Nach Absage: ARD veranstaltet virtuelle Leipziger Buchmesse

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Digitale Alternative zur Leipziger Buchmesse: Literaturfans müssen trotz Absage der Buchmesse nicht auf Lesungen und Interviews verzichten. Zahlreiche Autorinnen und Autoren stellen ihre Neuerscheinungen nun im Netz und im Radio vor.

Unter Federführunge des MDR stellt die ARD das geplante Bühnenprogramm von der Leipziger Buchmesse, die wegen des Coronavirus abgesagt wurde, ins Netz und ins Radio – beispielsweise als digitale Alternative via Livestream direkt nach Hause. MDR Kultur lädt dazu zahlreiche namhafte Autorinnen und Autoren, die ihre Neuerscheinungen nun nicht in Leipzig vorstellen können, ins Studio nach Halle ein. Unterstützt wird die ARD-weite „virtuelle Buchmesse“ vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels und von der Leipziger Buchmesse.

ARD-Intendant Tom Buhrow gibt sich positiv: „Ich bin froh, dass wir als ARD so schnell eine Lösung in der aktuellen Situation gefunden haben. Wir können die Buchmesse nicht ersetzen, aber wir sahen uns als ARD in der Verantwortung, schnell eine Alternative auf die Beine zu stellen – für die Kulturbranche und alle Bücherliebhaber.“

Am eigentlichen Buchmesse-Samstag (14. März) sind von 10 bis 20 Uhr Schriftsteller im Halbstunden-Takt online und onair zu erleben – auf der eigens eingerichteten Homepage und im Facebook-Channel von MDR Kultur sowie bei MDR Kultur im Radio und weiteren ARD-Kulturwellen. Zugesagt haben unter anderem Ingo Schulze, Katja Riemann, Nora Gomringer, Abbas Khider, Greta Taubert, Hans-Joachim Maaz, Stephan Ludwig, Valerie Schönian, Jan Wenzel, Tom Kummer und Marina Frenk. Weitere Autoren haben ihre Teilnahme angekündigt. Auch Denis Scheck verlegt seine legendäre Messeveranstaltung „Best of Druckfrisch“ in diesem Jahr ins Studio und wird sich im Rahmen der „virtuellen Buchmesse“ auf seine unvergleichliche Art den neuen Titeln im Buchmarkt widmen.

Am Samstagabend steht dann ab 20 Uhr wie geplant die dreistündige „ARD Radio Kulturnacht: Unter Büchern“ auf dem Programm. Die Sendung mit Gästen wie Lutz Seiler, Kerstin Hensel, Lana Lux und Ulla Lenze wird von allen Kulturradios der ARD übertragen. Am Sonntag, 15. März, ist dann Schriftsteller Moritz von Uslar zu Gast im Studio beim „MDR Kultur Café“.

Und auch im Fernsehen öffnet der MDR literarische Räume: Am Donnerstag (12. März) dreht sich im Kulturmagazin „artour“ alles um Neuerscheinungen der Frühjahrssaison und am Freitag (13. März) folgt nach „Riverboat“ das „MDR Kultur Spezial: Krimi, Thriller, True Crime“. Am Samstag (15. März) lädt dann Literaturexpertin Katrin Schumacher vier Autorinnen aus vier Generationen zum gemeinsamen literarischen Dinner ein: „MDR Kultur – Unter Büchern“ – zuerst um 22.15 Uhr bei 3sat und um 23.20 Uhr im MDR-Fernsehen. Die beiden MDR Kultur-Fernsehsendungen können bereits ab 11. März vorab in der ARD-Mediathek angeschaut werden.

Zusätzlich berichtet MDR Kultur im Netz und im Radio ausführlich über die Verleihung des Preises der Leipziger Buchmesse und stellt alle relevanten Neuerscheinungen des Frühjahres ausführlich vor.

Die Premiere der MDR-Koproduktion „Kinderraub der Nazis – Die vergessenen Opfer“ am 11. März in der Schaubühne Lindenfels sowie das Konzert des MDR-Rundfunkchors unter Leitung von Philipp Ahmann, am 13. März, 20 Uhr in der Leipziger Nikolaikirche finden im Gegensatz zur Messe jedoch wie geplant statt.

Alle Livestreams und Informationen findet man auf der Webseite des MDR zur Buchmesse und im Facebook-Channel von MDR Kultur.

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3 Kommentare im Forum

  1. Sehr, sehr gute Sache! Da fehlt zwar der Flair einer echten Messe, aber zumindest für die teilnehmenden Autoren könnte es dadurch sogar zu einem noch größeren Publikum kommen, als dies vort Ort bei der Messe der Fall wäre. Bin gespannt, wie das Angebot angenommen werden wird.
  2. In Kombination mit einer klassischen Messe wäre es vielleicht eine gute Idee. Aber bei einer rein virtuellen Messe werden wohl kaum Autoren und Verleger mitmachen, sondern sie werden dann lieber auf den nächsten oder übernächsten Messertermin warten, um um es dann noch gross als Neuheit vorstellen zu können.
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