„Wilsberg“-Krimi: Tote beim Kampf ums Menschenrecht Wasser

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Wilsberg - Mit allen Wassern gewaschen
Antiquar und Privatdetektiv Georg Wilsberg (Leonard Lansink) wird von Clara Stoll (Sonja Joanne Geller) aufgesucht. Sie wittert Ungereimtheiten hinter den steigenden Wasserpreisen in der Stadt und bittet Wilsberg, der Sache nachzugehen - Foto: ZDF/Thomas Kost

Datenschutz, Wasserversorgung und Frauenrechte: Wichtige Themen, um die es auch im ZDF-Samstagabendkrimi geht. Gut, dass es ab und zu lustig wird.

Der Zugang zu Wasser zählt zu den Menschenrechten. Von guter Qualität soll es sein – und bezahlbar. Doch genau hier liegt das Problem im neuen „Wilsberg“-Krimi „Mit allen Wasser gewaschen“. Denn die Preise für das lebenswichtige Nass in Münster wurden drastisch erhöht. Nun will ein Whistleblower dazu brisante Informationen liefern. Ein gefährliches Unterfangen, bei dem es am Ende sogar eine Leiche gibt, zu sehen am Samstag (17. Mai) um 20.15 Uhr im ZDF.

Tröpfelnder Wasserhahn

Den Privatermittler Georg Wilsberg (Leonard Lansink) betrifft das Problem der hohen Kosten selbst. Frustriert blickt er auf einen tröpfelnden Wasserhahn. Der finanziell ständig klamme Detektiv hat seine Rechnung nicht bezahlt und nun hat das Wasserwerk seinen Zugang gesperrt. 

Da passt es gut, dass eine Aktivistin den Privatschnüffler in seinem Antiquariat aufsucht. Wilsbergs Freund Edgar Fehrenbach (Fabian Jaray) wollte sich im Wasserwerk mit dem Whistleblower Frederik Meissner treffen. Es ging um brisante Informationen, denn die Wasserpreise in Münster sind nach der Privatisierung des Versorgers geradezu explodiert. Edgar aber bleibt nach dem Treffen in der Nacht verschwunden. Wilsberg ahnt Böses und radelt sofort los. Dort wird er auch fündig – und das Wasserwerk wird zum Tatort.

Gesellschaftskritik und Verwicklungen

Der ZDF-Krimi (Buch Markus Thebe, Regie Britta Keils) überzeugt wie oft durch unterhaltsame Dialoge zwischen dem Team um den Privatschnüffler Wilsberg und der Mordkommission unter Leitung von Anna Springer (Rita Russek). Die Geschichte rund um die Gesellschaftskritik am weltweiten Umgang mit der lebenswichtigen Ressource Wasser wirkt allerdings arg konstruiert. 

Doch geht es bei dem Mord wirklich um einen Skandal im Wasserwerk? Oder könnte auch Eifersucht das Motiv sein? Und dann ist da noch die Intrige zwischen der Wasserwerk-Geschäftsführerin Julia Brosenius (Alice Dwyer) und ihrer ehemaligen Chefin Mechthild Eckes (Ann-Kathrin Kramer). 

Hinzu kommen noch romantische Verwicklungen. Ein Assistent von Brosenius macht der Rechtsanwältin und Wilsberg-Mitstreiterin Tessa Tilker (Patricia Meedem) nämlich schöne Augen. Zu allem Überfluss gibt es noch einen Mordanschlag auf Wilsberg selbst und seinen Freund Ekki Talkötter (Oliver Korittke). 

Die Polizei muss sparen

Der Nebenstrang im Polizeipräsidium Münster dreht sich selbstverständlich auch um das sensible Thema Wasser. Polizeirat Schaaf (Rainer Laupichler) schimpft Kriminalkommissar Overbeck (Roland Jankowsky), weil er Blumen gießt. „Sie verschleudern das Steuergeld mit der Gießkanne“, empört sich Schaaf und zieht sofort Konsequenzen. Ein smartes Wasser-System soll den Verbrauch regulieren. Wasser gibt es nur noch per Fingerabdruck und sogar auf der Toilette wird registriert, wer zu viel spült. Ein klarer Fall für den Polizeirat. 

Die charmante Schlusspointe mit Handkuss rettet die 86. Wilsberg-Folge. Anna und Wilsberg haben sich wieder lieb. Und auch im Antiquariat läuft wieder Wasser aus dem Hahn.

Text: Carsten Linnhoff, dpa / Redaktion DF: mw

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