Länderchefs stimmen Jugendkanal von ARD und ZDF zu

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Auf ihrer Ministerpräsidentenkonferenz haben die Länderchefs den gemeinsam von ARD und ZDF geplanten Jugendkanal abgenickt. Im nächsten Jahr soll der vom TV-Kanal zum Online-Angebot degradierte Sender tatsächlich an den Start gehen.

Seit Jahren in der Diskussion, kurzzeitig fast vor dem Aus, nun wurde der gemeinsame Jugendkanal von ARD und ZDF tatsächlich auf den Weg gebracht. Bei der derzeit in Bremen stattfindenden Ministerpräsidentenkonferenz haben die Regierungschef der Länder dem lang geplanten Sender ihre Zustimmung erteilt. Ende Oktober 2016 soll der ursprünglich als TV-Kanal gedachte Sender an den Start gehen.

„Das ist ein guter Tag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk“, erklärte die Vorsitzende der Länder-Rundfunkkommission, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidenten Malu Dreyer (SPD), der Nachrichtenagentur DPA zufolge am Freitag in Bremen. „Der heutige Beschluss ist eine sehr erfreuliche Nachricht und ein weiterer wichtiger Schritt hin zum gemeinsamen Online-Angebot von ARD und ZDF“, so der ARD-Vorsitzende und NDR-Intendant Lutz Marmor. „Jetzt müssen noch die 16 Landesparlamente den Weg frei machen. Was länge währt, wird endlich gut.“

Zumindest in seinen Planungen hat das öffentlich-rechtliche Langzeitprojekt kontinuierlich Bestand.  An der Bekanntgabe des Starttermins wird eine weitere Verzögerung offenbar. So war bisher der Sommer 2016 als Starttermin für den öffentlich-rechtlichen Sender vorgesehen, nun verschiebt sich der Sendestart bis in den Herbst hinein.
 
Verzögerungen gab es bei dem Jugendsender jedoch viele: In seiner Ursprungsform war er als linearer Ausspielkanal gedacht, im letzten Oktober degradierten ihn die Länderchefs auf ihrer Ministerpräsidentenkonferenz als reines Online-Projekt. In Folge dessen musste ein neues Konzept erstellt werden, das wiederum die verschiedenen Gremien passieren musste, bevor es die Länderchefs nun erneut zur Vorlage erhielten.

Damit der für auf das junge Publikum im Alter von 14 bis 29 Jahre abzielende Onlinesender seinen Sendebetrieb aufnehmen kann, müssen zunächst einige Änderungen im Staatsvertrag aufgenommen werden. Der Betrieb als reines Onlinesender erfordert einige Ausnahmeregelungen, so sollen einige bisher für öffentlich-rechtliche Angebote geltende Beschränkungen wegfallen. Für den Dezember ist die Unterzeichnung der geänderten Fassung angedacht. Allerdings brachte der Wegfall der Ausnahmeregelung auch heftige Kritik aus den Reihen der Privatverbände ein. Sie drohten für diesen Fall mit rechtlichen Schritten.

Finanzierungsgrundlage für den Jugendkanal bilden 45 Millionen Euro von ARD und ZDF. Ferner werden dafür auch die digitalen Spartenkanäle ZDFkultur und EinsPlus eingestellt, Anfang 2016 soll es soweit seit – damit knapp ein Dreivierteljahr vor dem Start des Jugendkanals. [kw]

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17 Kommentare im Forum

  1. AW: Länderchefs stimmen Jugendkanal von ARD und ZDF zu Tolle Jubelmeldung, aber die ersticke ich gleich wieder im Keim: Denn sobald das Angebot am Start ist, wird das Geld wieder nicht reichen und man schreit nach mehr. Dazu eine Liste an Einsparmöglichkeiten: - Streicht alle Regioversionen des WDR - rafft den NDR inkl Radio Bremen zu einem Sender - rbb ebenso zusammenfaffen zu einem Sender - so auch den SWR und SR zusammenraffen - auch bei den Gebahren des ÖR insgesamt muss man mehr kontrollieren, um keine unnötigen Gelder zu verbrennen, die dann später wieder fehlen. Und das sollte mehr als genug sein an Finanzpolster bis auf weiteres!
  2. AW: Länderchefs stimmen Jugendkanal von ARD und ZDF zu die Dritten sind doch sowieso nur ein Sender gerade die Regionalfenster unterscheiden sich und auf die kann man nun mal nicht verzichten.
  3. AW: Länderchefs stimmen Jugendkanal von ARD und ZDF zu Falsch, denn das Einzige was bei den Dritten nicht gleich ist, sind die Nachrichtenprogramme zwischen 18 und 20 Uhr. Sonst ist alles identisch und nur für 0,5 bis 2 Stunden Programm so viel Geld zu verbrennen ist unnöltig und unsinnig. In 2 Std kann man im NDR den ganzen Norden abdecken in einem längeren Nachrichtenmagazin, so auch beim rbb, WDR und SWR/SR. Also bist du statt Einsparungen zu begrüßen, lieber dafür stetig mehr an Gebühren zu zahlen? Es müssen ernsthafte Einsparungen her und die Gelisteten sind große/erhebliche Einsaparungen die für Jahre reichen sollten, wenn wirklich auch mal richtig gewirtschaftet und hausgehaltet wird.
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