UKW-Teilabschaltung beim MDR – Welche Empfangsalternativen?

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Wie bereits berichtet, schaltet der MDR in den frühen Morgenstunden des 24. Juni 2025 15 UKW-Frequenzen ab. Davon vier in Sachsen-Anhalt, fünf in Thüringen und sechs in Sachsen. Welche Empfangsalternativen gibt es an den betroffenen Standorten?

Alternative 1: DAB+

Der MDR verfügt in seinem Verbreitungsgebiet bereits über gut ausgebaute DAB+-Sendernetze, über die die Programme des MDR überall in hervorragender Qualität zu bekommen sind. In Sachsen ist der MDR-Multiplex landesweit auf Kanal 9A zu hören. In Sachsen-Anhalt kommt das MDR-Paket auf Kanal 6B und in Thüringen auf Kanal 8B.

Alternative 2: Weitere UKW-Frequenzen

Die von der UKW-Abschaltung betroffenen Frequenzen erfüllen nur lokalen Charakter, um den Empfang der Programme im Vergleich zu den Frequenzen der umliegenden Grundnetzsender weiter zu verbessern. Da diese aber vorerst an bleiben, bieten sie sich als Alternative an, wobei sich je nach Region andere UKW-Alternativfrequenzen anbieten. Zu jedem Standort werden seitens des MDR mehrere Alternativen vorgeschlagen. Welche am besten funktioniert, gilt es vor Ort auszuprobieren. Zudem können sich dafür auch andere an dieser Stelle nicht genannte Frequenzen anbieten. Ab dem 24. Mai bieten sich folgende Alternativen an:

UKW-Empfangsalternativen in Sachsen

  • In Bautzen kann man MDR Jump anstatt der 98,8 MHz künftig weiter über die Sender Löbau auf 91,8 MHz und Dresden 90,1 MHz empfangen.
  • Für die Region Eilenburg bieten sich für MDR Aktuell anstatt auf 92,4 MHz künftig die Senderstandorte Oschatz auf 105,9 MHz und Leipzig auf 95,6 MHz an.
  • In Markneukirchen kann man MDR Sachsen und MDR Kultur anstatt über 104,8 und 106,4 MHz, über die drei UKW-Sender Schöneck (88,7 und 98,7 MHz), Klingenthal (93,7 und 98,4 MHz), sowie Geyer (92,8 und 87,7 MHz) hören.
  • Die Region Thorgau bekommt man MDR Sachsen statt auf 88,9 MHz, weiter über die drei Anlagen Oschatz (101,8 MHz), Dresden (92,2 MHz) und Leipzig (93,9 MHz). Für MDR Kultur bieten sich statt der 93,0 MHz, Wittenberg (104,0 MHz), Oschatz (98,9 MHz) und Leipzig (88,4 MHz) an.

UKW-Empfangsalternativen in Sachsen-Anhalt

  • In der Region Berga kann man MDR Sachsen-Anhalt statt der 91,1 MHz, weiter über den Brocken auf 94,6 MHz und Sangerhausen auf 101,1 MHz bekommen.
  • Köthen hört MDR Aktuell ab dem 24. Juni 2025 anstatt auf der 106,4 MHz weiter über die Sender Halle (95,3 MHz), Dessau (90,0 MHz) und Magdeburg (91,1 MHz).
  • Nach der Abschaltung von MDR Jump am Senderstandort Magdeburg/Buckau auf 103,0 MHz, ist das Programm in dem Gebiet weiter über den Brocken auf 91,5 MHz zu hören.
  • Mit der Stilllegung von MDR Sachsen-Anhalt auf 96,1 MHz am Sender Magdeburg/Burg Kapaunberg bieten sich vier Alternativen an. Konkret der Brocken (94,6 MHz), Wittenberg (88,1 MHz), Dequede (94,9 MHz) und Halle (100,8 MHz).

UKW-Empfangsalternativen in Thüringen

  • Nachdem MDR Thüringen über den Standort Erfurt Windischholzhausen auf 94,4 MHz abgeschaltet wurde, kann man das Programm weiter über den Inselberg auf 92,5 MHz, Saalfeld/Remda auf 103,6 MHz, Weimar 93,3 MHz oder Keula auf 98,5 MHz empfangen.
  • Satdtroda bekommt MDR Aktuell anstelle über die 91,3 MHz in Zukunft nur noch über die Anlagen Jena (89,5 MHz), Gera (91,1 MHz) und Eisenberg (101,7 MHz).
  • In der Region Suhl werden MDR Thüringen (93,7 MHz), MDR Kultur (89,8 MHz) und MDR Jump (91,1 MHz) stillgelegt. Diese Programme kann man in der Region weiter über die drei Standorte Inselberg (92,5/87,9/90,2 MHz), Sonneberg (91,7/95,2/96,9 MHz) und Remda (103,6/100,7/105,6 MHz) hören.

Alternative 3: Streaming

Natürlich sind die MDR-Programme auch alternativ über die bekannten Streamingplattformen zu hören.

Außerdem interessant:

Bildquelle:

  • df-mdr: MDR
3 Kommentare im Forum
  1. UKW-Teilabschaltung beim MDR – Welche Empfangsalternativen? ARD und ZDF beenden DVB-T2-Verbreitung an vier Standorten Die spinnen anscheinend beim MDR? Die Rundfunk-Versorgung der Bürger einfach eigenmächtig reduzieren, kann das unsere Regierung oder die KEF nicht verbieten? Grund-Versorgungspflicht für Radio und TV-Programme |auch über UKW und DVB-T2|. Wir bezahlen für die Grundversorgung über die Haushaltsabgabe (ehemalige GEZ-Gebühr), da sollte eine Reduzierung der Versorgung / der Senderstandorte in Deutschland verboten sein. In älteren Autos ist noch kein DAB+ Empfang möglich und ärmere Leute wollen in ihrer teuren Mietwohnung weiterhin den einfachen DVB-T2 Empfang nutzen, zumindest für die wichtigen und frei empfangbaren ÖR-Programme (ohne zusätzliche Kostenbelastungen für Internet und OTT Pay-TV). Streaming ist kein Ersatz für freien Rundfunk-Empfang, keine anonyme Nutzbarkeit und Zusatzkosten |kompliziertere und neue Technik erforderlich|. In der EU DVB-T2 auch für Deutschland erhalten, keine weiteren Frequenz-Abgaben für Mobilfunk.
  2. Nein. Im Gegenteil: der Umstieg auf DAB+ bei der Terrestrik ist indirekt (über das Einfrieren des Rundfunkbeitrages) eine Forderung der Politik im Auftrag der Mehrheit der Bevölkerung und vor allem ganz direkt eine Forderung der KEF, die nicht mehr bereit ist, Geld für die Doppelverbreitung zu bewilligen. Es wird geliefert wie bestellt. Und es trifft dabei auch immer Menschen, die diese Reduktion nicht wollten. Den ersten Teil unterstreiche ich dick und doppelt. IP ist kein Rundfunk, sondern eine rückverfolgbare, direkt an ein erkennbares Endgerät ausgelieferte Leistung. Gerade in den sich gesellschaftlich verfinsternden Zeiten ist das alles andere als sicher. Oder direkt gesagt: wäre Rundfunk bereits in den 1930er Jahren und bis 1945 kein Rundfunk gewesen, sondern ein IP-basiertes Angebot, wären weit mehr Menschen ins Zuchthaus oder ins KZ gekommen für die Nutzung unabhängiger, nicht von den deutschen Faschisten kontrollierter Angebote. Der zweite Teil... "neue Technik"... man soll ja mit dem Smartphone hören. Und das besitzen sehr viele. Lästig ist es, damit zu hören, Man zieht sich den Akku zusätzlich leer, man hat damit verringerten Aktionsradius / Nutzbarkeitszeitraum mit einer Akkufüllung. Aber offenbar stört das kaum noch jemanden. "Neue Technik" wäre es tatsächlich für diejenigen, die nicht Zugang zu unlimitiertem Internet haben und Digitaltechnik nicht bedienen können. Das trifft vor allem SeniorInnen. Ich kenne welche, sie hängen an UKW bzw. im Falle eines vorhandenen inhaltlich gut bestückten Kabelanschlusses habe ich teils mit DVB-C-Radio nachgeholfen.
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