ARD/ZDF: Digitale Dividende 2 gefährdet die Zukunft von DVB-T

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Nach Ansicht von ARD und ZDF gefährdet ein erneuter Verlust von Frequenzen die Zukunft des terrestrischen Digitalfernsehens. Sollten auch das 700-MHz-Band für die Nutzung durch den Mobilfunk umgewidmet werden, fürchtet der Rundfunk um die Einführung von DVB-T2.

Wie DIGITALFERNSEHEN.DE bereits berichtete, plant die Bundesnetzagentur (BNetzA) mit der Versteigerung der 700-MHz-Frequenzen, gegen die sich ARD und ZDF wehren. Für die Politik hieße dies wie bei der Digitalen Dividende 1, als das 800-MHz-Band unter den Hammer kam, Einnahmen in Milliardenhöhe. Für den Rundfunk steht die Zukunft von DVB-T auf dem Spiel.

„Ein Verlust des 700-MHz-Bandes für den Rundfunk ab 2017 würde eine große Hürde für die Umstellung auf DVB-T2 darstellen“, heißt es in der Stellungnahme von ARD und ZDF. Die Öffentlich-Rechtlichen gehen davon aus, dass eine Migration auf DVB-T2 zwischen 2020 und 2022 abgeschlossen werden kann, da die dafür benötigten Finanzmittel erst in der nächsten Gebührenperiode von 2017 bis 2020 zur Verfügung gestellt werden können. Dahingegen glaubt die BNetzA nicht an DVB-T2. Da die Mediengruppe RTL Deutschland Ende 2014 ihre terrestrische Verbreitung einstellt und die ProSiebenSat.1 Media AG ihre Verträge nur bis 2017 verlängert hat, geht die Netzagentur davon aus, dass diese Zeiträume zu kurz seien, um für die Investitionen in DVB-T2 die notwendige Planungssicherheit zu gewährleisten.

ARD und ZDF pochen hingegen darauf, die Frequenzen im 700-MHz-Spektrum für den notwendigen Simulcast, also die gleichzeitige Ausstrahlung des gleichen Programmangebots über DVB-T und -T2, zu benötigen. Sie sind ohnehin der Meinung, dass die Umwidmung dieses Spektrums nur eine geringe Auswirkung auf den Breitbandausbau in Deutschland habe. Ihrer Meinung nach müssten die Mobilfunkanbieter ihre Netze verdichten. Das ist denen aber zu teuer.

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[mh]

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2 Kommentare im Forum

  1. ... die digitale Dividende ist der Ausverkauf der Frequenzen. Zum Vorteil weniger und zu Schaden vieler.
  2. war auch ein Fehler das Digital Radio DAB im VHF Band zu machen nun sind die Frequenzen für Radio belegt und weniger Platz für den TV Bereich, das Digital Radio hätte man auch im 2 Meter Band machen können , wo zu brauchen die Amateur-Funk so viele Frequenzen die nicht genutzt werden, die Versorgung der Bevölkerung mit Fernsehen und Radio hat hier Vorrang als Amateur-Funk Spielerei , alles eine totale Fehlplanung ist das
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