Kimmel-Comeback: Moderator rudert zurück, Trump schäumt und droht

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Jimmy Kimmel live
Foto: Screenshot ABC/Disney

Alle Infos zum Kimmel-Comeback: Wie viele Aufrufe hat das Video bei YouTube? Was schreibt Donald Trump? Was sagte Kimmel selbst?

„Jimmy Kimmel live“ ist zurück: Am Dienstagabend zeigte ABC – nach einwöchiger Pause – die erste neue Folge der Late-Night-Show mit Jimmy Kimmel. Warum er pausieren musste und warum zwei große Betreiber von Lokalsendern die Show auch weiterhin nicht transportieren wollen, finden Sie in dieser Themensammlung unserer Redaktion. In Deutschland ist YouTube Hauptanlaufstelle für die Bilder aus der Comeback-Show, einen klassischen TV-Partner gibt es nicht, auch Disney selbst zeigt die Show hierzulande (auf Disney+) nicht. Den Eröffnungsmonolog hat das Kimmel-Team vor knapp zwei Stunden auf YouTube hochgeladen. Binnen 120 Minuten kam der Clip schon auf 1,1 Millionen Video-Views.

Kimmel ist back! Wie trat Kimmel auf?

Branchenbeobachter bezeichneten Jimmy Kimmel als „gewohnt bissig“ – er sprach über Bedeutung von Meinungsfreiheit. Er machte klar, dass seine Show nicht so wichtig ist. Wichtig sei aber ein Land zu haben, in dem eine Show wie seine möglich ist. Emotional wurde der Moderator als er über seine umstrittenen Äußerungen sprach. Er entschuldigte sich zwar nicht dafür, er ordnete aber leicht zurückrudernd ein: „Es war nie meine Absicht, den Mord an einem jungen Mann zu verharmlosen.“ Er finde daran nichts Lustiges. „Ich habe am Tag seines Todes eine Nachricht auf Instagram gepostet, in der ich seiner Familie mein Beileid aussprach und um Mitgefühl bat, und das habe ich auch so gemeint. Und das tue ich immer noch. Es war auch nicht meine Absicht, eine bestimmte Gruppe für die Taten verantwortlich zu machen. Es handelte sich um einen zutiefst gestörten Menschen. Das war wirklich das Gegenteil von dem, was ich eigentlich sagen wollte, aber für manche kam das unpassend oder unklar oder vielleicht sogar beides rüber, und ich verstehe, warum diejenigen, die glauben, ich hätte mit dem Finger auf jemanden gezeigt, verärgert sind.“ Ganz kurz ging Kimmel auch auf das Angebot von Stefan Raab ein, dessen Show zu übernehmen. „Stell dir vor, die Deutschen sagen, komm her“, witzelte er.

Trump droht mit neuer Klage

Kimmels Auftritt zog natürlich auch eine Reaktion von US-Präsident Donald Trump nach sich. Vor einer Woche jubelte der Präsident ob der vorübergehenden Absetzung noch, jetzt schäumte er und drohte. „Ich kann nicht glauben, dass ABC Fake News Jimmy Kimmel seinen Job zurückgegeben hat“, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. „Das Weiße Haus wurde von ABC darüber informiert, dass seine Show abgesetzt wurde! Seitdem muss etwas passiert sein, denn sein Publikum ist VERSCHWUNDEN, und sein ‚Talent‘ war nie vorhanden.“ Und dann deutete Trump an, erneut über den Klageweg gegen Disney nachzudenken.

Trump: „Warum sollten sie jemanden zurückhaben wollen, der so schlecht ist, der nicht witzig ist und der den Sender in Gefahr bringt, indem er zu 99 % positiven demokratischen MIST sendet? Er ist nur ein weiterer Handlanger der Demokratischen Partei, und meines Wissens nach wäre das eine erhebliche illegale Wahlkampfspende. Ich denke, wir werden ABC diesbezüglich auf die Probe stellen. Mal sehen, wie es läuft. Als ich das letzte Mal gegen sie vorgegangen bin, haben sie mir 16 Millionen Dollar gezahlt. Diesmal klingt es sogar noch lukrativer. Was für ein Haufen Verlierer! Jimmy Kimmel soll in seinen schlechten Einschaltquoten versauern.“

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6 Kommentare im Forum
  1. Vielleicht sollte mal jemand Herr Trump mitteilen, das es manchmal besser ist, gar nix zu sagen.
  2. Kimmel tut das, was auch Anliegen des Präsidenten hätte sein müssen. Versöhnen, gute Worte. Und nicht dreckigen Wahlkampf. Robert de Niro auch dabei Jimmy Kimmel kehrt zu ABC zurück, kondoliert Erika Kirk und zeigt Trump das wahre Amerika | FAZ
  3. Ich finde das waren tolle Worte von Kimmel. Es zeigt auch Größe. So was hat der Trump einfach nicht.
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