Trommeln in der Tiefe

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Trommeln in der Tiefe, Teil 3

Elac Sub 2040 ESP

„Gegenspieler“

Ausgefallenes Design kommt aus der deutschen Lautsprechermanufaktur von Elac. Jedoch nicht nur äußerlich, sondern auch in der Bauart hebt sich der Sub von der Konkurrenz ab: Zwei 20-Zentimeter-Membranen sind in Push-Pull-Anordnung verbaut. Diese liegen sich also an der Ober- und Unterseite gegenüber und werden beide aktiv betrieben. Die Abstrahlung nach oben und unten ist etwas indirekter als nach vorn, was sich in der klanglichen Kontur bemerkbar macht. Die Glanzlackierung sieht edel aus und ergibt zusammen mit dem durch die Bauart bedingt außergewöhnlichen Design den wohl ansehnlichsten Kandidaten im Test.
 
Im Inneren befindet sich eine energieeffiziente Class-D-Endstufe, deren hoher Wirkungsgrad für eine geringe Wärmeentwicklung sorgt. Mitgelieferte Gummifüßchen ermöglichen eine Entkopplung vom Boden. Der Blick auf die Rückseite offenbart sofort eine Besonderheit bei den Lautsprecheranschlüssen: Es gibt neben den Inputs für den rechten und linken Kanal auch einen für den Center-Speaker. Somit gehen die Tiefen bei Sprache und Schlägen direkt aus der Front nicht verloren. Des Weiteren ist ein Mono- LFE-Input vorhanden.
 
Die Lautstärke lässt sich an einem Potenziometer regeln, ebenso die Übernahmefrequenz im Bereich von 40 bis 160 Hertz (Hz). Es fallen jedoch sofort zwei weitere Drehregler ins Auge. Diese gehören zu einer kleinen EQ-Einheit. Man kann im Bereich von 33 bis 100 Hz den Angriffspunkt des Filters wählen (erster Poti) und die Absenkung von bis zu 18 Dezibel (dB) am zweiten Poti einstellen. Dabei handelt es sich um einen Notch-Filter, der die ausgewählte Frequenz schmalbandig absenken soll. Das ist nützlich, um eine raumbedingte Überbetonung durch stehende Wellen auszugleichen, und auch einmalig in diesem Test.

Die Polarität kann an einem Schalter zwischen Plus und Minus verändert werden. Da sich auch im Handbuch kein Hinweis findet, welche der Schalterstellungen der Nullwert ist, sollte man sich hier einfach auf sein Gehör verlassen. Über einen weiteren Schalter kann gewählt werden, ob das Gerät dauerhaft angeschaltet sein oder sich im Stand-bybzw. Automatikmodus befinden soll. In der Stellung Auto sorgt eine Signalerkennung für das Anspringen des Subs, sobald ein bestimmter Pegel erreicht wird. Nach etwa 15 min ohne Signal geht er automatisch wieder in den Stand-by.
 
Der separate Netzschalter ermöglicht ein komplettes Ausschalten, wobei Elac mit 0,3 W im Stand-by einen der sparsamsten Kandidaten im Test stellte. Das im Artikelnamen auftauchende Kürzel ESP steht für eine hauseigene Technologie. Es handelt sich um einen Überlastschutz, der auch bei grober Überstrapazierung des Verstärkers eine saubere und störgeräuschfreie Basswiedergabe ermöglichen soll. Eine Übersteuerung soll so praktisch nicht mehr möglich sein. Lobenswert sind die Aufstellungstipps im Handbuch. Dort werden Grundlagen zur Raumakustik und stehenden Wellen vermittelt. Selbst eine Tabelle, bei der Wandabstände und Frequenzen gegenübergestellt werden, ist enthalten.

Im Hörtest überzeugte der Sub 2040 mit guten Ergebnissen. Lediglich bei sehr impulshaften Schlägen kam ein etwas indirekter Eindruck auf. So war das Einschlagen von Speerspitzen in eine Betonwand in der Referenzszene nicht so knackig wie erwartet. Akustisch hatte man nicht mehr das Gefühl, dass Beton getroffen wurde, sondern ein weicheres Material, sodass der Gesamteindruck geringfügig verfärbt wurde. Im Fundament jedoch arbeitete der Elac sehr sauber und definiert, auch dynamisch wurden Höchstleistungen geboten. Ein lebendiger Gesamteindruck ließ die kleine Konturschwäche kaum ins Gewicht fallen und bescherte ein Hörvergnügen auf sehr hohem Niveau.

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