Samsung GQ77S95F im XXL-Test: Ist das der QD-OLED-TV des Jahres? (DF-Tech)

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Samsung S95F Gaming
Bildquelle: Samsung

Ein ultradünnes Display mit selbstleuchtenden QD-OLED-Pixeln, eine imposante Bilddiagonale von fast zwei Metern und eine praktische One Connect Box inklusive vier HDMI-2.1-Anschlüssen: Samsungs S95F gehört schon jetzt zu den absoluten Top-TVs des Jahres.

Futuristischer und eleganter kann ein moderner Flachbildfernseher kaum ausfallen: Der S95F von Samsung ist durchgehend schlank gebaut (Displaydicke ca. 1 Zentimeter) und lässt sich wie ein Gemälde an der Wand befestigen.

Bei einer Tischaufstellung sorgt der massive zentrale Standfuß für ausreichend Halt und verleiht dem S95F einen Monitorlook. Frust bei einem Anschluss externer Geräte kommt nicht auf, denn Quellen docken nicht am Display, sondern an der mitgelieferten One Connect Box an.

Samsung S95F One Connect Box
Bildquelle: Auerbach Verlag

Die One Connect Box lässt sich flexibel neben dem Fernseher platzieren oder kann an der Standfußrückseite eingehängt werden. Direkt ans Stromnetz muss lediglich die externe Box angeschlossen werden und zum TV-Display führt ein einziges kombiniertes AV-Stromkabel.

Samsung S95F Rückseite
Bildquelle: Auerbach Verlag
Preis: ca. 5000 Euro (Cashback-Aktion) • Bildgröße: 77 Zoll (auch erhältlich in 55 und 65 Zoll mit QD-OLED-Panel, 83-Zoll-Variante mit abweichendem OLED-Panel) • Maße: 171,7 x 104,8 x 1,12 cm (Displayhöhe: 98,4 cm) • Gewicht: 40 kg (28 kg ohne Standfuß) • Bauweise: QD-OLED • Auflösung: 3840×2160 Bildpunkte • Stromverbrauch: ca. 75-670 Watt

Black Hole Sun

Ein außergewöhnlicher Anblick ist der S95F nicht nur aufgrund des Designs, sondern auch der Kontrastfilter des Fernsehers weist Besonderheiten auf. Statt einer spiegelnden Oberfläche erscheint der Kontrastfilter des S95F matt und einstrahlende Lichtquellen werden förmlich geschluckt.

Die Bildschirmoberfläche erscheint damit frei von auffälligen Reflexionen. Die Grundaufhellung fällt bei Umgebungslicht zwar höher als bei Displays mit Glossy-Filtern aus, doch Samsung konnte das Kontrastniveau nochmals steigern, sodass der S95F in hellen Räumen noch mehr überzeugt als das Vorgängermodell S95D.

Den S95F allein auf die Äußerlichkeiten zu reduzieren, würde den Qualitäten des Fernsehers nicht gerecht werden, denn der größte Pluspunkt schlummert im Inneren: Das neue QD-OLED-Panel, das Samsung 2025 in dieser Qualität nur bei den S95F-Modellen in 55 bis 77 Zoll verbaut. Im 83-Zoll-Modell arbeitet dagegen ein abweichendes OLED-Panel.

Zu den größten Vorteilen der selbsleuchtenden QD-OLED-Pixel gehören die kompromisslose Farbraumabdeckung mit HDR-Quellen, ein extrem hohes HDR-Farbvolumen, die besten Blickwinkeleigenschaften aller aktuellen Consumer-Displays und eine exzellente Kontrastqualität.

Bei der Bildhelligkeit strebt Samsung ebenfalls Rekordwerte an: Mehr als 2000 Nits bei leuchtstarken HDR-Details und mehr als 400 Nits vollflächig machen den S95F zu einem der brillantesten Displays am aktuellen TV-Markt. 

Samsung S95F Ausleuchtung
QD-OLED mit RGB-Subpixelraster: Bildausleuchtung homogen, allerdings gleichmäßig abflachende Helligkeit im Display-Randbereich (ca. 80% Leuchtstärke im Vergleich zur Bildmitte). Dreieck-Subpixelanordnung kann zu Farbversatz an Konturen führen (grün oder violett, nur bei pixelgenauer Betrachtung direkt am Display erkennbar). In dunklen Flächen Pixelrauschen und teilweise Farbtemperaturdrift. Sehr gute Bewegtbildschärfe ohne künstliche Nachzieheffekte. Optimaler Bildkontrast, sehr gute Helligkeit sowie neutrale Farbtemperatur bei frontaler und seitlicher Bildbetrachtung gleichermaßen. Temporäre Nachleuchteffekte auch unter extremen HDR-Bedingungen kaum erkennbar, aber automatische schrittweise Reduzierung der Maximalhelligkeit, wenn keine Kontrastwechsel erfolgen. Kontrastfilterbeschichtung matt statt glossy. Spiegelungen sind bei frontaler Betrachtung nahezu eliminiert, Lichtreflexionen erscheinen nicht gestreut. Allerdings Aufhellung der Bildfläche bei Umgebungslicht möglich

Unter Praxisbedingungen erfüllen die Ergebnisse nicht immer die hochgesteckten Erwartungen. Zwar erreicht der S95F tatsächlich die genannten Helligkeitswerte, doch wird minutenlang der ähnliche Bildinhalt abgespielt oder erscheinen Szenen nahezu statisch, dimmt der S95F das Gesamtbild automatisch herunter.

Im Praxistest schwankte die Vollbildhelligkeit zwischen 230 und 430 Nits, während HDR-Details zwischen 1500 und 2200 Nits erreichten. Im Spielmodus drosselt der S95F die Maximalleistung mit HDR-Quellen schneller als im Filmmaker-Modus, sodass HDR-Kontraste unter Kinobedingungen etwas eindrucksvoller erscheinen können.

Mit SDR-Quellen sind die Helligkeitsunterschiede zwischen dem Film- und Spielmodus auch bei einer Langzeitmessung kaum noch voneinander zu unterscheiden und der S95F erreicht selbst mit Standard-Bildsignalen beeindruckende 400 Nits vollflächig und eine Detailhelligkeit von knapp 1000 Nits.

Wie bei selbstleuchtenden OLED-Pixeln üblich, zeigt das Energiemessgerät verschwindend geringe Werte, wenn düstere Kinofilminhalte oder Serien angezeigt werden. Erst wenn die gesamte Bildfläche hell aufleuchtet, schnellt durch die selbstleuchtenden QD-OLED-Pixel die Energieaufnahme nach oben und das Panel erwärmt sich spürbar.

Meist natürlicher ohne AI

Samsungs AI-Bildaufbereitung konnte im Test noch nicht überzeugen: Wird die AI-Bildoptimierung aktiviert, erscheint die Wiedergabe überschärft, sehr kühl und im Kontrast künstlich verstärkt.

Zwar ermöglicht Samsung eine individuelle Abstimmung auf Basis von Auswahlbildern, doch ganz gleich, welche Vorgaben wir wählten: Der AI-Bildabgleich verfremdet die Wiedergabe zu stark, was ebenfalls HDR-Signale unnatürlich erscheinen lässt.

Wer die Helligkeit über die Signalvorgaben hinaus steigern möchte, kann im Filmmaker-Modus die adaptive HDR-Tonemapping-Funktion oder die digitale Kontrastverstärkung bemühen. Auch in diesem Fall ist der Kontrast- und Helligkeitsboost intensiv, doch im Gegensatz zur automatischen AI-Nachbearbeitung bleiben die Grundschärfe und die Farbwiedergabe der Quelle erhalten.

Was mit Tageslichtszenen mittels dynamischer Tonemapping-Nachbearbeitung überzeugend erscheinen kann, wirkt bei düsteren Sequenzen allerdings schnell unnatürlich. Ähnliches gilt für den Kinomodus, wenn die voreingestellte adaptive Tonemapping-Nachbearbeitung zum Einsatz kommt. Zwar mag die Umschreibung „dynamisch“ eindrucksvoller als die Option „statisch“ klingen, doch wer mit HDR10-Quellen eine natürliche Filmwiedergabe erzielen möchte, sollte auf den Helligkeits- und Kontrastboost verzichten.

Samsung S95F Filmbild
Wird der neutral abgestimmte Filmmaker-Modus eingeschaltet, präsentiert der Samsung S95F Quellen in beeindruckender Qualität. Die selbstleuchtenden QD-OLED-Pixel ermöglichen einen optimalen HDR-Kontrastumfang. Durch zusätzliche Kontrastnachbearbeitungen oder das aktive HDR-Tonemapping können Inhalte hingegen unnatürlich erscheinen. AI-Bildoptimierung sollte ausgeschaltet bleiben, um übersteuerte Kontraste und eine zu kühle Wiedergabe zu vermeiden. Nahezu perfekte Blickwinkeleigenschaften: Das QD-OLED-Panel zeigt seine Kontrast- und Farbstärke aus allen Blickwinkeln

Dennoch kann sich die HDR-Tonemapping-Nachbearbeitung als nützlich erweisen, wenn die gesamte Leuchtstärke des S95F ausgekostet werden möchte. Der Vorteil der adaptiven HDR-Nachbearbeitung: Im Gegensatz zur digitalen Kontraststeigerung, bei der leuchtstarke Details zum Ausbrennen neigen, kann der Einsatz der dynamischen Tonemapping-Nachbearbeitung einen Detailverlust verhindern. Gerade mit 4000-Nits-Quellen kann der adaptive Modus dabei helfen, sämtliche Details der HDR-Vorlage anzuzeigen.

Um dunkle HDR-Details auch bei heller Raumbeleuchtung erkennbar zu gestalten, schlummert im S95F Samsungs neue AI Gamma Enhancer Funktion. Diese greift automatisch ein und ist an den jeweiligen Bildmodus geknüpft. Der AI Gamma Enhancer arbeitet unabhängig von den restlichen AI-Bildoptimierern und einen manuellen Zugriff auf diese Funktion gewährt Samsung nicht.

Im Filmmodus ist die Aufhellung bei Umgebungslicht automatisch aktiv, während die Funktion im Filmmaker-Modus meist nicht zum Einsatz kommt.

Im Test stellten wir allerdings fest, dass der AI Gamma-Enhancer mit HDR10+ Quellen auch im Filmmaker-Modus funktionierte, während der S95F mit HDR10-Signalen den automatischen Abgleich im Filmmaker-Modus tatsächlich verweigert. In diesem Fall kann auf den klassischen Filmmodus gewechselt werden. 

Zu beachten ist, dass Samsung im Filmmodus die adaptive HDR-Tonemapping-Funktion ab Werk einschaltet, sodass für eine originalgetreue Filmwiedergabe zunächst in den statischen HDR-Tonemapping-Modus gewechselt werden sollte, um das Gesamtbild dem Filmmaker-Modus anzugleichen. 

Die Auswirkungen des AI Gamma Enhancers sind in einem dunklen Raum nicht erkennbar: Der S95F zeigt im Kinomodus (deaktiviertes dynamisches Tonemapping) eine vergleichbare Wiedergabe wie im Filmmaker-Modus. 

Der deutliche Unterschied zeigt sich erst, wenn im Raum die Lichter angehen. Durch den AI Gamma Enhancer lassen sich düstere Filmszenen im Kinomodus problemlos in einem hellen Raum verfolgen, während es im Filmmaker-Modus ohne AI Gamma Enhancer kaum noch möglich ist, düstere Details bei Umgebungslicht auszumachen.

Doch der AI-Gamma-Enhancer ist keine Universallösung, denn durch die Aufhellung erscheinen dunkle Bildbereiche vergleichsweise grob und gerade schattige Gesichtstöne können künstlich erscheinen.

Aufgrund der fehlenden Dolby-Vision-Unterstützung rückt beim S95F die HDR10+ Bildverbarbeitung in den Fokus und zahlreiche Streaming-Anbieter können bereits mit einer entsprechenden Signalzuspielung dienen.

Perfekt ist die HDR10+ Abstimmung noch nicht gelungen: Der S95F zeigte HDR10+-Inhalte zu aufgehellt, doch mittels ST.2084-Regler konnte dieses Problem schnell behoben werden.

Will man echte Nachteile bei der Darstellungsqualität des QD-OLED-Panels entdecken, muss man beim S95F schon sehr nah ans Display heranrücken. Aufgrund der ungewöhnlichen Dreieck-Subpixelanordnung kann der Eindruck eines minimalen Farbversatzes entstehen, wenn farblose Details dargestellt werden.

Auffälliger fällt das Pixelrauschen aus, wenn gleichmäßige dunkle Flächen dargestellt werden. Mit Filmquellen ist das Pixelrauschen aufgrund der Filmkörnung kaum erkennbar, doch wer statische Grafiken abbildet, wird in dunklen Bereichen eine gewisse Unruhe feststellen können.

Um stark komprimierte Internetstreams aufzuwerten, ermöglicht Samsung nicht nur eine Rauschfilterung, sondern bietet einen effektiven Banding-Filter, um grobe Abstufungen insbesondere in dunklen Bildbereichen zu glätten. 

Allerdings sind die unterschiedlichen Filter nicht getrennt anwählbar, sodass sich der Banding-Filter nur hinzuschalten lässt, wenn zugleich die allgemeine Rauschfilterung aktiv ist. Dadurch können Bilddetails ebenfalls weichgezeichnet erscheinen.

Samsung S95F Upscaling_1
Bildquelle: Auerbach Verlag

Beim Upscaling wählt Samsung einen gelungenen Mittelweg aus Kantenglättung und Detailhervorhebung, solange die Signalqualität ein Full-HD-Niveau nicht unterschreitet und der Schärferegler nur minimal beansprucht wird.

Mit 720p-Quellen überwiegt die Konturglättung und wer den Schärferegler stärker ausreizt oder gar die AI-Einstellung verwendet, der wird eine deutliche Überzeichnung von Details infolge der Pixelkontrastverstärkung wahrnehmen können.

Samsung S95F Upscaling Vergleich
Bildquelle: Auerbach Verlag

Auch im Filmmaker-Modus ist die Bildverarbeitung erkennbar am Werk, was je nach Sitzabstand aber kein Nachteil darstellen muss, sondern den subjektiven Schärfeeindruck beflügeln kann. Erst im PC-Modus sind die meisten internen Prozesse des S95F deaktiviert.

Erkennt der S95F 24p-Filmsignale korrekt, erübrigt sich der Einsatz einer künstlichen Glättung und Filminhalte lassen sich unverfälscht im 24p-Look genießen, selbst wenn die Zwischenbildberechnung deaktiviert wird.

Die Zwischenbildberechnung des S95F sollte vor allem dann angesetzt werden, wenn die 24p-Filmerkennung einmal nicht wie gewünscht funktioniert und verstärkte Judder-Effekte auftreten oder wenn das maximale Bewegtbildschärfepotenzial des QD-OLED-Panels mit klassischen TV-Quellen ausgekostet werden möchte. Mit geringer Bewegungsglättung erscheinen Serien- und Spielfilminhalte vor allem unter Anwendung der Samsung-TV-Plus-App meist angenehmer. 

Während die Zwischenbildberechnung selbst komplexere Kamerafahrten meist ruckelfrei anzeigt und Samsung sogar die Erkennung von Interlaced-TV-Signalen verbessert, um Bildruckler oder ein Bildzeilenflackern zu unterbinden, konnte es im Test dennoch zu unregelmäßigen kurzen Aussetzern kommen. Besonders bei Szenenwechseln kann der S95F im Ausnahmefall Mikroruckler provozieren.

Insgesamt kann die Signalaufbereitung des S95F als gelungen betrachtet werden und dank gesteigerter Bildprozessorleistung muss sich der QD-OLED nicht länger vor den Neo-QLED-LCDs hinsichtlich der Bildverarbeitung verstecken.

Vollwertiger Smart-TV

Im Gegensatz zu manch anderen Herstellern spart Samsung nicht bei den integrierten TV-Tunern: Der S95F ist weiterhin mit einem Twin-Tuner-System für alle relevanten Empfangswege ausgestattet und es stehen nützliche Zusatzfunktionen wie ein USB-Recording und eine Bild-in-Bild-Darstellung zur Auswahl. 

Samsung S95F Fernbedienung
Bildquelle: Auerbach Verlag

Die geringe Tastenanzahl der Fernbedienung mag anfangs etwas befremdlich wirken, doch Samsung setzt auf eine Mehrfachbelegung (langer oder kurzer Tastendruck für unterschiedliche Funktionen). Die Programmwahl- und Lautstärketasten lassen sich sogar drücken, ziehen und schieben.

Der interne Akku der Fernbedienung lässt sich über die USB-C-Schnittstelle oder die rückseitige Solarzelle aufladen, sodass die Fernbedienung bei Nichtgebrauch umgedreht abgelegt werden sollte.

Im Tizen-Homescreen verschmelzen klassische lineare TV-Inhalte und Streaming-Angebote nahezu nahtlos. Nicht zuletzt dank der Samsung-TV-Plus-Streaming-App warten Tausende Programminhalte darauf entdeckt zu werden, darunter zahlreiche Serien- und Filmkanäle.

Ein großes Lob verdient die im Detail überarbeitete Benutzeroberfläche. Das neue Schnellauswahlmenü lässt sich eigenständig in der Größe und Transparenz anpassen und externe Quellen lassen sich zielgerichteter abrufen.

Zudem verhielt sich der S95F im Test flinker und stabiler als die letztjährigen OLED-Modellreihen, was nicht zuletzt am leistungsstärkeren Prozessor liegen dürfte.

Mittels Sprachsuche informiert der S95F in Sekundenschnelle über die Inhalte, sodass der Griff zum Smartphone entfällt. Dennoch lassen sich einige neue AI-Funktionen zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abschließend bewerten. Mit den meisten Quellen bleiben neue Funktionen, wie die Darstellererkennung oder Untertitelübersetzung, noch wirkungslos. 

Immerhin zeigte sich mit Samsungs TV-Plus-Streaming-Inhalten eine höhere Trefferquote aufgrund der übermittelten Metadaten und mit fortschreitender Dauer sollten immer mehr TV-Inhalte von den neuen AI-Funktionen profitieren.

Während Samsungs Tizen-OS-Smart-TV-System bei der App-Vielfalt kaum Grenzen setzt, fällt der interne App-Speicher des S95F mit ca. 8 GB internem Speicher etwas knapp bemessen aus, zumal mehr als 2 Gigabyte mit den vorinstallierten Apps gefüllt sind. 

Neben zahlreichen Videostreaming-Angeboten ist der S95F auch zu vielen angesagten Musikstreaming-Diensten kompatibel. Die praktische „Bildschirm-Aus“-Einstellung ist allerdings fast schon zu gut innerhalb der Barrierefreiheit-Optionen versteckt. 

In diesem Fall kann sich abermals die Sprachsteuerung auszeichnen, denn mit der richtigen Anweisung wird die Bildwiedergabe deaktivert, während die Tonausgabe weiterläuft. Allerdings könnte der Wechsel zwischen einer Bildanzeige und einer reinen Musikwiedergabe zukünftig noch praktischer gelöst werden.

Abseits klassischer Unterhaltungsapps finden sich im Tizen-App-Store weitere Überraschungen. Darunter die kostenpflichtige Philips-Hue-App, die eine Ansteuerung von Hue-Lichtern in Echzeit erlaubt, ohne eine externe HDMI-Sync-Box erwerben zu müssen. Wer dem S95F einen dynamischen Lichtabgleich verpassen möchte, erhält mit der Philips-Hue-Lösung eine praktische, wenn auch nicht ganz günstige Lösung.

Gaming auf höchstem Level

Mit einer 165-Hz-Signalunterstützung (4K-165-Hz-HDR-VRR-Support über HDMI 2.1 DSC) und selbstleuchtenden QD-OLED-Pixeln erreicht der S95F eine Darstellungsqualität auf Profi-Monitor-Niveau.

Samsung S95F Gaming
Mit einer 4K-165-Hz-Unterstützung und offizieller G-Sync-Unterstützung ist der S95F ein fantastischer XXL-Gaming-Monitor. Dank selbstleuchtenden QD-OLED-Pixel entstehen keine künstlichen Nachzieheffekte und die exzellente Kontrastdarstellung sowie Bildausleuchtung sorgen für einen ungetrübten Blick in die virtuellen Welten. Spiel-Modus-Bildvoreinstellungen allerdings stark verfremdet, für eine natürliche Wiedergabe sollten die Vorgaben des Filmmaker-Modus übernommen werden. Optionale Zwischenbildberechnung im Spielmodus bei 60-Hz-Signalzuspielung, um Judder-Effekte mit 30-FPS-Games zu mindern

Durch eine praktische Gamebar-Anzeige und vielen Zusatzfunktionen, inklusive einer Ultrawidescreen-Signalunterstützung und einer Bildausschnitt-Vergrößerung, ist der S95F selbst einigen spezialisierten Gaming-Monitoren überlegen. Dank vier HDMI-2.1-Eingängen mit einer Bandbreite von 40 Gbps finden zudem alle angesagten Gaming-Quellen Anschluss.

Mit den leistungsstärksten Quellen (PC, PS5 Pro, XSX) zeigt der Samsung S95F eine vorbildliche Detaildarstellung und dank VRR-, Freesync- und G-Sync-Support bleibt die Wiedergabe stets angenehm flüssig.

Im Vergleich zu den letztjährigen Modellreihen zeigte sich der S95F im Praxisbetrieb zudem stabiler: angeschlossene Quellen wurden stets zielgerichtet erkannt und auch PC-Signale litten nicht unter Aussetzern.

Nachzieheffekte sind dem S95F ebenso fremd wie eine schattige Bildausleuchtung, wenngleich das ultraflache Display im Randbereich etwas weniger intensiv strahlt.

Um den künstlichen Bildlook der Spielmodus-Voreinstellung zu vermeiden, sollten die Bildeinstellungen manuell an den Filmmaker-Modus angeglichen werden. Wer die zahlreichen Nachbearbeitungen, wie eine HDR-Remastering-Option oder den Color Boost auf SDR-Signalquellen anwenden möchte, der sollte die Anpassungen individuell je nach Bildmodus vornehmen.

Während das HDR-Remastering im Filmmaker-Modus automatisch die Farbintensität sehr stark anhebt und den Color-Boost damit überflüssig erscheinen lässt, fällt der HDR-Remastering-Effekt im Spielmodus deutlich dezenter aus, weshalb in diesem Fall der Color-Boost-Effekt einen deutlicheren Unterschied vermittelt, wenn beide Funktionen genutzt werden.

Samsung S95F PiP
Bildquelle: Auerbach Verlag

Obwohl die Bild-neben-Bild-Funktion des Fernsehers für HDMI-Quellen und Youtube-Videos ausgelegt ist, können wir diese Kombination für eine beste Spielbarkeit nicht empfehlen, da der Spielmodus in diesem Fall deaktiviert wird und die Eingabeverzögerung spürbar ansteigt.

Samsung S95F Game Streaming
Bildquelle: Auerbach Verlag

Wer keine Gaming-Quelle am S95F anschließt, muss dennoch nicht auf aktuelle Gaming-Unterhaltung verzichten: Mit dem entsprechenden Abo lassen sich Xbox-Gamepass-Titel oder PC-Inhalte via Geforce Now streamen – nur der passende Gaming-Controller sollte vorab über Bluetooth mit dem S95F verbunden werden.

Auch mit Streaming-Diensten wie Geforce Now verbessert Samsung den Benutzerkomfort, indem der S95F automatisch in den reaktionsschnellen Spielmodus wechselt. Eine direkte HDMI-Signalzuspielung bietet allerdings weiterhin Qualitätsvorteile und VRR wird über Game-Streaming noch nicht unterstützt.

60-Hz-Signalquellen lassen sich selbst im Spiemodus mit einer Zwischenbildberechnung aufwerten, sodass sich 30-FPS-Judder-Effekte mindern lassen. Die Eingabeverzögerung bleibt dabei auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau, der Glättungseffekt erreicht aber nicht die Intensität der klassischen Filmbildglättung.

Q-Symphony macht den Unterschied 

Kann ein knapp ein Zentimeter flaches Display imposant klingen? Beim S95F lautet die Antwort: Jein! Aufgrund der XXL-Displaygröße und zahlreicher Lautsprecher ist die Stereo-Kanaltrennung überzeugend ausgeprägt und auch Raumklangeffekte sind teilweise zu vernehmen. 

Samsung S95F One Connect Box
Bildquelle: Auerbach Verlag

Dennoch konnte die Klangqualität im Test nicht im vollen Umfang überzeugen, denn der S95F klingt vergleichsweise bassarm und lässt mit Kinofilmen Nachdruck und Dynamik vermissen. Doch hier kommt Samsungs Q-Symphony-Funktion ins Spiel.

Mit passenden Samsung-Soundbars, die im Idealfall mit einem Subwoofer kombiniert werden, blüht die Klangqualität immens auf. Die Installation könnte einfacher nicht sein: Subwoofer und Soundbar ans Stromnetz anschließen und TV- und Soundbar über den eARC-HDMI-Anschluss verknüpfen.

Samsung S95F Q Symphony
Bildquelle: Auerbach Verlag

Meist erkennt der Samsung-Fernseher die Soundbar automatisch und schaltet mit kompatiblen Modellen zielgerichtet in den Q-Symphony-Modus um. Der Clou: Neben den Soundbar-Lautsprechern werden die Zusatzlautsprecher des Fernsehers genutzt, um eine XXL-Klangbühne zu zaubern.

Mit DTS:X-Quellen sollte die Direktverbindung zur Soundbar gewählt werden, denn der S95F ist zu Dolby-Atmos, aber nicht zu DTS-Quellen kompatibel. Im Falle einer DTS-Signalzuspielung findet eine PCM-Wandlung statt, während Samsung-Soundbars DTS:X-Signale problemlos verarbeiten.

Je nach Signalquelle mussten wir die manuelle AV-Synchro-Einstellung bemühen, denn abhängig vom Audiosignalformat schwankte die Verzögerung bei der Tonausgabe. Zudem wurden Audiosignale mit einem zu geringen Ausgangspegel nicht immer überzeugend angehoben, selbst wenn sämtliche Lautstärkekorrekturen im Einsatz waren.

Samsung S95F Q Symphony
Bildquelle: Auerbach Verlag

Bereits mit einer QS710GF-Soundbar und dem mitgelieferten Subwoofer ist der Klangunterschied derart dramatisch, dass man den S95F ausschließlich im Q-Symphony-Soundbar-Bundle empfehlen möchte. 

Wer der Bildqualität des QD-OLED-Panels eine ebenso beeindruckende Klangbühne zur Seite stellen möchte, der sollte Samsungs leistungsstärkste Q-Symphony-Soundbar HW-Q995GF im Blick behalten, denn mit zusätzlichen Surround-Lautsprechern erreicht das Heimkinovergnügen seinen Höhepunkt.

Samsung QD OLED S95F
Bildquelle: Samsung
Anschlüsse: 4x HDMI (4K 165 Hz HDR, QMS-VRR), 1x eARC (HDMI 3), 2x USB, Netzwerk (oder WLAN), kein analoger Videoeingang, 1x digital optisch Audio, Kopfhörer nur über Bluetooth
Gaming-Funktionen: 4K in HDR mit 165 Hz, VRR, Freesync, G-Sync-kompatibel, ALLM, 1440p- und Ultra-Widescreen-Support (21:9, 32:9), HGiG, Input Lag: ca. 9 ms (60 Hz) bzw. ca. 5 ms (120 Hz), ca. 4 ms (165 Hz), Motion Plus auch im Spielmodus verfügbar (ca. 13–22 ms Input Lag), Gamebar-Anzeige für Schnellauswahl, Bildausschnitt-Vergrößerung, einblendbarer Zielpunkt
Tuner-Funktionen: Twin-Tuner für DVB-S/-C/-T, Unicable-Support, 1x CI, Festplattenaufnahme über USB (Aufnahme und Senderwechsel oder zweifache Aufnahme), Time-Shift, HD+ Freischaltung via App (inklusive HD+ IP), Bild-in-Bild-Darstellung (TV-Tuner, HDMI) oder Multibild-Darstellung (HDMI-Quelle, TV-Signal, Youtube, Internetbrowser) in 2 Fenstern
Streaming-Apps: Netflix, Amazon Video, Disney+, Apple TV, Paramount+, Airplay, Youtube (inklusive AV1-Decoding), Sky, Magenta TV, DAZN, Rakuten TV, Joyn, waipu.tv, Deezer, Spotify, Amazon Music, Apple Music, Xbox Gamepass Streaming, Geforce Now, Luna, Philips-Hue-Lichtsteuerung u.v.m.
HDR- und Audio-Formate: HDR10, HDR10+ (Adaptive), HLG, kein Dolby Vision, Dolby Digital, Dolby Atmos, Mehrkanal-PCM (5.1), kein DTS, kein DTS:X, Q-Symphony-Soundbar-Erweiterung, optional drahtlose Dolby-Atmos-Signalübertragung im DD+ Format, WiFi-Surround-Lautsprecher, 360-Grad-Audio mit kompatiblen Samsung-Galaxy-Kopfhörern, Eclipsa Audio

QD-OLED erneut meisterlich

Der QD-OLED S95D war 2024 unser Flachbild-TV-Favorit im Samsung-Line-up und wir haben nach dem Test des S95F keinerlei Zweifel, dass das diesjährige QD-OLED-Nachfolgemodell erneut die Pole-Position einnehmen wird.

Die Stärken des QD-OLED-Panels überwiegen mit aktuellen HDR-Streaming- und Gaming-Inhalten gleichermaßen und sämtliche Quellen lassen sich ohne zu starke künstliche Verfremdung originalgetreu genießen. 

Die QD-OLED-Paneltechnologie ermöglicht weiterhin einzigartige Qualitätsvorteile, die andere TV-Panel-Lösungen häufig vermissen lassen. Der Mix aus Design und Bildqualität bleibt einzigartig am TV-Markt: Das ultraflache QD-OLED-Display vermittelt aus allen Blickwinkeln einen makellosen Bildkontrast und der matte Kontrastfilter eliminiert die meisten Reflexionen.

Wer auf der Suche nach einem modernen ausgestatteten und zeitlos gestalteten Fernseher ist und bei der Bildqualität nur wenig Kompromisse eingehen möchte, der wird am S95F von Samsung nur schwer vorbeikommen.

Testurteil: Ausgezeichnet (Highlight, Heimkino-Tipp, Gaming-Referenz)

Einstellungen für ein natürliches Bild
Bildmodus Filmmaker oder Spiel 
Helligkeit Je nach Wunsch (SDR), 50 (HDR)
Kontrast 45–50
Schärfe 0-3
Farbe 25
Farbton 0
Auto. HDR-RemasteringJe nach Wunsch (SDR) 
HDR-Dynamikkomp. statisch
Spitzenwert Helligkeit Je nach Wunsch (SDR), Hoch (HDR)
Kontrastverbesserung Aus 
Schattendurchzeich.0
Gamma BT.1886 (SDR), ST.2084 (HDR)
ST.2084 
FilmmodusQuellabhängig (Interlaced-Signal)
Farbraumeinstellung Auto (alternativ Spiel: Nativ)
Color Booster ProAus
Farbton Warm 2
Bildschärfe-Einstell.Manuell
Unschärfeminderung 10
Judder-Minderung0–3
Clear Motion Aus
Rauschunterdrückung Je nach Wunsch (Rauschmuster- und Banding-Filter)
Bildformat 16:9 Standard
Auf Bildschirm anp. Ein oder Auto
Spielbild-Experte HDR Einfach
Dyn. Schwarz-Equaliz. Aus
Adaptives Bild KI-Anp. Aus
Helligkeitsoptimierung Je nach Wunsch
Energiesparlösung Aus
Samsung GQ77S95F Farbvolumen
Dank modernster QD-OLED-Technologie erreicht der S95F Bestwerte beim HDR-Farbumfang und HDR-Farbvolumen. Damit erscheinen nicht nur Weißlichtdetails, sondern auch satte Farbdetails enorm leuchtstark. Die Flächenhelligkeit des S95F macht ebenfalls einen Sprung nach vorn und erreicht im Idealfall fast schon QLED-LCD-Niveau
Samsung GQ77S95F CIE Chart
Im Filmmaker-Modus fällt die Farbdarstellung am überzeugendsten aus: Sowohl HDR- als auch SDR-Signale werden vergleichsweise natürlich abgebildet. Das interne Farbmapping des S95F kann dennoch zu übersättigten oder leicht abweichenden Farben führen, denn die Präzision schwankt in Abhängigkeit der Farbhelligkeit des Signals. Dadurch stärkere Rotbetonung in hellen Bereichen und leicht abweichende Grün- und Magenta-Farbtöne im Vergleich zu Referenzdisplays. Auf Kontrast-, Farbbooster oder AI-Einstellungen sollte verzichtet werden, um die Wiedergabe nicht zusätzlich zu verfremden
Samsung GQ77S95F Flächenhelligkeit
Die neuste QD-OLED-Panelgeneration ermöglicht eine weitere Steigerung der Detail- und Flächenhelligkeit. Kleinere HDR-Details leuchten mit ca. 2200 Nits, vollflächig erreicht der S95F mehr als 400 Nits. Selbst mit SDR-Signalen lässt sich die Leuchtstärke des S95F auskosten (1000 Nits Detailhelligkeit, 400 Nits vollflächig). Maximalhelligkeit im Test allerdings nicht konstant abrufbar (schrittweise Reduzierung der Detailhelligkeit auf ca. 1600 Nits und der Vollflächenhelligkeit auf ca. 230 Nits möglich)
Samsung GQ77S95F Farbhelligkeit
Dank der QLED-OLED-RGB-Farblichterzeugung werden sowohl farblose als auch farbintensive Bildinhalte in beeindruckender Qualität wiedergegeben (RGB-Farblichleistung zwischen 2200 Nits im Detailbereich und mehr als 400 Nits vollflächig). Zudem erreicht das QD-OLED-Panel Bestwerte bei den Blickwinkeleigenschaften: Die Kontrast- und Farbdarstellung fällt aus allen Blickwinkeln nahezu makellos aus
Samsung GQ77S95F Black Level
Optimale Schwarzdarstellung dank pixelperfekter Lichterzeugung. Ausgeglichene Helligkeitsübergänge und kein störender Black-Crush. Leicht träger Anstieg nahe Tiefschwarz und leichte Kontrastbetonung bzw. Aufhellung im Schattenbereich. Deutliches Pixelrauschen in dunklen Flächen. Automatische Aufhellung dunkler Bildbereiche (AI Gamma Enhancer) bei Umgebungslicht mit HDR10+ Quellen auch im Filmmaker-Modus möglich, mit HDR10-Quellen im klassischen Filmmodus nutzbar
Samsung S95F Pixelansteuerung
Das OLED-Panel arbeitet in den meisten Fällen flimmerfrei. In dunklen Graustufen zeigt sich allerdings ein erkennbares Pixelrauschen. Filmwiedergabe mit variabler Zwischenbildberechnung. Mit Streaming-Apps, insbesondere Samsungs TV-Plus-Channels, gelingt die Filmkadenzerkennung nicht immer fehlerfrei, weshalb die Zwischenbildberechnung vonnöten sein kann, um Judder-Effekte zu mindern. Optionale Schwarzbildeinblendung (Clear Motion) auf 60-Hz-Niveau (bessere Bewegtbildschärfe, aber wahrnehmbarer Flackereffekt)
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