Vodafone schluckt auch restliche Kabel Deutschland-Anteile

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Quoten Diagramme, Geldscheine, Lupe; © Sergey Nivens - stock.adobe.com

Vodafone kann schlussendlich einen Haken unter die Übernahme von Kabel Deutschland machen. Nach Reuters-Informationen konnte eine Einigung mit den letzten Anteils-Eignern erzielt werden.

Es hat ein paar Jahre in Anspruch genommen. Aber so wie es aussieht, wird Vodafone den Minderheits-Aktionären sowie Shareholder Elliott ihre insgesamt 17 Prozent Aktienanteile an Kabel Deutschland abkaufen können. Hierfür steht ein Kurs von 103 Euro je Anteilsschein im Raum. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters sollen die Aktionäre das Angebot wohl auch schon angenommen haben.

Damit würde nach jahrelangem Rechtsstreit ein Schlussstrich unter die Übernahme von Kabel Deutschland gezogen. Nur zur Erinnerung: Bereits 2013 hatte Vodafone den Konkurrenten übernommen. Eine Summe von 7,7 Milliarden Euro ging seinerzeit für den größten Kabelnetzbetreiber in Deutschland über den Tisch. Was noch fehlte, waren aber vor allen Dingen die 14 Prozent von Großaktionär Elliott. Dieser sträubte sich lange, erwirkte gar eine Prüfung des Übernahmeangebots vor dem Landgericht München.

Elliott hielt dieses für zu gering (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Bei der Untersuchung des Falls wurde ein Preis von 104 Euro pro Kabel Deutschland-Aktie als angemessen ermittelt. Dieser wurde vom damaligen Vodafone-Angebot von 84,50 je Anteilsschein weit unterboten. Die verbleibenden 17 Prozent betreffend konnte der Prüfungswert nun also anscheinend nochmals um 1 Euro gedrückt werden.

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6 Kommentare im Forum

  1. Es macht aber schon längst keinen Sinn mehr, den Kabelmarkt als völlig separaten Bereich zu sehen. Erst Recht wenn das Nebenkostenprivileg wegfällt. Es sind zwar immer noch verschiedene Technologien, aber dennoch konkurrieren Telekom und Vodafone praktisch auf jeder Ebene. Mit der Konsolidierung im Kabelmarkt ist daher kaum echter Wettbewerb weggefallen.
  2. Die Telekom bietet seit 2016 wieder Kabelanschlüsse an. Erst mit Fernsehen übet Eutelsat Kabelkiosk heute M7 und Internet/Telefon über Congstar. 2018 hob das Bundeskartellamt das Verbot auf, Kabelanschlüsse anzubieten. Seitdem bietet die Telekom slles selbst an unter dem Namen Telekom Mieterdhop.
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