Bereits am Mittwoch UKW-Aus in Deutschland?

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Das UKW-Aus könnte in Deutschland viel schneller kommen, als erwartet, zumindest für einige Sendernetze. Die können sich nämlich nicht mit den Antennenbetreibern über die Kosten einigen.

Am kommenden Mittwoch könnte es in Deutschland zu einer flächendeckenden Abschaltung der UKW-Frequenzen kommen. Grund ist der Streit zwischen den Betreibern von UKW-Antennen und den Sendernetzen, das berichtet die Welt.
 
Bis vor sechs Jahren war der UKW-Sendebetrieb in Deutschland ein Monopolmarkt. Die Deutsche Post und später die Deutschen Telekom und ihre Tochter Media Broadcast, die inzwischen an Freenet verkauft wurde, betrieben die Sendemasten.

Mit der Bezahlung durch die privaten und öffentlich-rechtlichen Sender war es für die Betreiber ein lukratives Geschäft. 2016 setzte die Bundesnetzagentur eine Preisobergrenze für die Nutzung der Antennen fest.

Mit dieser Regulierung hat die Freenet-Tochter Media Broadcast beschlossen, sich aus dem UKW-Geschäft zurück zu ziehen und hat ihre Antennen Ende des vergangenen Jahres an etwa 30 Unternehmen verkauft. Und diese sehen sich nun nicht mehr an die Preisobergrenzen gebunden.

„Bis zu zehn Millionen Hörer könnten schon ab kommendem Mittwoch von einer Abschaltung ihrer UKW-Radiosender betroffen sein“, sagte Media-Broadcast-Chef Wolfgang Breuer im Gespräch mit der „Welt“.

Das Unternehmen will die UKW-Radioprogramme u.a. vom Deutschlandradio, dem NDR und MDR bis Ende Juni weiterhin verbreiten, fordert aber eine explizite Beauftragung. Bisher hat nur ein Viertel der 40 betroffenen Sender eine solche Beauftragung erteilt. Media Broadcast hat nun diese für alle Sender bis Montag gefordert. Andernfalls werden die betroffenen Sender am Mittwoch abgeschaltet.

Mit der Liberalisierung des Rundfunkmarktes haben sich mit Uplink in Düsseldorf und der Divicon in Leipzig zwei alternative Sendenetzbetreiber gegründet, die nun auch Signale für die Radiosender übertragen. Divicon tut das unter anderem für den MDR, Uplink in Sachsen für PSR und RSA. Die Antennen waren jedoch weiter im Besitz der Media Broadcast.

Ende des Jahres hat sich nun die Situation verändert, als 30 Antennen verkauft wurden. Einige Radiosender kauften für sie wichtige Antennen selbst, in Bayern erwarb die Landesmedienanstalt die Antennen. Der Großteil der Antennen wurde aber durch fünf große Käufer erworben. Diese wollen nun die Kosten durch Preiserhöhungen von 25 bis 30 Prozent amortisieren. Und bisher gibt es noch keine Einigung zwischen Sendenetzbetreibern und Antennenbetreibern. [jrk/tk]

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33 Kommentare im Forum

  1. Streit zwischen den Betreibern von UKW-Antennen ich und wahrscheinlich millionen user haben ukw antennen an ihren radios, autos, häusern. von einem fachforumsredakteur erwarte ich dass der unterschied zwischen "ukw rundfunksendern" und einer "ANTENNE" BEKANNT SEIN SOLLTE. ich betreibe auch ein paar "antennen" und mit mir hat niemand über kosten gesprochen o_O
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