Argentinien: Razzia gegen IPTV-Piraterie – illegales TV-Netzwerk im Visier

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Polizei Razzia

In Argentinien wurden in einer koordinierten Aktion zur Bekämpfung von IPTV-Piraterie mehrere Verdächtige festgenommen und eine Netzwerkstruktur rund um MagisTV Pro ausgehoben.

MagisTV gilt laut der spanischen Fußballliga LaLiga als eine der größten IPTV-Netzwerke Lateinamerikas. In den vergangenen sechs Monaten wurde die Plattform allein in Ländern wie Argentinien, Brasilien, Chile oder Peru über 55 Millionen Mal besucht. Sie stellt Inhalte zahlreicher Rechteinhaber – darunter Fußballübertragungen, Serien und Filme – ohne Lizenz bereit.

Die Maßnahme erfolgte auf Grundlage einer Zusammenarbeit, die gemeinsam von LaLiga und der Alianza Contra la Piratería Audiovisual betrieben wurde. Insgesamt fanden fünf zeitgleiche Durchsuchungen und zahlreiche Festnahmen statt, insbesondere in den Provinzen Chubut, Mendoza und Río Negro.

UV Mundo Digital unter Beobachtung

Im Zentrum der Ermittlungen stand unter anderem der Internet-Anbieter UV Mundo Digital. Die Firma ist offiziell beim staatlichen Kommunikationsregler ENACOM registriert und als Mitglied der Branchenorganisation CABASE geführt. Ermittlungen zufolge wurde dort offen der Verkauf von Abo-Paketen für MagisTV Pro beworben – teilweise mit irreführender Legitimität durch TV-Geräte-Angebote in Shops und über soziale Medien.

Die zuständige Justizbehörde erließ Haftbefehle gegen vier Personen, die als Schlüsselpersonen im Vertrieb der piratischen Plattform galten. Sie sollen erhebliche Umsätze erzielt haben – in einzelnen Fällen summierten sich die Einnahmen auf über 160 Millionen argentinische Pesos (rund 107.000 Euro).

Teil einer regionalen Anti-Piraterie-Strategie

Die argentinische Operation reiht sich ein in eine länderübergreifende Initiative gegen digitale Piraterie, getragen von der Alianza und unterstützt von LaLiga. Bereits zuvor wurden dynamische DNS- und IP-Sperren gegen Tausende Piratenseiten verhängt, sowie rechtliche Schritte gegen illegale Apps wie MagisTV und FlujoTV eingeleitet. In Buenos Aires wurde zudem ein erster „War Room“ mit Experten aus Justiz und Technik eingerichtet.

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Bildquelle:

  • Polizei Razzia: © Cavan/stock.adobe.com
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