
Auf den NASA-Administrator Sean Duffy wird aktuell nicht nur von Mitarbeitenden der NASA Druck ausgeübt. Auch prominente republikanische Abgeordnete treten mit Forderungen auf. Auslöser sind die Vorschläge der US-Regierung für das Fiskaljahr 2026 und bereits angestoßene Maßnahmen auf deren Grundlage.
Für den aktuellen kommissarischen NASA-Administrator, Sean Duffy, ist die Aufgabe bei der US-amerikanischen Weltraumbehörde sicherlich keine einfache. Der Verkehrsminister der aktuellen US-Regierung ist vor allem auch als Teilnehmer in krawalligen TV-Formaten und als Sport-Moderator bekannt geworden. Nun soll er wohl die einschneidenden Kürzungen, die der noch nicht vom US-amerikanischen Kongress beschlossene Budget-Vorschlag des Weißen Hauses vorsieht, gegenüber der NASA durchsetzen. Da die Kürzungen allerdings nur Vorschläge für ein potentielles Jahresbudget für das Fiskaljahr 2026 betreffen, hat sich ein gewisser Widerstand im US-amerikanischen Kongress herausgebildet. Dort besteht man darauf, dass der Kongress das Budget beschließt und nicht das Weiße Haus oder die jeweilige Adminstration. Daher sei es nicht rechtens, wenn die Budgetvorschläge für das kommende Fiskaljahr bereits jetzt Grundlage von politischem Handeln Sean Duffys seien. Wie zu erwarten war, sind unter den Kürzungen etwa Programme der NASA, die der Wetter- und Klimabeobachtung dienen, also etwa die Konzentration von Treibhausgasen in der Athmosphäre untersuchen. Andere Kürzungen betreffen das Artemis-Programm, also das aktuelle Mondflug-Programm der NASA und kooperierenden internationalen Partnern. DIGITAL FERNSEHEN hatte über die Pläne berichtet.
Angestellte und Politiker über Druck aus
Für Beobachtende der US-amerikanischen Politik etwas überraschend stellt sich Ted Cruz wohl in dieser Sache an die Seite der NASA. Er ist derzeit der Vorsitzende des Ausschusses für Handel, Wissenschaft und Verkehr des US-Senats. Bereits in der Anhörung des beinahe-Administrators der NASA, Jared Isaacman, tat sich Cruz vor allem damit hervor, dass er vor einem „Roten Mond“, also dem Einfluss der Volksrepublik China auf dem Mond, warnte. In der letzten Woche wurde nun bekannt gegeben, dass der texanische Senator und sein ebenfalls texanischer Parteifreund aus dem Repräsentantenhaus, Brian Babin, Sean Duffy darauf drängen, die im sogenannten „Big Beautiful Bill“ der US-Regierung veranschlagten Milliardeninvestitionen zu nutzen. Daher wurde der kommissarische NASA-Administrator von den beiden Abgeordneten aufgefordert, entsprechende Pläne bis zum 1. September anfertigen zu lassen.
Für die beiden republikanischen Abgeordneten sollen die Investitionen der Inbesitzname und der strategischen Nutzung des Mondes und des Mars dienen. Insbesondere sei dies drängend, da andere Länder ebensolche Ambitionen zeigten. Neben den beiden Politikern organisieren sich auch Mitarbeitende der NASA und deren Subunternehmen, um gegen die vorgeschlagenen Kürzungen im kommenden NASA-Budget Stellung zu beziehen. Ende Juli etwa wurde ein Brief an Sean Duffy verschickt, den hunderte aktive und ehemalige Mitarbeitende der NASA unterzeichnet hatten. Darin kritisierte man das vorgeschlagene Budget sowie Umstrukturierungen bei der NASA. Die Pläne würden die Fähigkeit der NASA untergraben, kritische Forschungen des Weltraum und die Erde betreffend durchzuführen. Auch die Sicherheit der NASA-Projekte sei durch die vorgeschlagenen Kürzungen direkt betroffen. Auch wird in der „Voyager Declaration“ genannten Veröffentlichung das Beenden von Projekten kritisiert, für die finanzielle Mittel durch den US-amerikanischen Kongress bereits bewilligt worden seien.
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