
Die ESA hat den Abschluss der ersten Phase ihrer „European Launcher Challenge“ und die für die nächste Phase vorausgewählten Unternehmen bekannt gegeben.
Die europäische Weltraumorganisation ESA ließ in ihrer Geschichte bisher zwei Trägerraketen-Baureihen entwickeln. Die Ariane dient der Beförderung von mittleren und schweren Nutzlasten in verschiedene Orbits und die Vega für kleinere Nutzlasten. Eine Zusammenarbeit mit Roskosmos unter anderem im Rahmen einer modifizierten Sojus-Rakete wurde inzwischen beendet. Ein Programm der ESA soll nun seit 2023 die europäische Fähigkeit, Nutzlasten ins All zu bringen, verbessern. Dies soll durch die Finanzierung der Enwicklung von kleinen und mittleren Trägerraketen geschehen. Dadurch, so eine Pressemitteiltung der ESA, soll der Wettbewerb in diesem Sektor durch eine größere Anzahl verfügbarer Lösungen gestärkt werden.
Die „European Launcher Challenge“ wurde im November 2023 öffentlich bekannt gegeben. Sie soll ihrer Missionsbeschreibung zufolge Europas Position im globalen Weltraummarkt stärken und einen nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Zugang zum Weltraum sicher stellen. Im Rahmen dieser „Challenge“ soll es zwei Komponenten geben. Einerseits will man von Seiten der ESA Unternehmen auswählen, an die man Aufträge für Raketenstarts zwischen 2026 und 2030 vergeben will. Andererseits sollen auch Verträge für die Demostration einer Erweiterung von Startkapazitäten und damit einhergehend erfolgreichen Startversuchen mit diesen erweiterten Kapazitäten vergeben werden. Maximal sollen pro Teilnehmenden an der Challenge 169 Millionen Euro aufgewendet werden. Dieser Betrag solle dann alle Aktivitäten der beiden Komponenten betreffen. Damit verändert die ESA eigenen Angaben die Art ihres Engagements. Man sei nicht mehr selbst für das Design von Trägerraketen verantwortlich, sondern (teil-)finanziere nurnoch Produkte privater Unternehmen.
Erste Phase abgeschlossen, Warten auf CM25
Am vergangenen Montag, den 7. Juli, gab man von Seiten der ESA bekannt, dass man die erste Phase der „European Launcher Challenge“ abgeschlossen habe. Nachdem man am 25. März diesen Jahres einen Aufruf zur Einreichung von Anträgen publiziert hatte, habe man verschiedene potentielle Teilnahmevorschläge für das Programm erhalten. Insgesamt wurden nun Anträge von fünf Unternehmen vorausgewählt. Diese habe man nach Kriterien überprüft, die unter anderem die technische sowie wirtschaftliche Ausgereiftheit und die Nachhaltigkeit der Vorhaben beinhalteten. Die fünf betroffenen Unternehmen sind „Isar Aerospace“, „Maiaspace“, „Orbital Express Launcher“, „PLD Space“ und die „Rocket Factory Augsburg“.
Nach dem Abschluss der ersten Phase der „European Launcher Challenge“ sollen nun Gespräche mit den vorausgewählten Unternehmen geführt werden. Im November findet dann der sogenannte ESA-Rat auf Ministerebene (CM25) in Bremen statt. Im Rahmen dieses alle drei Jahre stattfindenden Treffens werden die Budgets der europäischen Weltraumorganisation für die kommenden Jahre festgelegt. Nach dem Treffen soll die zweite Phase der „Challenge“ beginnen, an der nur die vorausgewählten Unternehmen teilnehmen können.
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