Wer räumt bei den Emmys ab?

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Der Winter kommt. Nachdem der Fantasy-Welthit „Game of Thrones“ aufgrund seines Sendetermins die Nominierung für 2017 verpasst hatte, ist die letzte Staffel der Serie mit 7 zu 2 Favorit als beste Dramaserie bei den Emmys 2018.

Insgesamt hat das epische Spektakel Nominierungen in 22 Kategorien für die Emmys 2018 erhalten. Das sind zwei mehr als „The Handmaid’s Tale“. Die dystopische Serie nach Margaret Atwoods Roman wurde im vergangenen Jahr zur besten Dramaserie gekürt und ist laut Betway auch in diesem Jahr mit einer Quote von 1 zu 4 die stärkste Konkurrenz für „Game of Thrones“. Beide Serien scheuen nicht vor grafischen Darstellungen von Gewalt, aber auch hochemotionale Szenen zurück und haben damit von Anfang an enormen Zuspruch gefunden.
 
Das Science-Fiction-Drama „Westworld“ kommt auf insgesamt 21 Nominierungen und damit deutlich mehr als die ebenfalls in der Hauptsparte im Rennen liegenden Serien „The Crown“ mit 13 Nominierungen und „Stranger Things“ mit zwölf Nominierungen. Alle drei gelten aber bei Betway als unwahrscheinliche Kandidaten für die Trophäe. Das gilt ebenfalls für „The Americans“ und „This is Us“.
 
Klare Favoriten gibt es auch im Wettkampf um den Emmy für die beste Comedy-Serie. Den besten Chancen werden zwei Geschichten aus dem Showbusiness eingeräumt. „Atlanta“ mit einer Quote von 4 zu 7 handelt von dem aufstrebenden Nachwuchs-Rapper Alfred Miles, der in Atlanta von der großen Karriere träumt und dabei auf seinen Cousin Earnest „Earn“ Marks zählt. „The Marvelous Mrs. Maisel“ erzählt die Geschichte einer wohlhabenden New Yorker Hausfrau und Mutter in den 50er-Jahren, die ihr Glück mit Stand-Up Comedy versucht und dabei ungeahnte Fähigkeiten entdeckt, die ihr nicht nur über Eheprobleme hinweghelfen. Während Alfred Miles es von der Straße nach oben schaffen will, findet Midge Maisel ihr wahres Zuhause nicht im noblen Manhattan, sondern in den düsteren Kellertheatern von Greenwich Village.
 
Lily Tomlin, für „Grace & Frankie“ bereits zum vierten Mal nominiert, ist mit 79 Jahren die älteste Anwärterin der Emmy-Geschichte in dieser Kategorie. Als Althippie, die sich nach der Scheidung von ihrem schwulen Mann mit ihrer einst liebsten Feindin zusammenrauft und einen späten Neuanfang finden muss, hat sie allerdings nur Außenseiterchancen.

„Barry“ ist die Geschichte eines Auftragskillers, der sich plötzlich in der Kleinstadtkunstszene im Mittleren Westen wieder findet. Der schwarzen Komödie werden Quoten von 14 zu 1 als beste Comedy-Serie eingeräumt und damit noch deutlich mehr als den ebenfalls nominierten Komödien „GLOW“, „Black-ish“, „Curb Your Enthusiasm“, „Unbreakable Kimmy Schmidt“ und „Silicon Valley“.
 
Unangefochtener Favorit auf den Emmy als bester Hauptdarsteller in einer Komödie ist Donald Glover als Earnest „Earn“ Marks in „Atlanta“ mit 2 zu 7, gefolgt von Bill Hader in „Barry“ mit 11 zu 4.
 
Bei den Hauptdarstellerinnen in einer Komödie liegt Rachel Brosnahan als „The Marvelous Mrs Maisel“ mit einer Quote von 1 zu 14 an der Spitze, gefolgt von Tracee Ellis in „Black-Ish“ mit einer Quote von 13 zu 2. Rachel Brosnahan, die für ihre Paraderolle als schonungslos ehrliche und dabei brüllend komische Midge Maisel bereits den Golden Globe, den Critics Choice Award und den Gold Derby TV Award gewonnen hat, ist zudem aus „House of Cards“ bekannt. Für ihre Rolle als Rachel Posner war sie ebenfalls für einen Emmy nominiert.
 
Tracee Ellis ist die Tochter von Sängerin Diana Ross und spielt Dr. Rainbow Johnson, die Kinder, Karriere und Ehe unter einen Hut bringen muss – und das alles als farbige Familie in einer wohlhabenden weißen Nachbarschaft.
 
Der Emmy als bester Hauptdarsteller in einer Dramaserie könnte an Matthew Rhys für das im Kalten Krieg spielende Spionage-Drama „The Americans“ gehen. Seine Chancen für seine Rolle als KGB-Agent in Washington werden mit 2 zu 1 beurteilt. Sterling K. Brown werden für das Familiendrama „This Is Us“ Chancen von 8 zu 13 eingeräumt. Er spielt einen adoptierten Sohn, der vor dreieinhalb Jahrzehnten den Verlust eines totgeborenen Drillings ausgleichen soll.
 
Bei den Schauspielerinnen ist erneut Elisabeth Moss für ihre Rolle als June/Offred in „The Handmaid’s Tale“ haushohe Favoritin mit 1 zu 5. Im dystopischen Gilead, wo Frauen unterjocht werden, Fruchtbarkeit Sklaverei und erzwungene Schwangerschaften bedeutet und die Babys den Vätern und ihren Gattinnen überlassen werden, tut June alles, um zu überleben.
 
Ebenfalls mit im Rennen ist Sandra Oh für „Killing Eve“ mit einer Quote von 7 zu 1. Der „Grey’s Anatomy“-Star glänzt als Spionin, die eine psychopathische Auftragskillerin jagt. Deutsche Beteiligung gibt es durch Heidi Klum in der Kategorie Bestes Reality-Format, wo ihre Model-Castingshow „Project Runway“ nominiert ist. „The Alienist“ mit Daniel Brühl in der Hauptrolle ist in der Kategorie Beste Mini-Serie nominiert.
 
Die 1949 erstmals verliehenen Emmys gelten längst als bedeutendster Fernsehpreis der Welt. Nach einem schwierigen Start (Gastgeber Walter O’Keefe sprang in letzter Minute für Rudy Vallee ein) ziehen Glanz und Glamour der Zeremonien Millionen Zuschauer an.
 
Dabei haben sich etliche Shows und Darsteller schon fast zu den „üblichen Verdächtigen“ entwickelt. Vor allem die Stars und Shows der 70er-Jahre erwiesen sich als unaufhaltsame Hits. Nummer eins unter den Schauspielern ist allerdings Julia Louis Dreyfus – „Seinfeld“, „The New Adventures of Old Christine“ und „Veep“ haben ihr seit 1996 insgesamt 24 Nominierungen und neun Gewinne eingebracht. Mit acht Trophäen und 22 Nominierungen liegt Cloris Leachman dicht auf. Ihre Erfolgsshows waren die „Mary Tyler Moore Show“, die in den 70er Jahren ein Dauerbrenner war, „Promised Land“ und „Malcolm in the Middle“. Mary Tyler Moore erhielt für ihre gleichnamige Show sowie für „Stolen Babies“ 15 Nominierungen. Sieben Mal gewann sie. Ed Asner kam mit „Lou Grant“, „The Mary Tyler Moore Show“ und „Roots” auf sieben Siege und zehn Nominierungen. Beachtliche 34 Nominierungen und sechs Emmys hat Alan Alda für „M*A*S*H“ und „The West Wing“.
 
Was Langlebigkeit anbelangt, kommt keiner an Betty White heran. Die Komödiantin war 1951 erstmals für einen Emmy nominiert. 1975 gewann sie im zweiten Anlauf mit der „Mary Tyler Moore Show“. Emmys für „Golden Girls“ und „The John Laroquette Show“ folgten, ehe Betty White für ihren Gastauftritt in „Saturday Night Live“ 2010 ihren jüngsten Emmy gewann. Die bislang letzte Nominierung erhielt sie 2014 für ihre eigene Show, im Alter von 92 Jahren. Das macht ihr so schnell keiner nach. [red]

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