Trübe Aussicht: Deutsche wollen keine Abos mehr abschließen

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Nicht nur zum Prime Day und Black Friday gibt es bei Amazon Spar-Aktionen. ©Amazon

Eine Studie besagt aber: Immerhin wollen die Deutschen ihren bestehenden Abos treu bleiben.

Immer wieder Anbieter, im kommenden Jahr ja unter anderem das wieder HBO Max heißende Produkt, drängen auf den deutschen Markt und wollen etwas vom Kuchen abhaben. Einer neuen Studie zufolge haben es Anbieter derzeit aber schwer, Neukunden zu gewinnen. Die Submix 2025-Studie der Management- und Technologieberatung BearingPoint untersucht das Verhalten deutscher und französischer Personen bei digitalen Abos – auch über die klassische Fernsehnutzung hinaus.

Die Ergebnisse zeigen: Der deutsche Markt ist im europäischen Vergleich deutlich aktiver – mit hoher Nutzung und Zufriedenheit, jedoch sehr begrenztem Wachstumspotenzial. Thomas Heiß, Partner bei BearingPoint und Telco-Experte, kommentiert: „Der Markt für digitale Abonnements ist reif, aber zunehmend gesättigt. Die zentrale Herausforderung für Anbieter liegt nicht im Wachstum durch neue Kundinnen und Kunden, sondern in der langfristigen Bindung der bestehenden. Wer heute auf attraktive Preismodelle, überzeugende Bundle-Lösungen und intelligente Werbestrategien setzt, sichert sich entscheidende Vorteile im Wettbewerb.“

Deutsche geben für digitale Abos mehr Geld aus als sie eigentlich wollen

Konkret: Deutsche Haushalte verfügen im Schnitt über mehr als vier kostenpflichtige digitale Abonnements. Fast vier von fünf Haushalten würden einen SvOD-Dienst nutzen, hier sind vor allem Prime und Netflix gefragt. Zudem würden 47 Prozent der in Deutschland befragten auch für Musikstreaming zahlen, viel mehr als in Frankreich (32%). Mit der wachsenden Zahl an digitalen Abonnements steigt auch der finanzielle Druck in deutschen Haushalten. In beiden Ländern zeigt sich eine deutliche Diskrepanz zwischen den geplanten und tatsächlichen Ausgaben. Während die durchschnittliche Zahlungsbereitschaft bei 34 Euro pro Monat liegt – etwas höher als in Frankreich mit 31,50 Euro – geben Deutsche tatsächlich etwa 55 Euro monatlich für digitale Inhalte aus. Daher seien in Deutschland gerade Bundles und günstigere Abos, in denen dann auch Werbung enthalten ist, so gefragt. So lasse sich Geld sparen, umschreibt es die Studie.

Die wirtschaftliche Situation dürfte auch der Grund sein, dass Neukunden kaum noch zu gewinnen sind. Nur etwa vier Prozent der deutschen Befragten planen laut der Studie, in den nächsten sechs Monaten ein neues Abo zu erwerben. Die Kundenbindung bleibe jedoch weiterhin stark: Weniger als 20 Prozent der Befragten beabsichtigen demnach, innerhalb des gleichen Zeitraums bestehende Abos zu kündigen.

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