Netflix Gaming: Zwischen Casual-Spielen und Zukunftsambitionen

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Netflix am Notebook

Netflix ist weltweit als Streaming-Plattform für Filme und Serien bekannt, doch seit einiger Zeit baut das Unternehmen auch ein eigenes Gaming-Angebot auf. Nutzerinnen und Nutzer finden in der Netflix-App inzwischen eine Auswahl an Spielen – von Puzzles über leichte Rollenspiele bis hin zu Spin-Offs populärer Serien wie Stranger Things.

Fokus auf Gelegenheitsspiele

Das aktuelle Portfolio ordnet sich klar im Bereich der sogenannten Casual Games ein. Diese Titel sind leicht zugänglich, benötigen nur kurze Spielzeiten und lassen sich unkompliziert in den Alltag integrieren. Damit folgt Netflix einer logischen Strategie: Das Hauptpublikum nutzt den Dienst zur Unterhaltung und Entspannung – kleine Spielsessions passen zu diesem Konsumverhalten.

Die Integration in die Netflix-App hebt das Angebot zudem von klassischen mobilen App-Stores ab. So lassen sich Serien und Spiele nahtlos kombinieren, ohne dass zusätzliche Plattformen nötig wären. Mit einer Netflix Gift card kann man den Zugang zu Serien und Spielen in ihrem nahtlosen Ökosystem freischalten. 

Potenzial für anspruchsvollere Inhalte

Hinter den Kulissen investiert Netflix jedoch weiter in das Thema Gaming. Eigene Studios wurden gegründet, und bekannte Entwicklerinnen und Entwickler wechselten zum Unternehmen. Branchenbeobachter spekulieren daher, dass Netflix künftig auch komplexere Spiele mit narrativem Fokus anbieten könnte – etwa Projekte, die auf Marken wie The Witcher oder Squid Game basieren.

Ob es tatsächlich dazu kommt, ist offen. Der Unterschied zu klassischen Spieleunternehmen wie Microsoft oder Sony liegt im Geschäftsmodell: Netflix erzielt seine Einnahmen primär durch Abonnements. Große AAA-Spiele sind teuer in der Entwicklung und riskant, während kleinere Titel schneller und günstiger umgesetzt werden können.

Ein Mittelweg als Option

Eine mögliche Strategie für Netflix könnte darin bestehen, sogenannte „Mid-Core“-Spiele zu entwickeln. Diese bieten mehr Tiefe als einfache Puzzles, sind aber weniger aufwendig als Blockbuster-Produktionen. Damit könnte das Unternehmen sowohl Gelegenheitsspieler als auch Nutzerinnen und Nutzer ansprechen, die mehr Inhalte erwarten.

Integration ins Netflix-Ökosystem

Langfristig muss Netflix nicht mit Konsolen oder PC-Plattformen konkurrieren. Vielmehr könnte das Gaming-Angebot dazu beitragen, die Attraktivität des Abonnements zu steigern. Indem Spiele direkt mit Serien und Filmen verknüpft werden, schafft Netflix zusätzliche Möglichkeiten, mit bekannten Inhalten zu interagieren.

Ob Netflix Gaming langfristig im Bereich der Casual Games bleibt oder sich in Richtung aufwendiger Produktionen entwickelt, hängt maßgeblich von der Nachfrage ab. Fest steht: Das Unternehmen betrachtet Gaming als Ergänzung zum bestehenden Unterhaltungsangebot – und als weiteren Baustein, um Abonnenten an die Plattform zu binden.

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Bildquelle:

  • Netflix Notebook: Foto von Anastasia Shuraeva
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