Nintendo Switch 2: Bis Jahresende 13 Millionen verkaufte Konsolen?

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Switch 2
Bildquelle: Nintendo

Mit dem Verkaufsstart der Switch 2 am Donnerstag hat Nintendo seine neue Konsolengeneration offiziell eingeläutet. Marktforscher von Ampere Analysis prognostizieren, dass bis Ende 2025 weltweit rund 13 Millionen Einheiten der neuen Konsole verkauft werden.

Die Switch 2 tritt damit die Nachfolge der erfolgreichen Nintendo Switch an, von der seit ihrer Einführung im Jahr 2017 über 140 Millionen Geräte abgesetzt wurden. Trotz der zu erwartenden schwächeren Dynamik im Vergleich zur Vorgängerkonsole sehen die Marktanalysten erhebliches Umsatzpotenzial – insbesondere im Softwarebereich und durch die wachsende Bedeutung von digitalen Vertriebsmodellen.

Die Analysten vom Ampere Analysis gehen davon aus, dass die frühen Verkaufszahlen der Switch 2 vor allem von der bestehenden Nutzerbasis der ersten Switch-Generation getragen werden. Durch die bestehende Nachfrage in dieser Zielgruppe dürften die Verkaufszahlen der Switch 2 in den ersten Monaten leicht über denen der ursprünglichen Switch liegen. Im Langzeitvergleich wird die neue Konsole jedoch voraussichtlich nicht ganz an die Verkaufszahlen ihrer Vorgängerin heranreichen. Bis 2030 erwartet Ampere Analysis ein kumuliertes Absatzvolumen von rund 104 Millionen Einheiten – im Vergleich zu den 120 Millionen Geräten, die die erste Switch im gleichen Zeitraum erreichen konnte.

Nintendo könnte Marktanteil bei Konsolenhardware bis 2027 auf fast 50 Prozent steigern

Obwohl die Switch 2 insgesamt voraussichtlich geringere Verkaufszahlen erzielen wird, könnte sie Nintendo dennoch eine dominierende Marktposition verschaffen. Während Sony und Microsoft den Übergang zu einer neuen Konsolengeneration für Ende 2027 vorbereiten, wird Nintendo in den kommenden Jahren von einem weitgehend stabilen Hardwareangebot profitieren. Laut Ampere Analysis könnte der Marktanteil Nintendos an aktiver Konsolenhardware bis 2027 auf knapp 50 Prozent steigen. Die aktive Nutzerbasis der Switch-Familie – bestehend aus der ersten Switch und der neuen Switch 2 – könnte demnach bis Ende 2026 rund 130 Millionen erreichen.

Ein Schlüsselfaktor für den langfristigen Erfolg der Konsole dürfte die enge Verzahnung von Softwareangebot, Abwärtskompatibilität und digitalen Abo-Diensten sein. Die Switch 2 ist laut Ampere Analysis mit über 95 Prozent der bestehenden physischen und digitalen Spiele der ersten Switch kompatibel. Das erleichtert den Umstieg für bestehende Nutzer und erhöht die Monetarisierungschancen für Publisher und Nintendo selbst.

Softwareumsätze sollen 2025 mehr als 2 Milliarden US-Dollar erreichen

Die Umsätze im Softwarebereich sollen bereits im laufenden Jahr signifikant steigen. Ampere prognostiziert, dass Konsumenten 2025 über 2 Milliarden US-Dollar für Spieleinhalte auf der Switch 2 ausgeben werden. Bis Ende 2026 soll sich diese Summe auf 7 bis 8 Milliarden US-Dollar erhöhen. Dabei wird ein Großteil der Ausgaben voraussichtlich auf Titel aus Nintendos eigener Spieleentwicklung entfallen.

Nintendo verfolgt laut Analyse eine mehrgleisige Content-Strategie: Neben neuen First-Party-Spielen – zum Launch erscheinen unter anderem Mario Kart World und Nintendo Switch 2 Welcome Tour – sollen auch grafisch verbesserte Switch-2-Versionen älterer Titel, kostenlose Updates für bestehende Spiele sowie die vollständige Abwärtskompatibilität mit Switch-Spielen zum Wachstum beitragen. Auch das Abomodell „Nintendo Switch Online + Expansion Pack“ wird durch neue Angebote wie kostenlose Upgrade-Pakete weiter ausgebaut.

GameChat soll soziale Funktionen stärken – monetäre Chancen bei In-Game-Käufen

Mit dem neuen Feature „GameChat“ führt Nintendo eine native Sprach-Chat-Funktion ein, die insbesondere jüngere Nutzer an die Plattform binden soll. Die Funktion wird bis März 2026 kostenlos angeboten und ist anschließend nur im Rahmen des kostenpflichtigen Nintendo-Online-Abos verfügbar. Hintergrund ist unter anderem der Versuch, die Abwanderung von Nutzern zu konkurrierenden Plattformen zu bremsen. In einer Umfrage von Ampere Analysis gaben 28 Prozent der abgewanderten Nintendo-Online-Abonnenten an, gekündigt zu haben, weil ihre Freunde andere Plattformen nutzten.

Ein weiteres Wachstumsfeld identifiziert Ampere in der In-Game-Monetarisierung – ein Bereich, in dem Nintendo bislang eher zurückhaltend agierte. Mit der Switch 2 und der zunehmenden Beteiligung von Drittanbietern an der Plattform dürfte dieser Bereich jedoch deutlich an Bedeutung gewinnen. Ampere geht davon aus, dass der Anteil der In-Game-Ausgaben an den Gesamterlösen aus Switch-2-Software bis 2028 auf über 20 Prozent steigen könnte – im Vergleich zu unter 10 Prozent im Jahr 2024. Zusätzliche jährliche Umsätze in Höhe von 1 bis 2 Milliarden US-Dollar seien demnach möglich, selbst wenn Nintendo seine konservative Strategie nur moderat anpasst.

Drittanbieter und Sondereditionen spielen zunehmend wichtige Rolle

Neben dem eigenen Softwareangebot setzt Nintendo auch auf eine stärkere Beteiligung von Drittanbietern. Die leistungsfähigere Hardware der Switch 2 ermöglicht aufwendigere Spieleumsetzungen und schafft neue Möglichkeiten für plattformübergreifende Titel. Bereits angekündigt wurden Sondereditionen mit exklusiven Inhalten, Remaster älterer Spiele sowie neue Exklusivtitel, die gezielt auf die Switch-2-Hardware zugeschnitten sind.

Diese Strategie soll nicht nur zusätzliche Zielgruppen ansprechen, sondern auch bestehende Nutzer dazu motivieren, Spiele mehrfach zu erwerben – etwa in Form erweiterter Editionen oder grafisch überarbeiteter Neuauflagen. Besonders im Hinblick auf die begrenzte Anzahl neuer Exklusivtitel zum Launch wird dem vorhandenen Spielekatalog dabei ein besonderer Stellenwert eingeräumt.

Ausblick: GTA VI und neue Konsolen von Sony und Microsoft prägen mittelfristige Marktdynamik

Der Ausblick für den Gesamtmarkt bleibt differenziert. Zwar bremst der Generationswechsel bei Nintendo kurzfristig den Hardwareabsatz im Konsolenmarkt insgesamt, doch mit dem für 2026 erwarteten Release von Grand Theft Auto VI sowie dem Launch neuer PlayStation- und Xbox-Konsolen Ende 2027 dürften neue Wachstumsimpulse folgen. Bis dahin bleibt Nintendo mit der Switch 2 voraussichtlich der Hauptakteur im Konsolenmarkt – sowohl aus Sicht der installierten Basis als auch hinsichtlich der Softwareumsätze.

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