KEF: ZDF hat Sparauflagen von 2009 bis 2012 missachtet

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die KEF verlangt weiterhin, dass das ZDF die Personalkürzungen von 75 Millionen Euro umsetzt. Den Programmauftrag des öffentlich-rechtlichen Senders sieht die Kommission nicht gefährdet.

Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hat dem ZDF vorgeworfen, Sparauflagen zu ignorieren. Bereits im Zeitraum von 2009 bis 2012 habe der öffentlich-rechtliche Sender 75 Millionen Euro weniger für Personal ausgeben sollen, sagte der Geschäftsführer der KEF, Horst Wegner, dem in Bielefeld erscheinenden Westfalen-Blatt (Dienstagsausgabe). „Die Einsparauflage wurde vom ZDF überhaupt nicht erfüllt, im Gegenteil fand sogar noch ein Stellenaufbau statt“, sagte Wegner.

Das ZDF habe die zusätzlichen Stellen mit dem Aufbau der Digitalkanäle wie ZDFneo begründet, zuvor aber erklärt, das Geld dafür würde durch Umschichtungen, also kostenneutral, aufgebracht.
 
Das bekräftigte der ehemalige ZDF-Intendant auch weiterhin in einem Interview von Anfang März. Darin sagte er, dass die Mittel für die zusätzlich notwendigen Mitarbeiter an anderer Stelle eingespart wurden.
 
Die KEF besteht dennoch nun darauf, dass das ZDF die 75 Millionen Euro jetzt im Zeitraum 2013 bis 2016 einspart. „Das bedeutet, dass wir uns langfristig von 300 vorwiegend jüngeren Mitarbeitern trennen müssen“, so Schächter im Februar. Der neue Intendant Thomas Bellut nannte zwar keine konkrete Zahl, deutete aber ebenfalls einen Personalabbau im dreistelligen Bereich an.

Der Programmauftrag des ZDF sei durch die geforderten Sparmaßnahmen nicht gefährdet, sagte Wegner der Zeitung und wies damit Kritik des Senders zurück. ZDF-Personalratschef Edgar Rößler und Chefredakteur Peter Frey hatten in der vergangenen Woche gewarnt, die Sparvorgabe habe Auswirkungen
auf das Programm (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).
 
So hätten die Maßnahmen unter anderem Auswirkungen auf die Berichterstattung der Olympischen Spiele in London. Der Mainzer Sender wolle dann „weniger Moderatoren, Reporter, Experten“ entsenden, sagte Frey.
 
Zwischen 1960 und 1990 nahm die Zahl der Planstellen im ZDF stark zu und stieg von 2275 auf 4011. Seit 2000 ist die Zahl überwiegend rückläufig, derzeit sind beim ZDF 3630 Mitarbeiter fest beschäftigt. Hinzu kommt dieselbe Zahl
an freien Mitarbeitern. [su]

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