Spezial: Digitalradio in Ex-Jugoslawien

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Jugoslawien ist bereits vor geraumer Zeit in eine Reihe von Nachfolgestaaten zerfallen. Slowenien und Kroatien sind beliebte Urlaubsdestinationen. Die anderen Länder, wie Bosnien und Serbien, kennt man zumindest aus den Nachrichten. Ihnen gemeinsam ist, dass in allen diesen Ländern die Digitalisierung des Rundfunks immer mehr an Fahrt aufnimmt.

Slowenien

Slowenien ist in der Region führend in Sachen DAB+. Aktuell werden bereits 92 Prozent der Bevölkerung mit Digitalradio versorgt. Fünf Multiplexe sind auf Sendung. Der erste Mux wird landesweit auf Kanal 10D übertragen. Die zweite Bedeckung setzt sich aus den beiden Regionalmuxen 2 Ost und 2 West zusammen. Mux 3 ist ein lokales Paket für die Metropolregion. Erst kürzlich sind mit den Muxen R4 und R5 zwei weitere nationale Bedeckungen aufgeschaltet worden, auf denen aber erst der Großteil der Radioprogramme aufgeschaltet werden wird.

Kroatien

In Kroatien wurde DAB+ 2017 mit Testsendungen gestartet. 2022 wurden von der kroatischen Regulierungsbehörde AEM die ersten nationalen und regionalen Rundfunklizenzen vergeben. Sie vergibt auch weiterhin Lizenzen. Die letzte Ausschreibung wurde erst im März 2025 veröffentlicht und beinhaltet den nationalen Multiplex „MUX1“.

Inzwischen hat man bereits ein landesweites Sendernetz aufgebaut, über das öffentlich-rechtliche und private Programme übertragen werden. Die meisten Sendeanlagen arbeiten auf Kanal 11D. Einige nutzen die Kanäle 10C, 11A oder 11C.

Serbien

In Serbien ist DAB+ ebenfalls bereits vor mehreren Jahren gestartet. Allerdings befindet sich das serbische Digitalradio offiziell noch immer in der Testphase. Dabei verfügt man bereits über sechs High-Power-Senderstandorte, von denen je drei mit 10 und 15 kW ERP in Betrieb sind. Zum Einsatz kommen die Kanäle 11A, 11B und 11D. Im Multiplex sind 16 öffentlich-rechtliche und private Programme enthalten.

Derzeit werden 78 Prozent der Bevölkerung erreicht. Ein Ausbau zur Steigerung der Versorgung auf 90 Prozent ist vorgesehen.

Nordmazedonien

In Nordmazedonien wurde 2019 in der Hauptstadt Skopje mit DAB+-Testsendungen begonnen, die bis heute zur vollen Zufriedenheit anhalten. Gesendet wird mit 500 Watt ERP auf Kanal 11C ein Paket mit sieben öffentlich-rechtlichen Kanälen.

Derzeit ist man in Nordmazedonien damit beschäftigt, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Einführung von DAB+ auf nationaler Ebene zu schaffen.

Montenegro

In Montenegro wurde ein DAB+-Testbetrieb von März 2021 bis Januar 2022 ausgestrahlt. Inzwischen wurde eine Gesetzesinitiative gestartet, um die Voraussetzungen für die flächendeckende Einführung von DAB+ zu schaffen.

Bosnien und Herzegowina

In Bosnien und Herzegowina wurde erst vor wenigen Tagen DAB+ auf den beiden ersten Standorten aufgeschaltet. Geht alles nach Plan, sollen in spätestens drei Jahren 90 Prozent der Bevölkerung mit Digitalradio versorgt werden.

Fazit

Gut ausgebaut ist DAB+ vor allem im Norden, also in Slowenien und Kroatien. Aber auch die anderen Länder von Ex-Jugoslawien bemühen sich redlich, den Ausbau von DAB+ voranzutreiben, beziehungsweise Digitalradio einführen zu können. In allen Ländern ist man jedenfalls bestrebt, die Qualität des Hörfunks zu verbessern und der Bevölkerung mit DAB+ mehr bieten zu können, als sie bis jetzt über UKW kennt.

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  • df-dab-plus-logo-sw: Digitalradio Büro Deutschland/dabplus.de
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