
Sommerzeit, Urlaubszeit. Im Ausland ist man mit anderen Radio- und TV-Welten konfrontiert. Um überall aus dem Vollen schöpfen zu können, gilt es jedoch einige Details zu beachten.
Terrestrisches Radio
Bei Reisen ins Ausland hat man die Chance, in komplett neue Radiowelten einzutauchen und vieles zu entdecken, was man zu Hause noch nie gehört hat. Wobei wir hier alleine von Musik sprechen. Doch die Radiolandschaften unterscheiden sich je nach Reiseziel erheblich. So gilt etwa zu berücksichtigen, dass UKW etwa in Norwegen nur noch eine kaum beachtete Randerscheinung ist. Da gab es 2024 schon genügend Regionen, wo auf UKW gar nichts mehr zu hören war. Dafür ist da die Radiowelt auf DAB+ umso bunter. Ähnliches gilt inzwischen auch für die Schweiz. Da hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk UKW mit 1. Januar 2025 komplett ausgeschaltet und auch die Privaten haben bereits viele Standorte abgeschaltet. Ein Prozess, der immer noch anhält. Also braucht es auch für die Schweiz zumindest einen DAB+-Nachrüstadapter, so man mit einem etwas älteren Auto unterwegs ist.
Radioparadies Nummer 1 in Europa ist nach wie vor Italien. Nicht nur auf UKW, sondern auch auf DAB+. Im Bereich der oberen Adria hat man zudem auch die Chance, Stationen und Multiplexe aus Slowenien und Kroatien zu hören. Die Vielfalt ist jedenfalls derart groß, hier Neues zu entdecken, dass besonders hier auf Streaming verzichten sollte. Am Ende sorgt auch das lokale Radio für vollendetes Urlaubsfeeling. Selbst dann, wenn man kein Wort versteht.

Satellitenfernsehen
Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist, der kann sich über die am Dach montierte Schüssel die heimischen TV-Kanäle auf den Schirm holen. Seit auf 19,2 Grad Ost Astra 1P in Betrieb gegangen ist, war der Satellitenempfang der deutschen Programme noch nie so leicht, wie jetzt. Laut veröffentlichter Versorgungskarte reichen 75 cm Durchmesser von Island bis etwa Moskau und den nicht durch die Russen besetzten Gebiete der Ukraine. Auch in der Westtürkei, Griechenland und Süditalien stellt der Empfang des Astra 1P keine Herausforderung dar. Dasselbe gilt auch für Skandinavien.
Wobei die angegebenen 75 cm mit eingerechneten Schlechtwetterreserven beinhalten. Was nichts anderes heißt, als dass der Empfang auch mit deutlich kleineren Antennen problemlos möglich ist. Das trifft auch auf die kompakten Flachantennen zu, die entweder händisch auszurichten sind oder sich selbst einstellen. Stichwort: Selfsat. An den Rändern der Ausleuchtzone heißt das lediglich, dass man bei Schlechtwetter vielleicht einmal wirklich den einen oder anderen Transponder nicht sehen kann. Was im Urlaub aber verschmerzbar sein sollte.

Sat-Empfang – worauf achten?
Wer im hohen Norden Skandinaviens unterwegs ist, sollte die geringe Elevation der Satelliten nicht unterschätzen. Das heißt, dass sie, je weiter man nach Norden kommt, immer weniger weit über dem Horizont stehen. Da gibt es dann schon Gegenden in Nordnorwegen, wo ein vermeintlich weit entfernter Berg die Sicht zum Satelliten verdecken kann. Alles schon aus eigener Erfahrung erlebt. Gift sind auch die vielen Bäume auf Campingplätzen. Die rauben auch gerne die Sicht zum Satelliten und man muss einen geeigneten Platz erst finden. Was in Südeuropa allerdings mit dem Nachteil verbunden ist, dass das Fahrzeug dann in der prallen Sonne zu stehen kommen dürfte.
Deutsche Programme in Südtirol
Wen es in die faszinierende Bergwelt Südtirols zieht, der braucht auf deutsche TV- und Radioprogramme nicht zu verzichten. Denn die werden in Südtirol über hervorragend ausgebaute Sendernetze auch terrestrisch verbreitet. Auf Kanal 21 findet man hier ORF1 bis 3, das Erste, Arte und 3sat, auf Kanal 34 das ZDF, das BR Fernsehen, Kika, sowie SRF1 und 2 und auf Kanal 42 ZDF neo, ORF Sport+ und Servus TV. Selbstverständlich alles in HD und frei empfangbar. Auf DAB+ findet man auf Kanal 10B Bayern 3, BR Klassik, BR24, Deutschlandfunk Kultur und die Maus. Auf Kanal 10B kommen Bayern 1 und 2, sowie BR Heimat, Deutschlandfunk Kultur und die vier ORF Radios. Weiter kommen auf Kanal 10C auch deutschsprachige Lokalsender. Diese Pakete sind zum Teil bis an den Südrand des Gardasees zu hören.

Ganz wichtig: Vorbereitungen
Egal, welche Empfangswege man im Urlaub nutzen möchte. Es ist entscheidend, dass man sich damit bereits vor Reiseantritt vertraut macht. Jeder Empfangsweg erfordert, dass man mit ihm zurecht kommt. So haben wir schon oft erlebt, dass die Besitzer von am Wohnmobil montierten Campingschüssel erst im Urlaub draufkommen, dass sie mit ihrer Handhabung nicht klar kommen. Dabei geht es nicht nur, die Schüssel zum Laufen zu bringen, was man jedenfalls rechtzeitig vor Urlaubsantritt einmal ausprobieren sollte, sondern heuer auch um die Programmierung des Receivers. So wurden etwa mit Jahresbeginn die SD-Versionen der ARD- und ORF-Programme mit Jahresbeginn 2025 abgeschaltet und sind nun nur noch auf deren HD-Frequenzen zu sehen. Weiter haben einige deutsche Kanäle den Transponder auf 19,2 Grad Ost gewechselt. Also muss man auch die Receiver-Programmierung noch vor Reiseantritt auf den aktuellen Stand bringen. Wobei hier auch abzuklären gilt, ob die Box überhaupt für den HD-Empfang geeignet ist.
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