
Sky hat seinen Konferenz-Nachfolger vorgestellt. Dieser soll verhindern, dass Fans am Samstagnachmittag zu DAZN abwandern.
„Multiview“ und „Match-Alarm“ sind die Schlagworte eines neuen Sky-Features, das ab August am Samstagnachmittag bei der Bundesliga-Übertragung zum Einsatz kommen soll. Weil der Sender die Konferenz-Rechte an DAZN verloren hat, wird auf einem Sender künftig ein „Multiview“-Feed gezeigt. Dieser besteht aus einem großen Fenster mit Hauptspiel und meist drei oder vier kleineren Kacheln. Alle Parallel-Spiele lassen sich also auf einem Bildschirm verfolgen. Wer Sky über das Internet nutzt, kann zudem flexibel hin- und herschalten.
Sky machte das neue Feature am Sonntag publik – einige User äußerten nach Bekanntgabe die Vermutung, DAZN würde auch dagegen vor Gericht ziehen. Der Streamer hatte sich zuletzt in Frankreich mit der Ligue1 gestritten – und war 2024 auch gegen die Rechtevergabe der Deutschen Fußball Liga (DFL) vorgegangen. Doch genau das hat DAZN bis jetzt nicht angekündigt. Auf Anfrage von DIGITAL FERNSEHEN wollte DAZN keinen Kommentar abgeben.
DAZN wird ab kommender Saison samstags ab 14.30 Uhr aus den Bundesliga-Stadien berichten. Unter anderem Laura Wontorra und Sami Khedira werden eingesetzt, die eigentliche Konferenz ab 15.30 Uhr soll das Tempo im Vergleich zu Sky nochmals erhöhen. Ab 17.30 Uhr sendet DAZN dann das „Alle Spiele, alle Tore“-Pendant „All In“. Sky indes will wie bisher ab 14 Uhr Vorberichte aus seinem Studio in Unterföhring senden, ab August dann neu aber schon um 15 Uhr mit den Einzelvorläufen beginnen.
Das neue Sky-„Multiview“ – das sagen die DFL-Vorgaben
Die „BamS“ berichtete zudem, die neuen und teils interaktiven Features seien bereits von der Deutschen Fußball Liga (DFL) abgesegnet. DIGITAL FERNSEHEN weiß: Bei der Konzeption von „Multiview“, ein Angebot, das es übrigens in ähnlicher Form schon bei MagentaSport und auch bei DAZN gibt, hat sich Sky eng an die Richtlinien der DFL-Ausschreibung gehalten. Diese ist letztlich der rechtliche Rahmen. Und da sind die Vorgaben eigentlich eindeutig. Einzelspiel-Rechte und Konferenz-Rechte werden seitens der Liga wie folgt abgegrenzt: „Eine spielübergreifende redaktionelle Gesamtgestaltung der Sendung“ ist bei den von Sky erworbenen Einzelspielrechten „nicht zulässig“. Jedes Einzelspiel müsse, so die DFL, „in voller Länge mit einem eigenen, individuell auf das Spiel abgestimmten Kommentar übertragen werden.“ Und: „Ein Wechsel zwischen den Einzelspielen ist nur durch aktives Umschalten durch den Zuschauer möglich.“ Genau das passiert. Um sich spannende Szenen anzuschauen, muss der Zuschauer beim „Match Alarm“ gezeilt umschalten. Drückt er keinen Knopf, verschwindet der „Match Alarm“ nach einigen Sekunden wieder.
Im Gegenzug muss sich übrigens auch DAZN an einige Spielregeln halten. So ist es nicht zulässig, dass das Topspiel am Samstagnachmittag im Rahmen der Konferenz über Gebühr Fläche einnimmt. Für die Verwertung jedes Parallelspiels innerhalb der Konferenz wird es Mindest- und Höchstlängen geben (die allerdings nicht öffentlich bekannt sind). Pflicht ist zudem ein „verklammernder Konferenz-Kommentar“.