
Flachbildfernseher wachsen immer mehr über sich hinaus und erreichen mittlerweile Dimensionen, die zuvor Heimkinobeamern und Leinwandinstallationen vorbehalten waren.
Anhand der Bilddiagonale in Zoll können die Unterschiede vermeintlich gering erscheinen, doch die Umrechnung der Bildfläche verdeutlicht den enormen Größenzuwachs.
Wer sich für einen Fernseher in 60 Zoll entscheidet, bekommt eine Bildbreite von 133 und eine Bildhöhe von 75 Zentimetern geboten, was einer Bildfläche von knapp einem Quadratmeter entspricht.
Eine Steigerung auf 98 Zoll ist ein gigantischer Sprung: In diesem Fall wird eine Bildbreite von 217 und eine Bildhöhe von 122 Zentimetern erzielt. Damit erreicht die Bildfläche ca. 2,65 Quadratmeter!
Noch gewaltiger erscheinen Fernseher, die eine Bilddiagonale von 115 Zoll aufweisen: Hier wird eine Bildbreite von 255 und eine Bildhöhe von 143 Zentimetern erzielt. Die Bildfläche erreicht mit mehr als 3,6 Quadratmetern echte Leinwanddimensionen.

Allerdings steigen die Preise nicht linear an: 98-Zoll-Fernseher werden mittlerweile äußerst günstig angeboten, während ansonsten baugleiche Modelle in 115 Zoll einen enormen Preisaufschlag nach sich ziehen.
Das Beispiel der TCL-TV-Modellreihe C7K zeigt: Eine Bilddiagonale von 98 Zoll lässt sich für weniger als 3000 Euro umsetzen, während die 115 Zoll Variante des C7K zum dreifachen Preis angeboten wird.

Der Vorteil einer TV-Installation in Leinwandgröße anstatt einer Beamer-Installation mit Leinwand: Die Bildhelligkeit und die Kontrastdarstellung fallen nicht zuletzt mit HDR-Quellen überzeugender aus. Zudem punktet die Bilddarstellung auch unter Wohnzimmerbedingungen.
Gerade 1-Chip-DLP-Projektoren (auch „Laser-TVs“) sind gegenüber modernen Mini-LED-LCDs chancenlos, wenn HDR-Inhalte unter Wohnzimmerbedingungen wiedergegeben werden.
Die Achillesferse der XXL-LC-Displays bleibt die Blickwinkelabhängigkeit: Abweichungen von der optimalen Sitzposition mindern die Kontrastdarstellung enorm, sodass sich Beamer mit Leinwänden im Vergleich in Szene setzen können, je größer die Blickwinkelabweichung zum TV-Screen ausfällt.
Wer beide Vorteile (TV-Bildqualität und Blickwinkelstabilität) kombinieren möchte, landet bei OLED-TVs mit selbstleuchtenden Pixeln, die in 97 Zoll aber nur zu sehr hohen Preisen erhältlich sind.
Liebling, ich habe das Wohnzimmer geschrumpft
Der größte Nachteil von XXL-Displays sind die Anforderungen, die bei einer Installation erfüllt werden müssen: Die physischen Dimensionen eines Fernsehers in 97 oder gar 115 Zoll mitsamt des Verpackungsmaterials und das Gesamtgewicht fallen gigantisch aus.
Ob die vergleichsweise fragile LCD-Technik der optimale Spielpartner für extreme Bildschirmgrößen darstellt, sei an dieser Stelle dahingestellt, doch die konkurrierende OLED-Technologie kann Bildgrößenklassen jenseits von 97 Zoll bislang nicht abdecken.
Mit steigender Bildgröße nehmen das Display-Gewicht und das Verpackungsgewicht nicht mehr linear zu, stattdessen wird insbesondere bei 115-Zoll-Fernsehern alles dafür getan, um die gigantischen LC-Displays stabil zu fertigen und sicher zu transportieren.
Zum Vergleich: Ein Samsung QN90F kommt in 65 Zoll auf ein Verpackungsmaß von 162 x 93,5 x 18,5 Zentimeter, während ein QN90F in 115 Zoll ein Verpackungsmaß von 276,5 x 178,7 x 25 Zentimeter aufweist.
Die Gewichtsunterschiede fallen noch extremer aus: Erreicht der QN90F in 65 Zoll inklusive Verpackung noch überschaubare 34 Kilogramm, so bringt der QN90F in 115 Zoll verpackt fast 134 (!) Kilogramm auf die Waage.
Den Schwergewichtsrekord stellt Hisense mit dem RGB-Mini-LED-LCD UXQ in 116 Zoll auf: Das LC-Display allein bringt schon 102 Kilogramm auf die Waage und verpackt rollt der Bildkoloss mit einem Gesamtgewicht von fast 170 (!) Kilogramm an.

Die Energieaufnahme steigt ebenfalls: Samsung gibt für den QN90F in 65 Zoll ein Maximum von 270 Watt an, während der QN90F in 115 Zoll ganze 700 Watt erreicht. Die Steigerung der Bildfläche fällt in diesem Fall aber größer aus als der Zuwachs der Energieaufnahme.
Umgerechnet auf die Bildfläche ist der QN90F in 115 Zoll somit keinesfalls ineffizienter als die 65-Zoll-Variante. Die leistungsstärksten LCD-TVs mit RGB-Local-Dimming-Backlight erreichen in 115 bzw. 116 Zoll eine maximale Energieaufnahme von ca. 800-850 Watt.
Generell stellt die Mini-LED-LCD-Technologie aktuell der Effizienz-Maßstab dar, um eine besonders hohe HDR-Spitzen- und Flächenhelligkeiten bei Leinwanddiagonalen zu ermöglichen.
Echte Heimkino-Dimensionen

Wer Bilddiagonalen in 98, 100 oder gar 115 Zoll mit einem Fernseher anstrebt, der landet automatisch bei LED-LC-Displays. Mit OLED-TVs ist das Limit aktuell bei 97 Zoll erreicht. Sorgen, dass die 4K-Displayauflösung in diesen Größen-Dimensionen nicht mehr ausreicht, sind unbegründet.
Zwar sollte der Sitzabstand die 1,5-fache Bildhöhe bei 4K-Displays nicht unterschreiten, doch selbst bei einem 115-Zoll-TV lassen sich schon ab 2,25 Metern keine Unschärfen oder Pixeleffekte mehr ausmachen. Das Limit setzen damit vorrangig die Bildquellen: Wer sich für einen TV in Leinwandgröße entscheidet, sollte auf die beste Streaming-Qualität zurückgreifen, die zur Verfügung steht.
Fernseher in Leinwandgröße von 97 bis 115 Zoll | ||||||
Hersteller | Modell | Bilddiagonale | Display-Technik | Maße (Display) | Gewicht (Display) | Preis |
Hisense | U7Q | 100 Zoll | 4K-QLED-LCD (Mini-LED-Backlight mit Local Dimming) | 223 x 128 x 8,2 cm | 63,5 kg | 2500 Euro |
Hisense | U8Q | 100 Zoll | 4K-QLED-LCD (Mini-LED-Backlight mit Local Dimming) | 224 x 128 x 4,3 cm | 73 kg | 4000 Euro |
Hisense | 100UXQ | 100 Zoll | 4K-RGB-LED-LCD (RGB-Mini-LED-Backlight mit Local Dimming) | 222,7 x 128,4 x 3,7 cm | 71,4 kg | 20000 Euro |
Hisense | 116UXQ | 116 Zoll | 4K-RGB-LED-LCD (RGB-Mini-LED-Backlight mit Local Dimming) | 263 x 149 x 4 cm | 102 kg | 25000 Euro |
LG | OLEDG5 | 97 Zoll | 4K-OLED | 215,5 x 123 x 2,8 cm | 57 kg | 24000 Euro |
LG | OLEDM5 | 97 Zoll | 4K-OLED | 215,5 x 123 x 2,8 cm | 57 kg | 28000 Euro |
LG | QNED86 | 100 Zoll | 4K-Mini-LED-LCD | 223 x 127,7 x 5 cm | 66 kg | 4000 Euro |
Loewe | Stellar | 97 Zoll | 4K-OLED | 218 x 134 x 7 cm | 66,5 kg | 30000 Euro |
Samsung | QN90F | 98 Zoll | 4K-QLED-LCD (Mini-LED-Backlight mit Local Dimming) | 218,5 x 125 x 3 cm | 61,5 kg | 8000 Euro |
Samsung | QN990F | 98 Zoll | 8K-QLED-LCD (Mini-LED-Backlight mit Local Dimming) | 218 x 124 x 2 cm | 68 kg | 33000 Euro |
Samsung | QN80F | 100 Zoll | 4K-QLED-LCD (Mini-LED-Backlight mit Local Dimming) | 223 x 127,4 x 5,7 cm | 59 kg | 5900 Euro |
Samsung | QN90F | 115 Zoll | 4K-QLED-LCD (Mini-LED-Backlight mit Local Dimming) | 256,5 x 147 x 3,4 cm | 83,7 kg | 20000 Euro |
Samsung | MR95F | 115 Zoll | 4K-RGB-LED-LCD (RGB-Micro-LED-Backlight mit Local Dimming) | 257 x 148 x 3,6 cm | 88 kg | 28000 Euro |
Sony | Bravia 5 | 98 Zoll | 4K-QLED-LCD (Mini-LED-Backlight mit Local-Dimming) | 220 x 125,5 x 8,5 cm | 69 kg | 4700 Euro |
TCL | C6K | 98 Zoll | 4K-QLED-LCD (Mini-LED-Backlight mit Local-Dimming) | 218 x 125 x 6,4 cm | 52 kg | 2200 Euro |
TCL | C7K | 98 Zoll | 4K-QLED-LCD (Mini-LED-Backlight mit Local-Dimming) | 218 x 125 x 6 cm | 52 kg | 2800 Euro |
TCL | C8K | 98 Zoll | 4K-QLED-LCD (Mini-LED-Backlight mit Local-Dimming) | 216,6 x 123,6 x 5,4 cm | 55 kg | 3500 Euro |
TCL | X11K | 98 Zoll | 4K-QLED-LCD (Mini-LED-Backlight mit Local-Dimming) | 217,7 x 124,6 x 2,7 cm | 67,5 kg | 7000 Euro |
TCL | C7K | 115 Zoll | 4K-QLED-LCD (Mini-LED-Backlight mit Local-Dimming) | 256,6 x 147 x 5,7 cm | 98 kg | 9000 Euro |
Thomson | QG7S14 | 100 Zoll | 4K-QLED-LCD (LED-Backlight ohne Local-Dimming) | 222,7 x 127 x 9 cm | 46 kg | 2300 Euro |