
Kommunikationsbehörde Austria bindet in der 33. Verordnung das Notfallwarnsystem in künftige Planungen ein.
Österreich integriert den Automatic Safety Alert (ASA) in sein aktualisiertes Digitalisierungskonzept 2025. Das geht aus der 33. Verordnung der Kommunikationsbehörde Austria (KommAustria) hervor. Diese befasst sich mit Einführung, Ausbau und Weiterentwicklung von digitalem Rundfunk (Fernsehen und Hörfunk) und anderen Mediendiensten. KommAustria hat das Digitalisierungskonzept 2025 gestern veröffentlicht und es tritt am 10. Oktober 2025 in Kraft.
Die Aktualisierung erfolgt im Vorfeld der im Jahr 2026 turnusgemäß nach zehn Jahren auslaufenden und neu zu vergebenden Zulassungen für den Betrieb der beiden ältesten, bundesweiten Sendernetze für digitales Antennenfernsehen in Österreich – der sogenannten Multiplexe A und B. Unter anderem bringt das „Digitalisierungskonzept 2025“ den Sendernetz- bzw. den Multiplex-Betreibern für digitales Antennenfernsehen eine deutliche Flexibilisierung für die Verwendung anderer als der bisher eingesetzten Übertragungs- und Videokodierungs-Standards, berichtet dabplus.de.
Finanzierung des Notfallwarnsystems darlegen
Von besonderer Bedeutung für Nutzer ist auch die Aufnahme des Notfallwarnsystems „Automatic Safety Alert“ (ASA) für DAB+ Radiogeräte in das Digitalisierungskonzept. Unter § 17 heißt es unter Absatz 1: „Multiplex-Betreiber können nach Maßgabe der technischen Realisierbarkeit ein Konzept zur Errichtung und zum technischen Betrieb eines Notfallwarnsystems vorsehen. Das zum Einsatz kommende Notfallwarnsystem muss über eine aktuelle europäische Normung verfügen, etwa ASA.“
„Ein Konzept nach Abs. 1 kann unter Einbindung von nach Bundes- oder Landesrecht für Warnungen zuständigen Behörden erstellt werden“, heißt es weiter. „Ein Konzept nach Abs. 1 hat eine Vereinbarung mit einem Betreiber eines Notfallwarndienstes zu enthalten. Das Konzept hat darzulegen, wie die Finanzierung des Notfallwarnsystems ausgestaltet ist. Nach Möglichkeit ist im Hinblick auf die Bedeutung eines gesicherten Betriebes im Katastrophenfall auf die langfristige Sicherung der Finanzierung zu achten“, so die Behörde.
Zuverlässige Datenweitergabe gewährleisten
Weiter schreibt sie: „(3) Das Konzept hat weiters Angaben darüber zu enthalten, wie die unterbrechungsfreie Übertragung von Warnmeldungen sichergestellt wird. Weiters hat das Konzept Angaben darüber zu enthalten, wie die Datenweitergabe bei unterschiedlichen Multiplex-Betreibern oder unterschiedlichen Notfallwarndienste-Anbietern erfolgt und wie sie eine zuverlässige Datenweitergabe gewährleisten können.“
Hintergrund: ASA kann ausgeschaltete DAB+ Radios selbsttätig einschalten und Warnmeldungen ausspielen. Dabei adressiert es nur Geräte im tatsächlichen Gefahrenbereich. Der weltgrößte Chiphersteller für DAB+ Radiogeräte hat den ASA-Standard in seine Produktion integriert. Deshalb finden ASA-fähige DAB+ Radiogeräte schnell weite Verbreitung. Sie sind durch ein ASA-Logo auf den Verpackungen leicht zu erkennen, erläutert dabplus.de.
Bundesweit verbreitete DVB-T2-Programme regionalisieren
Auch im Rahmen bestehender Zulassungen könnte von den bisher eingesetzten Systemen DVB-T2 und MPEG-4 auf beispielsweise 5G Broadcast und High Efficiency Video Coding (HEVC) umgestellt und damit Ultra High Definition-Fernsehen (UHD-TV) eingeführt werden. Allerdings wäre in einem solchen Fall ein konsumentenfreundliches Vorgehen darzulegen. Auch für die bundesweit verbreiteten DVB-T2-Programme besteht die Möglichkeit zur Regionalisierung. Damit könnten Informationsinhalte, aber auch regionale Werbung gezielt in Gebieten ausgestrahlt werden, für die sie besonders relevant wären.
Außerdem interessant:
Bildquelle:
- 260925 DAB+ Österreich ASA: dabplus.at