„Dschungelcamp“ startet mit mauer Quote

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Dschungelcamp 2022
Bild: RTL

Warzenschwein statt Känguru: Weil RTL die Kandidaten für sein berüchtigtes Dschungelcamp in diesem Jahr nach Südafrika und nicht nach Australien schickte, kommen ganz neue kulinarische Spezialitäten auf den Tisch. Ansonsten aber ist vieles wie immer – außer der Quote.

Ein Stück „Fernsehnormalität“ ist zurück: Nach einem Jahr Corona-Pause hat am Freitagabend das RTL-Dschungelcamp begonnen. Für die 15. Staffel der Dauerbrenner-Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ hat der Sender Promis wie den Modedesigner Harald Glööckler, „Manta, Manta“-Schauspielerin Tina Ruland und „Teppichluder“ Janina Youssefian in diesem Jahr erstmals nach Südafrika geschickt und nicht mehr nach Australien.

Das brachte ungewohnte Bilder: Die Moderatoren Sonja Zietlow und Daniel Hartwich moderierten im Dunkeln, die Zeitverschiebung nach Südafrika beträgt nur eine Stunde. Und statt der berühmten Känguruhoden, die Generationen von Campern schon haben vertilgen müssen, gab es die Körperteile in diesem Jahr vom Warzenschwein.

Ansonsten aber war vieles wie immer: Zickereien bei der Kontrolle der wenigen erlaubten Luxusgegenstände, die die Kandidaten mit ins Camp nehmen dürfen, Selbstbeweihräucherungen der Teilnehmer, die auf die Dschungelkrone oder wenigstens möglichst viel Sendezeit hoffen, exotische Kulisse, herausfordernde, ekelerregende Dschungelprüfungen. Neben den Warzenschweinhoden gab es noch Schafsaugen, Impala-Lungen und Kudu-Penisse.

Streit um ein Stück Tofu

Streit erzeugte allerdings ein ganz harmloses Stück Tofu. Ex-Bachelor-Kandidatin Linda Nobat (in diesem Jahr das Dschungel-Playmate im „Playboy“) echauffierte sich, weil die beiden Vegetarierinnen Ruland und (O-Ton Kandidat Filip Pavlovic) „Lieblings-Luderin“ Youssefian ihren Fleischersatz nicht teilen wollten. Ihr könnte in den Tagen noch einiges bevorstehen im heißen, beengten Dschungel, erklärte sie doch gleich zu Beginn: „Ich hasse stinkende Menschen.“

Nicht nur zwischen ihr und Ruland, auch zwischen den beiden Schauspielerinnen Ruland und Anouschka Renzi könnte sich eine dauerhafte Fehde anbahnen, nachdem Renzi versehentlich das Handtuch der Kollegin genutzt hatte und dafür gerügt wurde. Es folgten erste, zaghafte Lästereien von Renzi und ihrem langjährigen Kumpel Glööckler. Auf welche Seite die Zuschauer sich dabei stellen? Einen Hinweis darauf könnte die Wahl der Kandidatin für die erste Dschungelprüfung geben. Die fiel nämlich an Tag eins im Zuschauervoting auf Renzi.

Die (nicht ganz) geheimen Tricks von Harald Glööckler

Ansonsten sorgte in Folge eins der Inhalt von Glööcklers Rucksack für eine Überraschung, hatte der schillernde Designer doch mehrere Push-up-Unterhosen eingepackt. Schon 2010 sei ihm die Teilnahme an der Sendung das erste Mal angeboten worden, sagte er. Doch damals sei er noch nicht bereit dazu gewesen.

Dann kam Corona und veränderte alles: „Wenn ich im Lockdown in der Kälte im Garten sitze und keiner sieht mich, was soll das denn werden?“, begründete Glööckler, warum er in diesem Jahr nun dann doch dabei ist – und formulierte auch gleich die Anspruchshaltung an die Kandidaten der Show, die immer mal wieder als zu langweilig kritisiert wird oder zu redundant: „Sie können ja nicht, wenn eine schlechte Oper gespielt wird, sagen: Das Opernhaus taugt nichts.“

Maute Start-Quote für das „Dschungelcamp“

Im Vergleich zu früheren Ausgaben scheint das Interesse an dem Format gesunken zu sein. Im Schnitt 4,58 Millionen (Marktanteil 21,7 Prozent ab 21.30 Uhr) verfolgten den Einzug der Promis. Bei der letzten regulären Ausgabe, der 14. Staffel vor zwei Jahren, sahen gut 6 Millionen die Auftaktsendung, vor fünf Jahren waren es sogar noch mehr als sieben Millionen. Doch bei den jüngeren Zuschauern (14 bis 49 Jahre) war die Quote wieder gut: 35 Prozent aller Leute in dieser Altersgruppe, die am Freitag um diese Zeit überhaupt fernsahen, entschieden sich für die Läster-Realityshow. Das waren 1,89 Millionen.

Bildquelle:

  • dschungelcamp: RTL/ Stefan Gregorowius

103 Kommentare im Forum

  1. Da sagt aber DWDL.de was anderes. 35% Marktanteil sind immer noch top in der Zielgruppe und bescheren RTL den Tagessieg
  2. Es ist schwächer als sonst gestartet, aber bei 35% Marktanteil in der Zielgruppe und knapp 22% beim Gesamtpublikum von einer "mauen Quote" zu reden ist ja schon etwas lächerlich. Der nächste Verfolger zu der Zeit war das Handballspiel im ZDF mit jeweils rund 17% in beiden Gruppen - was war das denn dann? Ein absolutes Quotendesaster? Und die anderen Sender liefen dann quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit? Alles klar, liebe DF-Redaktion...
  3. Zumal die niedrigeren Quoten bei DWDL auch noch gut erklärt werden: denn der Dschungel lief länger als sonst, nämlich bis 0:40 Uhr. Dass also so spät Leute vorher abschalten, führt natürlich zu einer niedrigeren Gesamtquote der Sendung
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