MDR soll mehr sparen: Rechnungshöfe mahnen

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MDR Gebäude, © MDR/Martin Jehnichen
© MDR/Martin Jehnichen

Rechnungshöfe haben eine Reduzierung der Ausgaben des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) angemahnt.

Der Thüringer Rechnungshof veröffentlichte auf seiner Webseite einen Prüfbericht zum Controlling bei dem öffentlich-rechtlichen ARD-Sender, über den mehrere Medien berichteten. Darin verwies die Thüringer Behörde, die mit Rechnungshofprüfern in Sachsen-Anhalt und Sachsen zusammengearbeitet hatte, darauf, dass die zum Ausgleich von Defiziten zur Verfügung stehenden Gewinnrücklagen zu Beginn der Rundfunkbeitragsperiode 2021 bis 2024 dann aufgebraucht sein werden. Das Ziel, das strukturelle Defizit abzubauen, werde der MDR in der Beitragsperiode nicht erreichen.

Weiter hieß es: Es müsse eine dauerhafte Absenkung der Ausgaben erreicht werden. An anderer Stelle des Berichts steht: „Eine Reduzierung der Planstellen beim MDR ist aus Sicht der Rechnungshöfe unumgänglich.“

MDR reagiert auf Mahnung

Der MDR verwies in einer Reaktion darauf, dass er die von der unabhängigen Finanzkommission KEF, die auch eine Empfehlung zur Höhe des Rundfunkbeitrags ausspricht, vorgegebenen Einsparungen bei Personal seit 2018 übererfülle. „Aus wirtschaftlichen Gründen baut der MDR im Zeitraum 2021-2024 (Beitragsperiode) insgesamt 55 Stellen ab.“ Damit werde das Ziel verfolgt, das strukturelle Defizit strategisch sukzessive zu beseitigen.

Weiter hieß es, dass man dieses Defizit bis zum Jahr 2024 durch Gewinnrücklagen ausgleiche. „Letztere werden Ende 2024 vollständig aufgebraucht sein. Danach erfolgt der erforderliche Ausgleich im Ergebnis über eine Angleichung der Aufwände an die Erträge.“ Umso wichtiger werde es sein, die begonnenen Strukturreformen sowohl in der ARD als auch im MDR konsequent umzusetzen.

Der MDR geht aktuell in der mittelfristigen Finanzplanung für die Beitragsperiode 2021 bis 2024 von einem Defizit von 105 Millionen Euro aus. In früheren Berechnungen hatte man mit 141 Millionen Euro gerechnet. „Das zeigt, dass der strategische Sparkurs des MDR funktioniert“, teilte der öffentlich-rechtliche Sender weiter mit.

Text: dpa/ Redaktion: JN

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  • MDR-Gebaeude-2: © MDR/Martin Jehnichen

22 Kommentare im Forum

  1. Ist für mich immer wieder nicht nachvollziehbar, wie man in Millionenhöhe Defizite für Perioden hat. Die haben doch genügend Geld. Da sollte man vielleicht vorher etwas zaghafter rangehen und lieber erstmal etwas weniger anbieten. Das hat den Vorteil, dass man sich hinterher von Dingen nicht verabschieden muss (oder Personal entlassen), das einem lieb geworden ist. Das hilft auch keinem. UNd man würde sich Empörungsdebatten sparen. Vorteil 2. Jeder Privathaushalt kann letztlich auch nicht mehr ausgeben, als reinkommt. Die Öffis offensichtlich schon. Und das ist schwer zu vermitteln. Außerdem tun die ja immer so, als könne man sich nicht auch auf andere Weise informieren, bilden, unterhalten. Der Markt hält mehr bereit und da kann man sich wenigstens raussuchen, was man sehen möchte.
  2. Ok, fangen wir mal beim Radio an: - MDR Klassik wird mit Kultur wieder fusioniert. - MDR Tweens einstellen, für die Jugend gibts Sputnik. - MDR Schlagerwelt einstellen, ein ARD-weiter Schlagersender reicht, dann nehmt halt den vom NDR Gerade der MDR ist ein Beispiel dafür, wie bei der ARD die Radiosender ins Kraut schießen. Dabei machen die zT grauenvolles Radio, siehe Jump.
  3. Zudem hat niemand sonst so gut vorhersehbare Einnahmen, wie die ÖR-Anstalten aus der Zwangsgebühr.
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