DAB+ – das grüne Radio – Aktuelle Zahlen

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Inbetriebnahme eines neuen DAB+ Standorts Weinheim verbessert Versorgung in Weinheim, Hemsbach und Laudenbach.

Aktuelle, von WorldDAB veröffentlichte Zahlen, belegen einmal mehr, dass DAB+ seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann, weil es weitaus energieeffizienter als UKW arbeitet. Jüngst wurden dazu auf internationaler ebene aktuelle Zahlen aus Deutschland veröffentlicht.

Zunächst einige Grundlagen

Die leistungsstärksten UKW-Grundnetzsender arbeiten mit einer Senderleistung von 100 kW ERP. Darunter versteht man die abgestrahlte Leistung, die neben der Senderausgangsleistung, auch den Antennengewinn berücksichtigt. Als grobe Faustformel kann man annehmen, dass die Senderausgangsleistung bei 100 kW ERP bei rund 10 kW liegen wird. Der Energieverbrauch ist jedoch um einiges höher, weil zum Gesamtwirkungsgrad einer Sendeanlage unter anderem auch die Kühlung mit zu berücksichtigen ist. Fest steht allerdings, dass für ein mit 100 kW ERP ausgestrahltes UKW-Programm richtig viel Strom gebraucht wird.

Digitalradio DAB+ arbeitet mit ungleich geringeren Leistungen. Bis auf wenige Ausnahmen mit noch mehr Leistung, werden hierzulande die starken Grundnetzsender für DAB+ mit 10 kW ERP betrieben. Dazu kommen meist Senderausgangsleistungen im Bereich um 1 kW zum Einsatz.

Inklusive Kühlung und Co lässt sich festhalten, dass der Energiebedarf für eine DAB+-Ausstrahlung und zehn Prozent jener von UKW ausmacht. Mit dieses 10 Prozent wird auf DAB+ aber nicht nur ein Programm, sondern grob zehn bis 16 übertragen. Mit anderen Worten: Für die Verbreitung eines einzelnen DAB+-Programms würden nur an die 6,25 Prozent des Energiebedarfs eines UKW-Programms benötigt werden – bei etwa derselben Reichweite wohlgemerkt.

Einsparungspotential in der Praxis

Dass diese Theorie nicht aus der Luft gegriffen ist, belegen aktuelle Zahlen. Sie berücksichtigen den Ausbaugrad von UKW und DAB+ und somit die Reichweite über beide Verbreitungswege. Mit eingeflossen sind auch die Dichten der einzelnen Sendernetze. Alle in Folge genannten Werte wurden erst dieser Tage in einer von WorldDAB vorgestellten Präsentation veröffentlicht.

Bayerischer Rundfunk
Im Vergleich zu UKW erreicht der Bayerische Rundfunk über seine bereits sehr gut ausgebauten DAB+-Sendernetze 98 Prozent Versorgungsgrad. Auf UKW nutzt der BR etwa für Bayern 2 und Bayern 3 je 29 Standorte. Auf DAB+ kommen diese Programme über 94 Standorte. Da möchte man meinen, dass da jegliches Potential von Energieeinsparung aufgebraucht ist. Doch dem ist absolut nicht so. Trotz über dreimal so vieler Standorte für DAB+ benötigt der Bayerische Rundfunk für die Ausstrahlung auf DAB+ nur 26 Prozent der elektrischen Energie von UKW. Das heißt, es werden mit Digitalradio noch immer knapp drei Viertel der Energie im Vergleich zu UKW eingespart.

Antenne Bayern
Die Reichweite von Antenne Bayern liegt auf UKW und DAB+ in etwa gleich auf. Digitalradio schneidet lediglich um 0,3 Prozentpunkte schlechter ab. Der Energiebedarf für DAB+ liegt bei Antenne Bayern gerade einmal bei 15 Prozent. Was nichts anderes bedeutet, dass die UKW-Ausstrahlung von Antenne Bayern rund sechseinhalbmal so energieintensiv wie DAB+ ist.

Klassik Radio
Über DAB+ erreicht Klassik Radio 78 Prozent jener, die das Programm über UKW hören können. Für diese 78 Prozent müssen lediglich acht Prozent an elektrischer Energie aufgebracht werden.

Deutschland Radio
Laut einer aktuellen, erst dieser Tage vorgestellten Präsentation von WorldDAB beträgt der Energiebedarf für die Verbreitung von Deutschlandradio über DAB+ 31 Prozent im Vergleich zu UKW. Das klingt jetzt nach vergleichsweise viel. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass das Deutschland Radio über DAB+ einen Versorgungsgrad von 129 Prozent im Vergleich zu UKW besitzt. Es hat per DAB+ demnach eine um ein knappes Drittel höhere Reichweite als auf UKW und spart trotzdem immer noch über zwei Drittel an elektrischer Energie ein.

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