Blackout in Spanien – Auswirkungen bis Grönland

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Funklöcher, Smartphone, Internet; © ra2 studio - stock.adobe.com
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Das Blackout auf der Iberischen Halbinsel, sowie kurzzeitig auch in Südwest-Frankreich und in Marokko, beherrscht aktuell die Nachrichten. Kaum bekannt ist, dass sich dieser gigantische Stromausfall auch bis ins 3.500 km entfernte Grönland ausgewirkt hat.

Mobilfunk tot!

Man möchte es kaum glauben, dass der Stromausfall in Spanien auch den Mobilfunk in weiten Teilen Grönlands, Insbesondere massiv im Süden und Norden der Insel, lahmgelegt hat. Grundsätzlich kann uns das ziemlich egal sein, da Grönland weder um die Ecke liegt, noch von vielen von uns besucht wird. Bemerkenswert ist aber der Vorfall, wenn man die Zusammenhänge dazu kennt. Sie sollten uns zumindest zum Nachdenken anregen.

Was ist im Detail ausgefallen?

Während des Blackouts konnten die Grönländer über Mobilfunk weder telefonieren, noch SMS versenden oder ins Internet einsteigen. Sie waren zumindest in diesem Punkt nicht viel anders dran, als die Spanier. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist auch, dass in Grönland mit Ende 2022 das Festnetz abgeschafft wurde. Womit der Mobilfunk noch einen höheren Stellenwert genießt, als bei uns.

Warum ist der Mobilfunk ausgefallen?

Die Details dazu wurden bislang nicht bekannt gegeben. Der grönländische Kommunikationsanbieter Tusass teilte nur mit, dass man untersuchen werde, ob es einen Zusammenhang mit dem Blackout in Spanien gibt. Weiter teilte das Unternehmen mit, dass wegen des massiven Stromausfalls in Spanien der Kontakt zu Anlagen des Kommunikationsunternehmens in Maspalomas auf Gran Canaria unterbrochen gewesen ist. Spannend daran ist, dass die Kanaren eine eigene, vom Festland unabhängige Stromversorgung besitzen und so vom großen Blackout nicht betroffen waren. Allerdings gab es auch auf den Kanaren Ausfälle beim Mobilfunk.

Entscheidend ist ein kleiner Hinweis, der als Erklärung für die Ausfälle dienen kann. Tusass hatte insbesondere von Probleme bei der Versorgung der Kunden in Satellitengebieten gesprochen. Das deutet darauf hin, dass im Süden und Norden Grönlands unabhängige, über Satellit gespeiste Mobilfunknetze betrieben werden. Dasselbe trifft auch auf die Kanaren zu, wo der Anschluss an die spanischen Mobilfunknetze ebenfalls über Satellit erfolgt. Also über eine Bodenstation auf dem spanischen Festland. Auch die Grönländer scheinen eine solche zu nutzen.

Was lehrt uns das?

Das Beispiel Grönland zeigt uns, wie international verstrickt unsere Kommunikationsnetze aufgebaut sein können. Was mit sich bringt, dass diese auch ausfallen können, wenn es fern unserer Heimat zu größeren Problemen kommen kann. Das schmälert freilich die Zuverlässigkeit des Mobilfunks an sich und wir sollten uns deshalb hüten, alleine auf ihn zu setzen.

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