Disney+ hat Netflix überholt

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Streamingdienste © Netflix / Disney / Amazon / Apple TV
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Irgendwann musste es ja passieren: Disney+ hat mittlerweile mehr Abonennten als Netflix. Komplett rosig sind die vom Micky-Maus-Konzern präsentierten Quartalszahlen jedoch auch nicht.

Der Unterhaltungsriese Walt Disney verbucht weiter starkes Wachstum im wichtigen Streaming-Geschäft, ächzt jedoch unter hohen Kosten. In den drei Monaten bis Ende September nahm der Gewinn im Jahresvergleich nur um ein Prozent auf 162 Millionen Dollar (160,8 Mio Euro) zu, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Die Erwartungen der Wall Street wurden damit verfehlt. Die Aktie gab nachbörslich zunächst um mehr als fünf Prozent nach. Auch der Umsatz enttäuschte trotz eines Anstiegs um neun Prozent auf 20,2 Milliarden Dollar.

Disney+ liegt nun 12 Millionen zahlende Kunden vor Netflix

Disneys Streaming-Sparte florierte, machte aber einen Quartalsverlust von 1,5 Milliarden Dollar. Der Videodienst Disney+ steigerte seine Abos um 39 Prozent auf 164,2 Millionen, auch Hulu und ESPN+ legten deutlich zu. Über seine drei Streaming-Servies hinweg zählte Disney zuletzt rund 235 Millionen Nutzer. Disneys Rivale Netflix hatte zum Quartalsende gut 223 Millionen. Allerdings sind die Zahlen nicht direkt vergleichbar, da Netflix nur einen Videodienst anbietet und Disneys Bilanz von Kombi-Deals profitiert, sogenannten Bundles.

Lesen Sie bei Interesse ebenfalls den DIGITAL FERNSEHEN-Artikel über die Highlights im November 2022 bei Disney+: Von Elton John Live-Konzert bis zum Serien-Spinoff des 80er-Jahre-Fantasyfilmklassikers „Willow“.

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  • streamingdienste: Netflix / Amazon / Disney / Apple

18 Kommentare im Forum

  1. Disney+ hat nicht mehr Abonnenten als Netflix. Disney+ hat 164,2 Millionen Abonnenten weltweit, wenn man auch reine Star+ Abos als Disney+ Abos zählt. Netflix hat 223,09 Millionen Abonnenten weltweit. Was näher an der Wahrheit ist: Disney hat mehr SVoD-Produkte verkauft als Netflix, nämlich 235,7 Millionen Produkte. Aber Disney betreibt auch mehr Streamingdienste und verkauft den Zugang zu diesen teilweise auch gebündelt. Sprich: Ein Bundle würde in den 235,7 Millionen mehrfach gezahlt werden. Das wäre fast so, als würde Sky seine (neuen) Komplettkunden fünffach zählen, weil sie fünf Pakete gebucht haben. Aber das ist Blödsinn. Ansonsten muss man Netflix fast empfehlen, im geheimen auch günstigere Abos wie "Netflix Serien" und "Netflix Filme" anzubieten und dann jeden fürs normale Abo doppelt zu zählen. Schlagartig weit über 400 Mio. Abonnenten. Disney hat 4,4 Mio. Kunden, die "Hulu + Live TV" gebucht haben. Da Disney+ und ESPN+ dort inkludiert sind, werden die 4,4 Mio werden auch für Disney+ und ESPN+ gezählt. Macht schonmal 8,8 Mio., die man rausrechnen muss, um näher an der tatsächlichen individuellen Kundenanzahl zu sein. Disney hat also weniger als 226,9 Abonnenten. Davon abzuziehen sind noch die Kunden, die Hulu SVoD und Disney+ als Kombo haben. Wenn das mehr als 3,81 Millionen sind, hätte Disney insgesamt weniger individuelle Abonnenten als Netflix, was ich nicht für unwahrscheinlich halte. Ungeachtet dessen gibt es bezüglich den Disney Streamern zwei interessante Fragen: 1. Wird Disney sein Wort halten und bis Ende 2024 profitabel arbeiten? 2. Das interessantere wird schon Anfang 2024 passieren: Wird Comcast oder Disney die Option ziehen, das Disney den Comcast-Anteil kaufen darf/muss?
  2. Ich verstehe es nicht: man gewinnt massiv Neukunden und macht trotzdem noch mehr Verlust. Wie geht das?
  3. frag mal bei Sky nach Um Neue Kunden zu gewinnen braucht es Werbung, Lockvogel Angebote und Content.... All das ist negativ für den Gewinn Das müsste die "Wachstum vor Profit" Strategie sein.
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