WDR verteidigt EM-Sportradio – VPRT mit wenig DAB-Plus-Einsatz

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Im zwischen dem WDR und dem Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) entbrannten Streit um das geplante öffentlich-rechtliche Sportradio zur Fußball-EM hat sich nun WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz zu Wort gemeldet. Er hat das vom VPRT geforderte Verbot des digitalen Sportradios zurückgewiesen.

Wie Schmitz in einer Mitteilung des WDR vom Donnerstag erklärte, werde „WDR-Event“ seit Jahren als zeitlich befristeter digitaler Ereigniskanal genutzt. Dies erfolge „selbstverständlich im Einklang mit den medienrechtlichen Regelungen in Nordrhein-Westfalen“, so der WDR-Hörfunkdirektor. Im Eventradio sind beispielsweise Bundes- und Landtagsdebatten sowieSonderprogramme zu sportlichen Großereignissen zu hören, unter anderemzu Fußballturnieren oder den Olympischen Spielen.

„Es handelt sich nicht um ein bundesweites Radioangebot, das den Landesrundfunkanstalten im übrigen gesetzlich auch gar nicht erlaubt wäre“, führte Schmitz weiter aus und betonte, dass die Förderung des Digitalradios nicht nur im Sinne der öffentlich-rechtlichen Veranstalter geschehe, sondern auch von der Polititk gefordert werde. „Wir sind uns mit etlichen Privatradio-Anbietern einig, dass es für den Erfolg des Digitalradios besonderer Anstrengungen bedarf und arbeiten auf diesem Feld eng zusammen. Allerdings ist das Engagement des VPRT in dieser Sache leider sehr überschaubar“.
 
Der VPRT hatte in einer Reaktion auf das geplante digitale EM-Sportradio erwartungsgemäß Kritik geäußert. Die geplanten Aktivitäten müssten von der Medienpolitik „ein klaresSpielverbot“ erhalten, schimpfte VPRT-Vizepräsident undRadio-Regenbogen-Geschäftsführer Klaus Schunk in einer Erklärung. Es sei blanker Zynismus, wenn der WestdeutscheRundfunk ein entsprechendes Projekt öffentlich als „Förderung desDigitalradios“ deklariere, laut internen Papieren aber erfolgreichenprivaten Sendeangeboten wie dem Fußball-Radio 90elf „etwasentgegensetzen“ wolle.
 
Das Sportradio ist vom 19. Mai bis zum 8. Juli im Digitalradio sowie im Internet als Livestream zu hören. Neben Live-Reportagen aller Spiele mit deutscher Beteiligung, welche ab dem Viertelfinale komplett laufen werdebn, kommen Sportler und Experten als Studigäste zu Wort. [rh]

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