MediaMarkt und Saturn schließen Filialen

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MediamarktSaturn
MediamarktSaturn RetailGroup

Der Elektronikkonzern Ceconomy schließt eine Reihe seiner Filialen in Deutschland. Insgesamt würden in dem noch bis Ende September laufenden Geschäftsjahr 13 Media-Markt- und Saturn-Filialen in Deutschland dicht gemacht, sagte Finanzvorstand Florian Wieser am Donnerstag in Düsseldorf.

Hinzu kämen 10 bis 15 Filialen in Ausland. Der Manager bemühte sich allerdings gleichzeitig, Sorgen über eine weitere Schließungswelle zu zerstreuen. Es sei kein größeres Restrukturierungsprogramm geplant. Insgesamt werde es in Zukunft eher mehr als weniger Standorte geben.

Tatsächlich plant der Elektronikhändler neue Marktformate, um den nach der Pandemie veränderten Kundenbedürfnissen Rechnung zu tragen. „Lange Zeit galt das Credo mehr Fläche und mehr Produkte führen zu mehr Kunden und Umsatz. So einfach ist das heute nicht mehr“, sagte der Chef von Ceconomy und MediaMarktSaturn, Karsten Wildberger.

Rettet ein neues Konzept die Elektronikmärkte?

In den Innenstädten könnten deshalb kleinere Märkte von Media-Markt und Saturn entstehen, die mit einem ausgewählten Sortiment und digitaler Anbindung weniger Fläche benötigen. Außerdem liebäugelt Wildberger mit Shop-in-Shop-Konzepten, bei denen ein kleines Elektroniksortiment etwa in SB-Warenhäusern präsentiert wird. Nach oben hin könnten „Lighthouse-Märkte“ mit großer Fläche das Angebot abrunden. Erste Tests der Konzepte finden bereits im Ausland statt. Doch auch in Deutschland dürften die ersten Neuerungen im kommenden Jahr zu finden sein.

Auch Corona spielt eine Rolle

Im Moment hat auch Ceconomy mit der Corona-Krise zu kämpfen. Zwar konnte der Elektronikhändler seine Umsätze im abgelaufenen Quartal dank guter Geschäfte vor allem in Spanien, Italien und in der Türkei sowie des boomenden Onlinehandels um 8 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro steigern. Doch rutschte der Konzern operativ tiefer in die Verlustzone. Der bereinigte operative Fehlbetrag (Ebit) stieg von 45 Millionen im Vorjahreszeitraum auf 93 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Verlust von 67 Millionen Euro. Vor allem das Geschäft in Deutschland litt unter den monatelangen coronabedingten Ladenschließungen.

Wildberger, der sei zwei Wochen an der Spitze des Unternehmens steht, zeigte sich trotz der durchwachsenen Zahlen verhalten optimistisch. «Mein erster Eindruck ist: Das Unternehmen ist grundsätzlich auf dem richtigen Weg, aber es gibt sehr viel zu tun.»

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  • df-mediamarkt-saturn1: MediamarktSaturn RetailGroup

141 Kommentare im Forum

  1. Und welche Filialen sind konkret betroffen? Zjm erwähnten neuen Konzept kleiner Filialen in der Innenstadt: so was gab es schon mit einem kleinen Saturn in Köln, der hauptsächlich nur Mobilfunk anbot. Ist schon wieder weg und ein Levis Store drin...
  2. Ich gehe nicht in einen MediaMark um mir dann dort Sachen, welche nicht vor Ort sind, online zu bestellen. Entweder ich gehe da hin zum gleich mitnehmen oder gar nicht. Warum soll ich mir den Weg antun, wenn ich es auch von der Couch aus kann. Ist verzwickt, habe dafür keine Lösung, aber so ist es halt.
  3. Am Sonntag morgen ist mir eine SSD kaputt gegangen, bei Amazon via Prime eine neue bestellt und bereits Montag gegen 12:30 Uhr geliefert worden. Wozu dann noch irgendwo hinfahren? Der Preis war besser als im Media Markt / Saturn / Euronics und inkl. Versand direkt am nächsten Tag erhalten. Gerne kann man hier Amazon Bashing betreiben, als Kunde kenne ich jedoch kein besseres Unternehmen bei dem ich lieber meine Bestellungen aufgebe.
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