„Jud Süß 2.0“ ergründet heute modernen Judenhass

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Alte NS-Propaganda und aktueller Bezug: Doku
Alte NS-Propaganda und aktueller Bezug: Doku "Jud Süß 2.0" begibt sich auf Spurensuche

Vom NS- zum Online-Antisemitismus und zurück: „Jud Süß 2.0“ will sich an die Wurzeln des aktuellen Judenhasses freilegen und ergründen, woher heutige Feindbilder, Klischees und Stereotypen stammen.

Felix Möller führt Buch und Regie der neuen Produktion namens „Jud Süß 2.0“. Diese Blueprint-, RBB-und ORF-Filmproduktion entstand in Zusammenarbeit mit Arte. Am heutigen 11. April um 23.35 Uhr wird sie im ARD-Fernsehen zu sehen sein und parallel dazu auch in der ARD-Mediathek starten.

Alltäglicher Judenhass weltweit

Die Filmemacher und Beteiligten rund um Felix Möller beschreiben, wie aktuell die Probleme des Judenhasses nach wie vor in Europa sind. Sie zeichnen ein Bild davon, wie internationale Monitoring-Stellen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie das Aufwerfen alter Feindbilder registrieren.

Laut den Machern werden judenfeindliche Verschwörungsmythen digital verbreitet und auf Social Media und Videoplatformen geteilt. Die Wirkung auf den Mainstream sei mittels Memes, Codes und Bildern spürbar. Ebenso das Umschlagen in reale Gewalt wie dem Anschlag im Jahr 2019 auf die Synagoge in Halle.

„Jud Süß 2.0“ mit historischem Blick

Nahezu jeden Tag liest und hört man von antisemitischen Vorfällen, Übergriffen, Schmierereien. Besonders seit der Corona-Pandemie werden millionenfach digitale antisemitische Inhalte gepostet und auf Video-Plattformen und in den sozialen Netzwerken geteilt.

Felix Möller (Autor und Regisseur) in der Pressmitteilung zu seiner Motivation zur Erarbeitung von „Jud Süß 2.0“

Um die aktuelle Problematik zu verstehen, begeben sich Möller und sein Team filmisch auf Spurensuche. Sie betrachten Klischees und Narrative aus NS-Filmen wie „Jud Süß“ oder „Der ewige Jude“ vor dem Hintergrund aktueller Geschehnisse. Außerdem werden Zusammenhänge gesucht zwischen diesen Werken der NS-Propaganda und Inhalten von Wahlkampagnen rechtsextremer Politiker.

Mit der Hilfe von Historikern und Aktivisten sollen dabei direkte Verknüpfungen zu Goebels‘ Propagandaministerium aufgedeckt und und alte Stereotypen decodiert werden.

Der Dokumentarfilm aus dem Jahr 2021 ist bereits vorab in der Arte-Mediathek zu finden.

Quelle: ARD

Wie sich „Terra X“ mit digitaler Techniker historischer Ereignisse nähert, lesen Sie in einem anderen Artikel auf DIGITAL FERNSEHEN.

Bildquelle:

45 Kommentare im Forum

  1. Gil Ofarim hat mit seiner Geschichte in einem Leipziger Hotel, den Juden in Deutschland, auch keinen Gefallen getan.
  2. Be cool! Die Sendung ist bei arte bis Januar 2023 in der Mediathek und wird vermutlich ein Duzend mal Wiederholt. Und so eine Art von Aufzeichnungsmöglichkeit solls ja auch noch geben
  3. lass die Kirche im Dorf - Normalbürger? Es gibt EPG und Programmzeitschriften. Normalbürger dürfte das ein Begriff sein. Wir haben nicht das Jahr 1982
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