Nagravision will illegale Livestreams in Echtzeit bekämpfen

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Piraterie Download

Die Unternehmen Nagravision (Kudelski Group) und Broadpeak haben eine gemeinsame Technologieplattform vorgestellt, die es Rechteinhabern und Broadcastern ermöglichen soll, illegale Livestreams von Sportinhalten in Echtzeit zu erkennen und gezielt zu stören. Die Lösung zielt darauf ab, Piraterie während Live-Übertragungen unattraktiv zu machen – ohne dabei die legalen Nutzer zu beeinträchtigen.

Live-Sportübertragungen gelten als besonders piraterieanfällig, da sie in Echtzeit stattfinden und für Plattformbetreiber hohe Reichweiten und Werbeeinnahmen generieren. Genau hier setzt die neue Lösung eine Mitteilung von Nagravision zufolge an: Mithilfe von KI-gestützter Analyse, Echtzeit-Erkennung und gezielter Disruptionstechnologie sollen unautorisierte Streams unbrauchbar gemacht werden – etwa durch Qualitätsminderung oder Unterbrechungen. Gleichzeitig bleibt das legale Angebot in hoher Auflösung und mit niedriger Latenz verfügbar.

Kombination aus CDN-Kontrolle und Sicherheitsanalytik

Die Lösung kombiniert Nagravisions Sicherheitstechnologien, darunter Echtzeitanalyse von CDN-Traffic und DRM-Anfragen, mit dem Advanced CDN-System von Broadpeak. Sogenannter CDN-Traffic bezieht sich auf den Datenverkehr, der über ein Content Delivery Network (CDN) geleitet wird. Ein Content Delivery Network (CDN) ist ein Netzwerk aus weltweit verteilten Servern, das digitale Inhalte – wie Videos, Webseiten, Bilder oder Streams – schnell und zuverlässig an Nutzer ausliefert. Nagravision und Broadpeak lassen eine skalierbare und integrative Sicherheitsarchitektur entstehen, die sich der Mitteilung zufolge nahtlos in bestehende OTT-Workflows und Broadcast-Systeme integrieren lassen soll.

Ziel: Rechteinhaber vor Erlösverlusten schützen

Das System soll Streaming-Plattformen und Rechteinhabern helfen, Einnahmeverluste durch Piraterie zu reduzieren. Zu den adressierten Bedrohungen zählen laut Angaben der Unternehmen unter anderem:

  • illegales Re-Streaming
  • Credential-Sharing („Account-Sharing“, also das Teilen von Zugangsdaten)
  • unautorisierter Zugriff über Drittgeräte
  • CDN-Leeching (missbräuchliche Nutzung der Infrastruktur, um Inhalte kostenlos und illegal weiterzuverbreiten)

Gerade bei Großereignissen mit hoher gleichzeitiger Nutzung sei eine zuverlässige und automatische Schutzlösung unerlässlich, heißt es.

Technologischer Fokus auf Echtzeitreaktion

Zentraler Bestandteil ist die Fähigkeit zur unmittelbaren Reaktion: Sobald verdächtige Aktivitäten erkannt werden, kann der Systembetreiber automatisiert gegen betroffene Streams vorgehen, ohne dabei andere Nutzer zu stören. Dadurch soll die Plattformstabilität erhalten bleiben, selbst bei hohen Zugriffszahlen während Live-Events.

Einsatz ab sofort möglich

Die Technologie ist nach Angaben der Unternehmen ab sofort verfügbar und richtet sich an Streamingdienste, Sportrechteinhaber und Broadcaster. Eine Vorstellung der Lösung soll auch im Rahmen der IBC 2025 (12.-15. September in Amsterdam) erfolgen.

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Bildquelle:

  • Piraterie Download: © FON's Fasai/stock.adobe.con
5 Kommentare im Forum
  1. Mir ist schon während der Club-WM aufgefallen, dass im DAZN-Stream unregelmäßig Buchstaben-Zahlen-Kombinationen eingeblendet wurden. Wenn man darüber die Quellen für Piraten-Streams ausfindig machen möchte, dass der Code direkt in den Stream integriert werden muss, was wiederum heißt, dass das Stream-Bild für jeden Nutzer individuell erstellt werden muss. Dafür braucht man aber ganz andere Hardware-Lösungen.
  2. Das ganze hatte Irdeto mit Digitürk schon 2012 versucht mit dem Zahlen Einblendungen. Allerdings haben die einfach einen Programm gebaut das die Zahlen ausblendet. Das ist schon mal versucht worden.. ohne erfolg.
  3. Sowas gabs schon bei der D-Box2 mit Linux. Das Plugin nutze ich heute noch bei zu grellen Senderlogos.
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