Gottschalk bestätigt Parallelverhandlungen mit ARD und ZDF

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der scheidende „Wetten, dass..?“-Moderator Thomas Gottschalk hat am Donnerstag erstmals öffentlich bestätigt, dass sich ARD und ZDF ein finanzielles Tauziehen um seine Verpflichtung liefern.

Gottschalk sagte vor Journalisten, er verhandele mit beiden öffentlich-rechtlichen Sendern gleichzeitig über seine berufliche Zukunft. „Es gibt ein großzügiges Angebot vom ZDF, und es gibt ein Angebot von der ARD, das eine große Herausforderung darstellt, aber das Risiko ist größer“, sagte der 61-Jährige bei der Pressekonferenz vor seiner letzten Sommerausgabe von „Wetten, dass..?“ an diesem Samstag auf Mallorca.

ARD und ZDF hatten bereits durchblicken lassen, Gottschalk Offerten unterbreitet zu haben: Die ARD möchte den Entertainer laut Medienberichten für ein Programmexperiment gewinnen, in dem er werktäglich vor der Hauptausgabe der „Tagesschau“ um 20 Uhr eine Vorabendshow nach US-amerikanischem Vorbild moderiert (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Das ZDF plant eine wöchentliche Sendung und einige Prime-Time-Shows.

Gottschalk moderiert noch drei Mal im Herbst „Wetten, dass..?“. Wen er sich als Nachfolger vorstellen könne? „Ich habe meine Frau auch nie gefragt: ‚Wen hättest du am liebsten geheiratet?'“, sagte er. In der öffentlichen Diskussion werden unter anderem Anke Engelke und Hape Kerkeling als Wunschkandidaten gehandelt. Der beim ZDF bereits unter Vertrag stehende Jörg Pilawa gilt für viele Beobachter als wahrscheinliche, aber langweilige Variante.
 
Konkreteres zu seiner Zukunft konnte Gottschalk bei der Pressekonferenz noch nicht sagen: „Ich weiß, ich werde ein Leben lang der Mensch sein, der die Zuschauer am Samstagabend begleitet hat. Das, was nach meinem Ausstieg bei ‚Wetten, dass..?‘ folgt, ist die Bonusrunde, die ich angehe“.

Gottschalk, in roter Jeans und mit dunkler Sonnenbrille, erläuterte noch einmal die Beweggründe, die zu seinem Rücktritt von der Show führten, die er seit 1987 mit einer kurzen Unterbrechung moderiert hatte. „Als ich festgestellt habe, dass ein Mensch zu Schaden gekommen ist, der ein Leben lang gezeichnet ist, habe ich mich gefragt, ob ich weiter machen kann. Ich habe die Frage mit nein beantwortet.“ Am 4. Dezember 2010 hatte sich Kandidat Samuel Koch so schwer beim Überspringen von fahrenden Autos mit Sprungstelzen verletzt, dass er seitdem gelähmt ist.

Beim Finale im Herbst will Gottschalk keine halben Sachen machen: „Ich will und werde keine Retrosendungen machen, sondern solche, die der Größe von ‚Wetten, dass..?‘ angemessen sind“, sagte er. „Ich möchte für mich die Sendung mit dem Label „Legenden“ versehen. Es wird sich in jeder Hinsicht um vollwertige ‚Wetten, dass..?‘-Sendungen handeln, auch im Hinblick auf die Wetten. Ich möchte es nach der Mallorca-Sendung noch mal krachen lassen und nicht auf der halben Backe moderieren.“

Zum Abschied haben sich am Samstag neben alten Bekannten wie Model Heidi Klum und RTL-„Superstar“-Juror Dieter Bohlen auch die Schauspielerin Cameron Diaz, Pop-Sängerin Jennifer Lopez und Rennfahrer Sebastian Vettel angekündigt. Auch ein Überraschungsgast sei möglich, doch „der wird sicherlich nicht im Beisein von Thomas verraten“, sagte ZDF-Unterhaltungschef Manfred Teubner.
 
Update 16.38 Uhr: Aktualisierte Fassung der Meldung mit weiteren Details[ar/dpa]

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37 Kommentare im Forum

  1. AW: Gottschalk bestätigt Parallelverhandlungen mit ARD und ZDF Gebührenverschwendung at its best! Als ob es nicht reichen würde dieses Relikt der 80/90er Jahre ÖRR zu haben, nein da macht man sich gegenseitig Konkurrenz! ARD 7 Millionen ZDF 8 Millionen ARD 9 Millionen ZDF nein der Thomas bleibt bei uns 10 Millionen! Darauf Thommy och beim ZDF ist es doch am schönsten!
  2. AW: Gottschalk bestätigt Parallelverhandlungen mit ARD und ZDF Tja, dass ist eben das Problem bei zwei konkurrierenden ÖR...
  3. AW: Gottschalk bestätigt Parallelverhandlungen mit ARD und ZDF Dann beschwer dich bei der Politik. Die sind es nämlich, die die künstliche Konkurenz von ARD und ZDF aufheben müssen.
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