Vergessene SciFi-Perlen: „Battle Royale“

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Der SciFi-Film
© Capelight

Noch vor „Die Tribute von Panem“ und Netflix‘ „Alice in Borderland“ schickte „Battle Royale“ im Jahr 2000 junge Menschen in einen Todeskampf, aus dem nur einer der Teilnehmer lebend hervorgehen kann.

Jahre bevor Suzanne Collins’ Jugendroman „Die Tribute von Panem“ große Erfolge feierte, erschien die Verfilmung des Romans „Battle Royale“ in Japan. Dessen Prinzip war schockierend simpel: Eine Schulklasse wird auf einer Insel mittels Sprenghalsband sowie zufallsbewaffnet aufeinander gehetzt. Nur einer oder eine von den Anfangs 42 Schülern darf innerhalb der nächsten drei Tage überleben. Das ganze wird staatlich gefördert (um wieder Disziplin in die Jugend zu bekommen, wie auch immer das funktionieren soll) und von den Medien als Event gefeiert. Aber auch „Battle Royale“ hatte Sozialexperimente wie z. B. „Herr der Fliegen“ zum Vorbild und war somit nicht der erste, mit solch einer Idee.

Als Milleniums-Film, dessen Veröffentlichung zudem u. a. in Japan scharf diskutiert und in Deutschland über 15 Jahre indiziert, kurzzeitig sogar beschlagnahmt wurde, weckte er natürlich großes Interesse bei Filmfans, die einfach neugierig waren, was daran so verboten sein sollte. Ohne diesen ganzen Trubel und Tarantinos „Gütesiegel“ für den Westen wäre „Battle Royale“ vielleicht auch nie in dieser Dimension zum Kultfilm geworden, denn eigentlich ist die Bildsprache weder visuell innovativ noch lässt sich hier von schauspielerischen Meisterleistungen sprechen.

Gewalt im Verzug im FIlm "Battle Royale" von 2000
© Capelight

Interessant ist hingegen der dramaturgische Aspekt, da jeder Teilnehmer an dem „Spiel“ anders mit der tödlichen Situation umgeht, in der er sich befindet – ein Punkt, der auch die „Tribute von Panem“-Filme so reizvoll macht. Nach eigenen Angaben verarbeitete Regisseur und Drehbuchautor Kinji Fukasaku darin u. A. seine traumatischen Weltkriegserfahrungen aus der Jugend. Auch, dass es sein letzter Film war, mag zum Kultcharakter beigetragen haben. Die von ihm begonnene Fortsetzung musste aufgrund seines unerwarteten Todes von seinem Sohn beendet werden.

„Battle Royale“ als UHD Blu-ray

Das metallisch glänzende UHD-Mediabook beinhaltet zwei 4K-Scheiben für die Kinofassung (ca. 114 Min.) und den Extended Cut (ca. 122 Min.), eine Blu-ray mit beiden Versionen sowie eine Bonus-DVD mit zahlreichen Extras. Bei der neuen Version handelt es sich um die 2021 von Arrow-Films in 4K restaurierte Variante, die eine starke visuelle Verbesserung zur früheren Arrow-Veröffentlichung hinsichtlich Schärfe, Kontrast und Farben darstellt. Da dieses Master auch die gemeinsame Basis für die neue Capelight-Blu-ray und UHD-Scheibe ist, fällt der Unterschied zwischen diesen beiden Medien sehr gering aus. Merkbar ist es am minimal dunkleren und kontrastreicheren HDR-Bild sowie am weniger komprimiert dargestellten Filmkorn.

Text: Falko Theuner; Redaktion: Richard W. Schaber

5 Kommentare im Forum

  1. Letztes Jahr waren beide Filme bei Freevee drin: Grandiose Filme. Wirklich atemberaubend und zwar beide Filme. Großes Kino man könnte, wenn man wollte, das ganze zu einem kleinen Franchise oder einer Serie ausbauen...
  2. Nur durch die Indizierung hat man erreicht, dass der für viele erst interessant wurde. Verbotenes reizt eben.
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