WLAN, Powerline oder ganz was anderes?

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Zukunft der Medienvernetzung hängt am Rundfunk

Die Vernetzung von Medieninhalten in den eigenen vier Wänden wird von den Herstellern in der Unterhaltungselektronik immer mehr in den Mittelpunkt der eigenen Produkte gestellt. „Die Heimvernetzung wird die dritte Säule für Innovation und Umsatzpotenzial sein“, prognostiziert Sony-Geschäftsführer Jeffry van Ede.

Eine Umfrage des Bitkom aus dem vergangenen Jahr belegt das große Interesse an der Heimvernetzung auch seitens des Kunden, zeigt allerdings gleichzeitig, dass zwar vielfach schon die technischen Voraussetzungen gegeben sind, der Verbraucher diese aber nicht kennt oder wegen ihrer Komplexität nicht nutzt.
 
Großes Interesse besteht laut Bitkom am Anschauen eigener Fotos auf dem Fernseher (37,1 Prozent (%)), an Videodownloads (35,4 %) und am Surfen im Internet über das TV-Gerät (33,4 %). Dieses Ergebnis ist nicht weiter verwunderlich, beschränkt sich die Vernetzung in vielen Fällen lediglich auf Musik, selbstgedrehte Videos oder Bilder. Dass auch Rundfunkinhalte in den eigenen vier Wänden auf verschiedenen Bildschirmen dargestellt werden, können allenfalls einige Bastler von sich behaupten. Und selbst dann handelt es sich nur um die reinen audiovisuellen Daten. Teletext, EPG oder interaktive Anwendungen werden dabei nicht verbreitet.

DLNA-Zertifizierung

Mit der Digital Living Network Alliance (DLNA) existiert seit 2003 ein Konsortium, dem Branchengrößen wie Sony, Loewe, Microsoft oder IBM angehören und das eine Zertifizierung für netzwerkfähige Produkte auf Grundlage existierender Technologien und Formate geschaffen hat. Zentraler Punkt hierbei ist Universal Plug and Play (UPnP), wodurch vernetzte Geräte selbstständig miteinander kommunizieren können.
 
Mitte 2009 besaßen knapp 700 TV-Modelle eine DLNA-Zertifizierung. Weltweit existieren rund 5 000 Geräte mit dem DLNA-Logo. Das Media Center unter Windows 7 besitzt ebenso eine Zertifizierung wie die Playstation 3 oder die Fernseher der Connect-HD-Serie von Loewe. Jedoch ist die Zahl der Produkte, die neben Bildern, Musik und Urlaubsvideos auch digitale Rundfunksignale verteilen eher gering.

Unterschiedliche Systeme

Das hat zum einen technische Gründe. Über Drahtlosnetze mit dem weit verbreiteten WLAN-Standard 8002.11a sind theoretisch Datenraten bis 54 Mbit/s möglich. Nur unter idealen Bedingungen können DVD- oder TV-Inhalte übertragen werden.
 
Solche Bedingungen sind in einem Heimnetzwerk aber kaum vorzufinden, von der Übertragung hochauflösender Inhalte ganz zu schweigen. Drahtgebundene Lösungen wie Ethernet oder Powerline besitzen die notwendige Bandbreite.
 
Für ein Ethernet-Netzwerk muss allerdings eine Verkabelung im ganzen Haus her. Die Leistungsfähigkeit von Powerline hängt von der Stromnetzstruktur und dessen Störanfälligkeit ab. Zudem handelt es sich um ein Shared Medium, sodass die Gesamtbandbreite nicht ständig zur Verfügung steht.

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