QLED-Premium-TV Samsung GQ65Q80R im Test

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Samsungs Farbmapping arbeitet im Farbraummodus Auto meist präzise, doch die Farbhelligkeitsmessung zeigt: Leuchten die LEDs mit voller Kraft, können benachbarte dunkle Farbflächen ausbleichen und besonders Rot- und Brauntöne erscheinen violett verfärbt. Im nativen Farbmodus wird die Sättigung verstärkt

Mit HDR-Quellen wird die exakte Farbwiedergabe durch die vergleichsweise grobe LED-Zonen-Ansteuerung und das aggressive Dimming erschwert und mit hoher Local-Dimming-Stufe können dunklere Farben ausbleichen. Im nativen Farbraummodus wird die Sättigung von Farbzwischentönen stark angehoben

Die Farbraumabdeckung nach DCI-HDR-Kinostandard mittels Farbraumeinstellung Auto ist gut, aber nicht perfekt, und durch HDR-Tone-Mapping-Fehler können in der Praxis je nach HDR-Quelle Sättigungsdefizite und Detailverluste sowie eine Violettfärbung auftreten

Die maximale HDR-Farbraumabdeckung des Q80R mit Quantum-Dot-Filter unterscheidet sich nur unwesentlich von anderen LED-LCDs. Im Farbraummodus „Nativ“ können Sie Farbsättigungswerte künstlich erhöhen und mit angepasster Einstellung lassen sich Detailverluste mit HDR-Gaming-Inhalten mindern

Unter idealen Laborbedingungen (10 Prozent Leuchtfläche, Hintergrund komplett schwarz) erreicht der Q80R zwischen 1000 und 1500 Nits (für wenige Sekunden), doch innerhalb echter HDR-Sequenzen und mit natürlichen Bildeinstellungen reduziert sich die RGB-Lichtleistung auf circa 500 bis 750 Nits

Die Farbvolumenmessung unterstreicht noch einmal, dass der Q80R eine gute Farbhelligkeit und HDR-Sättigung ermöglicht, aber nicht mit den besten LED-LCD-TVs wie dem Q90R konkurrieren kann, wenn außergewöhnliche HDR-Spitzenwerte erreicht werden sollen

Das LED-Dimming-Verhalten des Q80R lässt sich besonders in den Voreinstellungen Standard und Dynamik gut nachvollziehen: Kleine Leuchtdetails werden in der Leuchtkraft gedrosselt, während die Maximalhelligkeit ausschließlich auf Messfelder abgestimmt ist, die circa 10 Prozent der Bildfläche einnehmen

Während der Filmmodus konstante Helligkeitswerte für einen längeren Zeitraum garantiert, wird in anderen Einstellungen (auch Spielmodus) die Maximalhelligkeit des Panels binnen sechs Sekunden auf knapp 500 Nits gedrosselt – die maximale Lichtleistung lässt sich unter Praxisbedingungen damit kaum ausreizen

Durch die effektiven Kontrastfilter ist das Subpixelraster des Q80R auch mittels Lupe kaum erkennbar. Das VA-Panel ermöglicht durch Zusatzfilter und Subpixelmodulation eine blickwinkelstabile Bildwiedergabe. Nachteil: Ein Subpixelrastereffekt verhindert eine pixelperfekte Bildwiedergabe (zum Beispiel Fotowiedergabe)

Samsungs Quantum-Dot-Filter sorgt für satte Farben ohne Phosphor-typische Farbblitzer. Die LED-Ansteuerung klappt in den meisten Einstellungen nicht ohne 120-Hz-LED-PWM-Flackereffekt, nur im Filmmodus arbeitet der Q80R mit einer deutlich höheren PWM-Frequenz

Die Farbtemperaturvoreinstellung ist meist zu kühl oder zu warm gewählt. Im Filmmodus und in der Voreinstellung Warm 2 zeigte der Mitteltonbereich einen Rotschimmer, während hellste Bildbereiche ins Türkisfarbene abdriften. Manueller 2-Punkt- oder 20-Punkt-Abgleich zu empfehlen

Schwarzdarstellung meist überzeugend (0,03 bis 0,1 Nits), starke Aufhellung (0,45 Nits) kaum provozierbar. Durchzeichnung bei geminderter LED-Dimming-Einstellung ohne Fehl und Tadel, erst unter HDR-Anforderungen (hohe Dimming-Einstellung) deutliche Über- oder Unterbelichtung erkennbar

Bildquelle:

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52 Kommentare im Forum

  1. Schade, auf den ersten Blick habe ich gedacht, dass es um den diesjährigen Q80T geht und nicht um das altbackene Gerät aus dem letzten Jahr. Ich nehme dann mal an, dass der Nachfolger nicht schlechter ist
  2. Der Nachfolger hat wohl schon kein natives 10 Bit Panel mehr. Bei Samsung ist es ja mittlerweile oft so, dass man zu einer Produktserie höher greifen muss, um noch das zu bekommen, was man im Vorjahr hatte. Also Richtung Q90t.
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