zu werden.

Blindscan führt zum Erfolg

Mit der Blindscan-Funktion werden wir auf der vertikalen Ebene auf Paksat 1 fündig. Auf 3,752 GHz wird zweimal die Kennung „DVBServer“ eingelesen. Die Sat-Frequenzliste verrät uns, dass uns Sindh TV und Sindh TV News ins Netz gegangen sind. Sie werden über den C1-Südbeam des Satelliten ausgestrahlt. Auch einige über den C2-Nordbeam ausgestrahlte Sender wären beinahe von unseren Receivern eingelesen worden. Immerhin versuchten sie auf einigen Frequenzen bis zu einer Minute lang, gefundene Signale auszuwerten und zu identifizieren – letzten Endes jedoch vergebens. So wissen wir aber, dass wir auf 3,896 GHz horizontal Royal News, auf 3,956 GHz horizontal NVibe und auf 4,025 GHz horizontal Channel Five fast bekommen hätten. Leider führten auch weitere Scans zu verschiedenen Tageszeiten nicht zum Ziel. Da wolkenloses Wetter herrschte, fanden unsere Versuche bereits unter optimalen Bedingungen statt. Zugegeben, die Ausbeute ist gering. Aber immerhin dürfen wir uns am dauerhaft einwandfreien Empfang unserer beiden Paksat-Sender erfreuen. Sindh TV und Sindh TV News stammen aus Karatschi im Süden Pakistans. Sendesprache ist Sindhi, die in der Region mehrheitlich gesprochen wird und den beiden Stationen auch den Namen gibt.

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