Weniger Unterhaltung: NDR streicht diverse Sendeformate

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NDR Gebäude; © NDR/Markus Krüger
© NDR/Markus Krüger

Der NDR muss in den kommenden vier Jahren seine Kosten um 300 Millionen Euro reduzieren: Ausgaben für Personal, Produktion, Verwaltung und Programm sollen deshalb gesenkt werden.

Der Norddeutsche Rundfunk kündigt im Rahmen eingehender Sparmaßnahmen Abstriche in vielen Bereichen an. So werden laut NDR über alle Bereiche hinweg mindestens 200 Planstellen nicht mehr nachbesetzt. Betriebsbedingte Kündigungen hat der NDR bis 2024 tarifvertraglich ausgeschlossen. In der Produktion werden flächendeckend Standards gesenkt und auf Investitionen in Technik verzichtet. 

Im Fernsehen soll es in erster Linie Einschnitte im Bereich Unterhaltung geben. Dies betrifft auch die Zulieferungen des Senders für die ARD. Zukünftig wird es weniger Tatorte, Unterhaltungsshows und Fernsehspiele vom NDR geben. 

In der Prime-Time des NDR Fernsehens will der Sender weiter auf die erfolgreichen Formate wie „DAS!“, „Markt“ und „Visite“ setzen. Einige Sendungen wie „Inselreportagen“ und „Lieb und teuer“ wird es hingegen wohl nicht mehr geben. „Zapp“ und das „Kulturjournal“ verlagern, auch mit Blick auf die veränderte Mediennutzung, ihre Inhalte zunehmend in Online-Angebote und digitale Verbreitung.

Das Engagement des NDR für die Gemeinschaftseinrichtung ARD-aktuell in Hamburg („Tagesschau“, „Tagesthemen“) behält laut Pressemitteilung der Sendeeanstalt indes weiter höchste Priorität.

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  • NDR-Gebaeude: © NDR/Markus Krüger

19 Kommentare im Forum

  1. Oder einfach ein Endlosenwiederholungsband ansetzen. So das dass Programm befüllt werden kann.
  2. Ich finde es auch komisch, dass der NDR so sparen muss, gerade weil es um die drittgrößte ARD-Anstalt (von 9) geht. Der Fokus soll nun auf der Zeit von 18 bis 22 Uhr liegen. Außerhalb dieser Zeit kann eine Zusammenarbeit einfacher realisiert werden, gerade da dort kaum regionale, tagesaktuelle Sendungen vorhanden sind. Die Angebote sollten nun auch klarer werden, gerade durch die Verlagerung von Inhalten von NDR Info zu NDR Kultur. Warum Produktionen für das Kulturjournal und Zapp eher ins Internet gehen sollen, erschließt sich mir nicht, da die Kosten für die Ausstrahlung produzierter Beiträge im Fernsehen und im Internet sich nicht unterscheiden. Durch Zusammenarbeit mit anderen dritten Programmen sollte man mehr erreichen können.
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