Kartellamt stoppt Videoplattform der Privatsender

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die geplante Internet-Videoplattform der Privatsendergruppen Pro Sieben Sat 1 und RTL Deutschland scheint keine Genehmigung zu bekommen. Das Bundeskartellamt erteilte beiden TV-Konzernen eine vorläufige Absage.

Beide TV-Unternehmen bestätigten der „Financial Times Deutschland“ laut einem Bericht vom Donnerstag, dass die Kartellbehörde ihnen mitgeteilt habe, das geplante Projekt scheitere an kartellrechtlichen Problemen. Das sich abzeichnende Veto ist ein Rückschlag beim Bemühen der Sender, durch die Vermarktung ihrer Inhalte auch im Internet eine zusätzliche Einnahmequelle zu erhalten.
 
Beide Sendergruppen hatten eine gemeinsame werbefinanzierte Plattform geplant, auf der die Nutzer kostenlos Nachrichtensendungen, TV-Serien, Filme und Shows, bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung im Fernsehen, abrufen können. An dem Projekt sollten nach den Plänen der beiden privaten Sendergruppen auch ARD und ZDF teilnehmen können. Anders als ähnliche Angebote wie das US-amerikanische Hulu sollte die deutsche Plattform keine Bezahlangebote beinhalten.

Bisher fahren die Sender unterschiedliche Konzepte. So setzen RTL now oder Maxdome von Pro Sieben Sat 1 stark auf Bezahlangebote. Die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender bieten dagegen die Möglichkeit, ihre Angebotegratis zu nutzen. Offenbar hat das Kartellamt große Bedenken bei einem Zusammenschluss der beiden großen deutschen TV-Konzerne. Die Prüfungsfrist war schon einmal verlängert worden (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). „Ziel der Gespräche war eine Freigabe des Projekts auch unter Auflagen“, sagte ein Sprecher der RTL-Mediengruppe Deutschland der „Financial Times“. „Am Ende jedoch waren die Vorstellungen des Amtes für uns nicht akzeptabel.“
 
Laut dem Blatt hat das Kartellamt den beiden Sendergruppen nochmals Zeit gegeben, sich bis zum 10. März zu äußern. Die Chancen, dass das Projekt realisiert wird stehen jedoch äußerst schlecht. „Wir werden die Möglichkeit nutzen, eingehend Stellung zu beziehen, und warten dann die finale Entscheidung des Amtes ab. Wir behalten uns vor, diese anschließend gerichtlich überprüfen zu lassen“, zitierte das Blatt einen Sprecher. [mw]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

12 Kommentare im Forum

  1. AW: Kartellamt stoppt Videoplattform der Privatsender Bitte auch HD+ mit einbeziehen. Das ist ja das selbe Thema nur mit anderem Übertragungsweg.
  2. AW: Kartellamt stoppt Videoplattform der Privatsender Ist das Kartelamt geil XD Verbieten eine kostenlose, werbefinanzierte, für alle Sender nutzbare Plattform, erlauben aber HD+ hahahahahhaha
  3. AW: Kartellamt stoppt Videoplattform der Privatsender ..... das war das drachenfutter zur durchsetzung von hd+......
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