Berlin – Der Abschlussbericht der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ fordert von den privaten Rundfunkveranstaltern, mehr für qualitativ hochwertige Kultur zu tun. Der Lobby-Verband der Privatsender kontert darauf mit der Hinterfragung, was denn gute Kultur sei.
„Es gilt darauf zu achten, dass weite Teile der Bevölkerung nicht ausgegrenzt werden, indem der Kultur-Begriff zu eng gefasst wird“, gibt der Präsident des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) zu bedenken.
Mit Filmevents, Reportagen, Magazinen, Festivals, Musikernachwuchswettbewerben und Konzerten bis hin zu privaten Spartenprogrammen für Literatur oder für Cineasten, mit umfassenden finanziellen Beiträgen zur Filmförderung und alsProduktionsauftraggeber würden die Privaten überdies bereits einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Vielfalt in Deutschland leisten. „Diese Verdienste werden im Bericht bedauerlicherweise fast nicht berücksichtigt“, führte Doetz weiter aus.
Künftig wollen die privaten Rundfunkveranstalter ihre Verantwortung für das kulturelle Leben in Deutschland noch stärker wahrnehmen. Doetz erklärte, dass den privaten Sendern klar ist, dass sie sowohl Wirtschaftsunternehmen als auch Kulturträger sind.
Gefreut haben sich die Privaten natürlich über die Kritik der Enquete-Komission an den öffentlich-rechtlichen Angeboten. So teilt der VPRT die Forderung der Kulturbeauftragten nach mehr Kultursendungen zur besten Sendezeit in den Hauptprogrammen. Auch die Quotenorientierung der durch Gebühren finanzierten öffentlich-rechtlichen Sendern scheint dem VPRT wie der Enquete-Komission der falsche Weg zu sein.
In diesem Zusammenhang erneuerte Doetz seine Forderung nach einer stärkeren Fokussierung auf den Programmauftrag bei den öffentlich-rechtlichen Entscheidern. Damit spielt der VPRT-Präsident vor allem auf die Debatte um die Evaluierung neuer Angebote nach ihrem Zweck für die Gemeinschaft (Public Value Test) an. [lf]
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