LfM in NRW muss entscheiden: Darf bigFM auf die NRW1-Frequenzen?

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© NRW Audio GmbH & Co. KG

Der NRW-Radiosender NRW1 steht möglicherweise vor dem Aus. Das kommt nicht überraschend. Überraschung ist, dass BigFM die Frequenzen gerne hätte. Genau das aber birgt Konfliktpotential.

Am Freitag dieser Woche berät Landesanstalt für Medien NRW die Zukunft von NRW1, einem Radiosender, hinter dem Gesellschafter wie Radio NRW, Antenne Bayern oder ffn beteiligt sind, beraten. Schon vergangene Woche war das Thema. Eine Entscheidung fiel nicht, man vertagte sich und berief eben jene Sondersitzung ein. Denn möglicherweise wäre eine Entscheidung mit weitreichenden Folgen für den NRW-Radiomarkt verbunden. Im Kern geht es um die UKW-Frequenzen, die immer noch enorme Reichweiten bringen – im Fall von NRW1, das mit „Maximum Musik“ wirbt und auch sonst kaum mehr Inhalt bietet, aber eben nicht dazu führten, dass der Sender als Erfolgsmodell gilt. Einzelne Gesellschafter haben sich aus dem Projekt schon verabschiedet.

Jetzt ist der neue Plan: Auf den NRW1-Frequenzen soll BigFM NRW etabliert und schließlich auch zur Media Analyse angemeldet werden. Darüber berichtet unter anderem radioszene.de. BigFM aus dem Hause Audiotainment Südwest (auch RPR1, Radio Regenbogen) wächst – nicht nur in seinen Heimatmärkten Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Es macht Programm für ein Publikum unter 30 Jahren. Radio NRW, ebenfalls NRW1-Gesellschafter, soll gegen den Plan sein, deutet der radioszene-Bericht an. Radio NRW veranstaltet zahlreiche Lokalradios und sieht insbesondere BigFM NRW als große Gefahr für den Lokalfunk.

Die Medienhüter müssen bei ihrer Entscheidung vor allem darauf achten, dass die einst für NRW1 ausgegebenen Vorgaben eingehalten werden. Sie würden also auch für BigFM NRW gelten – und ausschließen, dass dort einfach eine Kopie des Original-Big-FM eingespeist wird. Denn: Die Auflagen besagen, dass Inhalte von einer eigenen Einheit entstehen, die der Audio NRW GmbH weisungsgebunden ist. Kurzum: Die Audiotainment Südwest gibt die Marke, darf aber nicht über den Inhalt des Programms bestimmen. Ein weiterer Punkt: Der Inhalt muss sich deutlich von den Inhalten von Radio NRW abheben – dieser sei wohl gegeben, heißt es: BigFM richtet sich an Personen zwischen 14 und 29, während die Lokalsender in NRW ein älteres Publikum adressieren.

Für radioszene.de steht jetzt schon fest: Egal, wie am Freitag die Entscheidung lautet, vermutlich werde ein Gericht sie nochmals überprüfen müssen. Zu viel Geld steht für beide Seiten auf dem Spiel. Die Zukunft von NRW1, sie ist dieser Tage jedenfalls ungewisser denn je.

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  • df-nrw1-logo: Antenne Bayern Group / NRW Audio GmbH & Co. KG
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