„Großstadtrevier“-Jubiläum steht vor der Tür

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©ARD/Thorsten Jander/Andreas Jantzen/istockSSSCCC/Montage Frey

In wenigen Tagen feiert das „Großstadtrevier“ Jubiläum. Die ARD-Vorabendserie aus Hamburg läuft jetzt seit 35 Jahren im deutschen Fernsehen. Für die Jubiläumsstaffel hat das Team ein heißes Eisen als Thema einer Episode angefasst – das längst überfällig war.

Die ARD-Vorabendserie „Großstadtrevier“ aus Hamburg feiert in diesem Tagen ein Jubiläum: Seit 35 Jahren wird der Dauerbrenner bereits ausgestrahlt. Derzeit flimmert die 34. Staffel über die Bildschirme (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Damit gilt sie der ARD zufolge als die längste, noch aktive Vorabendserie im Ersten Deutschen Fernsehen. Die kommende 467. Episode, die am 13. Dezember, 18.50 Uhr, ausgestrahlt wird, hat sich nun ein durchaus heikles Thema vorgenommen: Die Folge zum Geburtstag (16. Dezember) dreht sich um Rassismus bei der Polizei.

Lukas Petersen (Patrick Abozen) wird dabei Opfer von Polizeikollegen, die ihn mit offensichtlich rassistischer Motivation stoppen, festhalten und nicht gut behandeln. Obwohl er damit den Ruf der Polizei und seine Beförderung gefährden könnte, stellt er Anzeige gegen die beiden Beamten.

Schauspieler Patrick Abozen ist froh darüber, dass die Vorabendserie dieses Thema aufgegriffen hat. Es sei zwar ein heißes Eisen, aber durchaus auch an der Zeit dafür, sagte der 36-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. „Mein erster Gedanke war: ‚Oh, können wir so ein ernsthaftes Thema und so schwieriges, kompliziertes Thema wirklich in 45 Minuten erzählen?‘ Ich bin dankbar, dass es zum Thema wird, weil es so notwendig ist.“ Er hoffe, dass so auch das Bewusstsein dafür geschärft wird. „Dass die Leute am Schluss begreifen, dass es wirklich egal ist, wo jemand herkommt und dass man den Menschen betrachtet.“

„Großstadtrevier“ lief erstmals am 16. Dezember 1986

Bei der Umsetzung des Drehbuches ist der Hamburger mit äthiopischen Wurzeln eng mit einbezogen worden und hat dabei „zum Teil sehr, sehr penibel“ draufgeschaut und auch Dialoge oder Szenen verändert. „Weil ich eben auch eine Verantwortung gefühlt habe. Es betrifft mich total persönlich. Aber eben auch viele andere.“

Er selbst erlebe Rassismus im Alltag immer wieder am eigenen Leib. Erst vor wenigen Tagen sei er mit der Bahn in die Schweiz gefahren. „Und dann kam die Bundespolizei rein und hat auch jeden ignoriert bis auf mich. Sie sind direkt auf mich zugesteuert. Das war wieder so ein Moment, wo ich dachte, dass das alles so absurd ist. Da habe ich auch wieder gemerkt, was es heißt, anders zu sein.“ Abozen ist im Hamburger Stadtteil Bramfeld aufgewachsen. „Ich habe mich da immer gut aufgehoben gefühlt. Da war man kein Außenseiter. Das war eher so im Alltag.“ Abozen lebt noch immer in Hamburg und hat zwei Kinder.

Die 34. Staffel der Vorabendserie, die einst auch vom mittlerweile gestorbenen Hamburger Jan Fedder als Dirk Matthies mitgeprägt wurde, läuft noch bis zum 3. Januar. Das „Großstadtrevier“ läuft immer montags um 18.50 Uhr im Ersten.

Derzeit gehören Kommissariatsleiterin Frau Küppers (Saskia Fischer), Harry Möller (Maria Ketikidou), Nina Sieveking (Wanda Perdelwitz), Lukas Petersen (Patrick Abozen), Daniel Schirmer (Sven Fricke), Nils Sanchez (Enrique Fiß) und Helmut Husmann (Torsten Münchow) zum Team des Hamburger Polizeikommissariats 14. Seit Ende 1986 ist das „Großstadtrevier“ auf Sendung und seitdem sind 470 Folgen gedreht worden.

Bildquelle:

  • df-grosstadtrevier-staffel34: ARD

2 Kommentare im Forum

  1. So richtig cool war das nur mit Arthur Brauss und in den Anfängen von Jan Fedder. Danach gings eher bergab.
  2. Der neue Wachhabende ist auch nicht das gelbe vom Ei, kein Krabbe. Die Stimme ist schon schrecklich bei ICE-T. Lutz
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