Können die Radiosender ihre große Hörerschaft weiterhin halten?

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Bleibt die Radionutzung in Deutschland auf dem gewohnt hohem Niveau? Die Antwort gibt die aktuelle repräsentative Umfrage ma 2022 Audio I der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma), die am Mittwoch in Frankfurt veröffentlicht wurde.

Etwa 52,1 Millionen Jugendliche und Erwachsene ab 14 Jahren schalteten demnach zwischen Montag und Freitag das Radio ein. Bei der vorherigen Erhebung, die im Juli 2021 vorgestellt worden war, hatte diese Zahl bei 52,7 Millionen gelegen.

Radiosender verzeichnen Verweildauer-Rückgang um 5 Minuten

Die durchschnittliche Verweildauer bei den klassischen Radioangeboten sank im Vergleich zur vorherigen Erhebung leicht um 5 auf 254 Minuten. „Die Gattung Radio/Audio behauptet sich weiterhin stark im Kampf um die Aufmerksamkeit und Zeitbudgets der Mediennutzer“, sagte der Vorstand Radio/Audio der agma, Jan Isenbart.

Eine zunehmende Verbreitung wird für das Digitalradio DAB+ und Podcasts festgestellt. Rund ein Viertel der Befragten nutzt der Untersuchung zufolge inzwischen DAB+. Einen Podcast haben demnach etwa 36,9 Prozent schon einmal gehört – dieser Wert hatte bei der Erhebung zuvor noch bei 29,3 Prozent gelegen. Hier geht es zu den DAB+-Aufschaltungen und -Frequenzwechseln im Monat März.

DAB+ auf dem Vormarsch

Befragt wurden für die aktuelle Erhebung jeweils knapp 66.000 Menschen ab 14 Jahren in der deutschsprachigen Bevölkerung in zwei Wellen zwischen dem 6. Dezember 2020 und dem 28. März 2021 sowie zwischen dem 5. September 2021 und dem 12. Dezember 2021. Zur deutschsprachigen Bevölkerung in Deutschland ab 14 Jahren zählen demnach rund 70,54 Millionen Menschen. Hier gibt es nähere Infos zur Methodik der Umfrage.

Die agma wird in diesem Jahr 50 Jahre alt – erstmals hatte sie 1972 Daten für den Radiowerbemarkt erhoben. Sie ist ein Zusammenschluss von mehr als 200 Unternehmen der Medien- und Werbewirtschaft. Von den Hörerzahlen hängen die Preise für Werbespots der Radiosender ab.

Üblicherweise werden die Daten zweimal im Jahr veröffentlicht.

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9 Kommentare im Forum

  1. Läuft jeden Tag. Von den WDR Sendern zuhause, über Lokalradio im Auto bis niederländische Dance Sender wie Slam! zum Wochenende. Radio rulez.
  2. Die großen UKW Platzhirsche, speziell die ARD-Hörfunksender in ihren Bundesländern müssen sich langsam Gedanken machen, ob sie künftig ihre Hörerschaft weiter halten können. Gerade mit der DAB+ Einführung hat sich überall die Verfügbarkeit vieler neuer Sender erhöht, die so in Konkurrenz mit den bisherigen Sendern treten. Insbesondere in NRW hat sich mit dem NRW-Privatradio DAB+ Paket ein weiterer interessanter Wettbewerber auf den Markt begeben, der mit Sicherheit dem WDR so wie es die UKW Lokalradios bereits tun stark zusetzen wird. Spätestens mit der Abschaltung von UKW müssen sich die ÖR-Radiosender, insbesondere die Jugendwellen neu aufstellen, da hier die private Konkurenz extrem hoch geworden ist.
  3. Sieht nicht danach aus das andere Sender die Platzhirsche vertreiben könnten. Zumindest ist das beim NDR der Fall. NDR 1 Radio MV verteidigt Spitzenplatz bei Hörergunst im Nordosten
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