App-Streit: ZDF weist Kritik zurück – Sender gesprächsbereit

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Das ZDF hat in der Diskussion um die „Tagesschau“-App die Kritik des Vorsitzenden des Verlegerverbandes ZVNRW, Christian Nienhaus, zurückgewiesen. Nienhaus hatte am Donnerstag erklärt, nicht länger mit ARD und ZDF verhandeln zu wollen. Darüber sei ZDF-Intendant Bellut „irritiert“.

ZDF-Sprecher Alexander Stock erklärte in einer Mitteilung des ZDF vom Freitag: „ZDF-Intendant Thomas Bellut ist irritiert über die Äußerungen von Herrn Nienhaus und darüber, dass dieser öffentlich und einseitig das Ende der Verhandlungen zwischen ARD, ZDF und BDZV über eine gemeinsame Erklärung verkündet“. Weiter hieß es, dass der ZDF-Chef seit seinem Amtsantritt Mitte März auf einen neuen Verhandlungstermin warte und seine Gesprächsbereitschaft mehrfach zum Ausdruck gebracht hätte.

„Auch wenn sich der ZDF-Fernsehrat im Rahmen seiner Zuständigkeit für die Telemedienangebote des Senders eine Zustimmung vorbehält, ist das ZDF jederzeit voll verhandlungsfähig“, so Stock weiter. Es sei unzutreffend, dass, wie von Nienhaus am Donnerstag behauptet, das ZDF bereits erzielte Einigungen wieder infrage gestellt hat. Die Positionen der Sender und der Verleger würden nicht so weit auseinander liegen. „Eine Verständigung wäre aus unserer Sicht weiterhin möglich“, erklärte der ZDF-Sprecher.
 
Die Zeitungsverleger hatten als Bedingung für weitere Verhandlungen überOnline-Angebote wie die „Tagesschau“-App Verlässlichkeit von ARD und ZDFverlangt. Bei den jüngsten Verhandlungen hätten dieÖffentlich-Rechtlichen bereits getroffene Einigungen wieder verworfen. „So kann man nicht verhandeln, und so werden wir auch nicht weiterverhandeln“, sagte Nienhaus bei der Jahreshauptversammlung des ZVNRW am Donnerstag.
 
Nienhaus, Geschäftsführer der WAZ Mediengruppe, hatte vor knapp einem Jahr die Klage von acht Verlagen gegen die kostenlose „Tagesschau“-App verkündet.Die Verleger betrachten diese Anwendung für Smartphones undTablet-Computer als unfaire Konkurrenz, da die App mit langen Texten“presseähnlich“ sei. Gespräche mit ARD und ZDF über einen Vergleich waren am Montag gescheitert.Die ARD-Vorsitzende und WDR-Intendantin Monika Piel hatte sich aberweiter gesprächsbereit gezeigt. Der nächste Verhandlungstermin vorGericht sei nun am 19. Juli, sagte am Donnerstag ein Sprecher des KölnerLandgerichts. Eine Entscheidung werde dabei voraussichtlich noch nichtgetroffen. [rh]

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