Heute Erstausstrahlung: „Bertolt Brecht – Flüchtlingsgespräche“

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Flüchtingsgespräche
©Ellen Auerbach ADK

Bertolt Brecht hat sich mit der „Dreigroschenoper“ in der Ruhmeshalle des deutschen Theaters verewigt. Heute beleuchtet Arte in „Flüchtlingsgespräche“ sein Exil während des Nazi-Regimes.

Was bedeuten Flucht und Vertreibung in ihrer persönlichen Auswirkung für die Betroffenen? Wenn alle Parameter der gewohnten Existenz plötzlich zusammenbrechen und das Überleben vom Besitz eines gültigen Passes abhängig ist? Das hat der deutsche Dichter und Theatermacher Bertolt Brecht in seiner unschlagbar humorvollen Weise in den „Flüchtlingsgesprächen“ beschrieben. Der Dokumentarfilm verfolgt die Entstehungsgeschichte dieses autobiografischen Schlüsseltextes entlang der Exilstationen des weltberühmten Dramatikers. Eine bewegende Zeitreise um den halben Globus, die unmittelbar in unsere Gegenwart führt.

In „Bertolt Brecht – Flüchtlingespräche“ meldet sich auch Katharina Thalbach zu Wort

Jeder kann seine Heimat verlieren. Zu jeder Zeit und überall auf der Welt. Jeder Mensch kann vertrieben werden und gezwungen sein, in einem fremden Land Zuflucht zu finden. Für Millionen von Menschen bedeutet das die einzige Möglichkeit zu überleben. Vor mehr als 80 Jahren waren es Hunderttausende, die sich unter Lebensgefahr aus Deutschland retten mussten. Bertolt Brecht war einer von ihnen. Ihn trieb die Flucht vor Hitler durch zahlreiche Länder. Was folgte, war der Abbruch einer alles versprechenden Karriere und eine immer neue Konfrontation mit fremden Sprachen und Ländern, in denen der staatenlose Flüchtling unerwünscht war.

Die besondere Daseinsform des Exils und seine persönlichen Gedanken beschreibt Brecht in den „Flüchtlingsgesprächen“ – ein autobiografisches Schlüsselwerk in Dialogform, das er im Winter 1940/41 in Helsinki in der wohl tiefsten Krise seines Exils zu verfassen beginnt. Brecht befindet sich seit acht Jahren auf der Flucht und es sollten noch weitere sieben Jahre folgen.

Von Frankreich über Dänemark, Schweden, Finnland, durch die Sowjetunion führt sie ihn schließlich in die USA. Entlang der einzelnen Lebensstationen gehen namhafte Theatermacherinnen und Theatermacher sowie Autorinnen und Autoren wie Can Dündar, Jürgen Kuttner, Shermin Langhoff, Eric Ruf und Katharina Thalbach der Frage nach, inwieweit Brecht das Erlebnis der Fremde und des Exils für sich als Künstler auch zu nutzen suchte. Eine bewegende Zeitreise, die unmittelbar in unsere eigene Gegenwart führt.

Die Erstausstrahlung von „Bertolt Brecht – Flüchtlingsgespräche“ bringt Arte heute um 21.45 Uhr. In der Arte-Mediathek ist die Doku noch bis zum 24. November abrufbar.

Quelle: Arte

Bildquelle:

  • Bertolt Brecht: Arte

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