So läuft der Testbetrieb auf 1.143 kHz

0
2549
Empfang der neuen österreichischen Mittelwelle 1.143 kHz in der Region Strengberg. Das Signal war zwar schwach, aber noch gut zu erkennen

Wie berichtet, finden seit 27. August 00.00 Uhr Mittelwellen-Testausstrahlungen auf der 1.143 kHz im oberösterreichischen Zentralraum statt. Nun liegen erste Resultate vor.

Rechtzeitig zum Testbeginn werden sich einige auf die Lauer gelegt haben, um bie Signale dieser neuen Sendeanlage einzufangen. Während der ersten Nachtstunden zeigte sich, dass auf der Frequenz 1.143 kHz vor allem zwei Standorte des spanischen Senders COPE zu hören sind. Beide arbeiten mit einer Leistung von 5 kW. Dennoch gelang es immer wieder, im Hintergrund auch ein Pausenzeichen wahrzunehmen.

Um die Station etwas besser zu lokalisieren, wurde am darauffolgenden Tag eine Testfahrt im Bereich von Enns in Oberösterreich bis Oed westlich von Amstetten (Niederösterreich) vorgenommen. Dabei zeigte sich, dass das Signal auf der 1.143 zwar meist zu hören war, aber nur mit vergleichsweise meist ausgesprochen geringer Signalstärke. Womit sich die Signalstärke allgemein in einer Region bewegte, die nicht mehr als beifahrertauglich bewertet werden muss.

Weitere Tests

Weitere Tests im Bereich der oberösterreichischen Eisenstadt Steyr zeigten ein ähnliches Bild. Wobei man auch festhalten muss, dass der Störpegel in dicht verbauten Gebieten, also gemeinhin Städten, schon extrem hoch ist. Er würde inzwischen auch leistungsstarken Sendeanlagen entsprechend negativ beeinflussen.

Eine weitere Testfahrt zur beginnenden Nacht in der Region zeigte, dass die Topografie bei der Mittelwelle tatsächlich nur einen extrem geringen Einfluss auf die Wellenausbreitung hat. Die Mittelwelle wandert sozusagen auch über Hügel, auch größere. Damit ist das Signal auch in Regionen empfangbar, die auf UKW mit nur einen einzigen Senderstandort kaum bis gar nicht erreichbar gewesen wären. Dieser Effekt bringt aber auch mit sich, dass man sich in einem recht großen Gebiet bewegt, in dem der Empfang, zumindest laut der akustischen Wahrnehmung, in etwa gleich bleibt. Was weiter zur Folge hat, dass sich nur schwer ausmachen lässt, ob man sich dem Sender nähert.

Während der Nacht vom 27. auf den 28. August wurde ab etwa 20.30 Uhr eine weitere Testfahrt in der bereits beschriebenen Region durchgeführt. Sie zeigte, dass sich die Belegung der 1.143 kHz durch die Spanier erst allmählich ab etwa 21 Uhr ganz schwach bemerkbar macht und nur sehr langsam an Intensität zunimmt. Damit ergab sich bei der Empfangbarkeit ein annähern gleich gutes Bild, wie während der Tagesstunden. Zumindest bis etwa 22 Uhr waren die Störungen durch COPE vernachlässigbar. Danach wurden sie intensiver.

Dem Anschein nach befindet sich der Sender nahe der Grenze von Ober- und Niederösterreich. Während des Tages wurden übrigens auch Fahrzeuge mit auffälligen Dachaufbauten, Antennen, Teleskopmast, gesichtet. Also wurden die Testausstrahlungen auf der 1.143 kHz allem Anschein nach auch von der österreichischen Funküberwachung genutzt, um die Ausbreitung beziehungsweise Reichweite des neuen Mittelwellensenders zu überprüfen. Soweit bekannt, läuft die Testzulassung noch bis 29. August 24 Uhr. Bis längstens dahin besteht noch die Chance, den neuen Standort selbst zu empfangen.

Außerdem interessant:

0 Kommentare im Forum
Alle Kommentare 0 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum