
Die SRG SSR muss sparen – daher sucht die Käufer für Musikradios.
Die öffentlich-rechtliche schweizer Rundfunkanstalt SRG SSR muss sparen. Aus diesem Grund hat sie die Idee, ihre Musikradios zu verkaufen, wieder ausgegraben. Neu ist die Idee nicht. Bereits vor Jahren gab es dazu bereits Überlegungen. Von einem Verkauf der Sender wäre nicht nur die Schweiz betroffen.
Um welche Programme geht es?
Konkret geht es um die drei Programme Swiss Pop, Swiss Jazz und Swiss Classic. Den Programmen gemeinsam ist, dass sie 24 Stunden am Tag ohne Werbung für exakt jene Musik sorgen, die ihre Namen versprechen. Gestartet wurden die Sender am 1. September 1998, um dem damals noch brandneuen Verbreitungsweg DAB einen Mehrwert zu geben. Zum Teil sind sie aus den seit 1956 bestehenden Programmen des Schweizer Telefonrundspruchs vorgegangen. Das System des Telefonrundspruchs beruhte auf der Verbreitung von Radioprogrammen über die Telefonleitung. Demnach war am heimischen Telefonanschluss nicht nur das Telefon an sich, sondern auch ein geeignetes Empfangsgerät angeschlossen.
Wie sind die Programme zu empfangen?
Swiss Pop, Swiss Jazz und Swiss Classic werden in der Schweiz und in Südtirol über DAB+ ausgestrahlt. Weiter sind sie über Eutelsat Hotbird auf 13 Grad Ost in ganz Europa und angrenzenden Regionen zu empfangen. Außerdem werden Swiss Pop, Swiss Jazz und Swiss Classic im Internet und im schweizer Kabel verbreitet.
Wie ernst ist es mit dem Verkauf?
Diesmal beabsichtigt die SRG SSR mit dem Verkauf ihrer drei Musikwellen definitiv Ernst machen zu wollen. Noch im September 2025 soll ein Bieterverfahren gestartet werden, bei dem potentielle Interessen kundgeben können, wie viel ihnen diese Programme wert wären. Die SRG SSR rechnet damit, den Verkauf mit Jahresende 2026 abschließen zu können.
Jahresende 2026 … war da nicht was?
Das Datum fällt mit der in Deutschland verordneten Reduzierung des ARD-Radioangebots zusammen. Der Spardruck trifft die öffentlich-rechtlichen Anstalten beider Länder. Der Unterschied zwischen der ARD und der SRG SSR ist aber, dass in Deutschland Programme einfach eingestellt werden sollen. In der Schweiz geht man den wohl intelligenteren Weg, die Zusatzprogramme verkaufen zu wollen. Der Nutzen wäre gleich doppelt vorhanden. Einmal kommt so Geld in die leere Kasse der Rundfunkanstalt, weiter dürften die Angebote zumindest in veränderter Form unter kommerzieller Führung weiter erhalten bleiben. Was die Zuhörer freuen dürfte.
Sonderfall Südtirol
Vom Verkauf von Swiss Pop, Swiss Jazz und Swiss Classic ist auch Südtirol vertreten, wo die Programme landesweit über die DAB+-Sendernetze der Rundfunkanstalt Südtirol ausgestrahlt werden. Die RAS verbreitet über ihre Netze öffentlich-rechtliche Radioprogramme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz für die deutsche und rätoromanische Minderheit im Lande. Stets auf Basis mit den Herkunfts-Rundfunkanstalten abgeschlossenen Verträgen. Im Falle des Verkaufs von Swiss Pop, Swiss Jazz und Swiss Classic würden die Programme wohl von den südtiroler DAB+-Multiplexen genommen werden müssen.
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