
Die „Axiom Mission 4“ wurde wieder verschoben. Ein weiteres „Starship“ ist explodiert. Ein chinesisch-italienisches Gemeinschaftsprojekt startete erfolgreich ins All.
Vonseiten der US-amerikanischen NASA gab man bereits am vergangenen Donnerstag bekannt, dass auch am heutigen Sonntag, den 22. Juni, die privatwirtschaftlich organisierte „Axiom Mission 4“ nicht starten werde. Dafür fasse man aber einen Termin in den nächsten Tagen ins Auge, um die bereits mehrfach verschobene Mission des Unternehmens „Axiom Space“ zur Internationalen Raumstation zu starten. Man brauche, so eine Pressemeldung der NASA, weitere Zeit um Probleme am „Swesda“-Servicemodul der Raumstation zu analysieren.
Das Modul, das vom russischen Raumfahrtkonzern „RKK Energija“ gebaut worden war, war eines der ersten Module der ISS. Es gab in den letzten Jahren immer wieder Probleme mit Druckabfällen dort, was auf mögliche Lecks hinweisen könnte. Diese versuchte man aktuell zu verschließen und beobachtet das Ergebnis der aktuellen Arbeiten. Zu einer Verzögerung der „Axiom Mission 4“ hatten zuerst auch Probleme durch ein Leck an einem Sauerstofftank der für die Mission zu nutzenden „Falcon 9“-Rakete geführt. Das Unternehmen SpaceX gab inzwischen bekannt, dass man das Problem an der Rakete behoben und einen erfolgreichen Test durchgeführt habe. Über eine der Planänderungen, die vorgesehene Besatzung und die Möglichkeit den Start der auch Ax-4 genannten Mission zur ISS verfolgen zu können, hatte DIGITAL FERNSEHEN bereits berichtet.
Weiteres „Starship“ explodiert
Am 18. Juni fand ein Test eines „Starship“ („Block 2“) von SpaceX statt, das für einen zukünftigen Testflug eingeplant war. Dies wäre der zehnte Testflug der gesamten Rakete inklusive des Boosters gewesen. Im Rahmen des sogenannten „Static fire test“, bei dem die Triebwerke für einige Sekunden gezündet werden, explodierte das „Starship“ allerdings auf dem Testgelände. Nach Angaben von SpaceX gab es keine Verletzten und keine Gefahren für Menschen, die sich in der Gegend des Testgeländes befinden. Das Gelände liegt einige Kilometer westlich der eigentlichen Startplattform („Starbase“).
Einem Statement Elon Musks zufolge weise eine erste Anaylse der gesammelten Daten darauf hin, dass ein Stickstoffbehälter „versagt“ habe, dessen Belastung eigentlich innerhalb der Spezifikationen gelegen habe. Wenn dies zuträfe, sei es das erste Mal, dass dieser Fehler aufgetreten sei. Die explodierte Oberstufe trug die Nummer 36. Die „Starship“-Oberstufen mit den Nummern 33, 34 und 35, die in diesem Jahr gestartet worden waren, explodierten ebenfalls.
„CSES-2“ erfolgreich gestartet
Erfolgreich hob indes Presseberichten zufolge eine chinesische „Langer Marsch 2D“-Rakete mitsamt des „CSES-2“ genannten Satelliten vom Kosmodrom Jiuquan ab. Das Kürzel des Satelliten steht für „China Seismo-Electromagnetic Satellite-2“ und der Satellit ist auch unter dem Namen „Zhangheng-2“ bekannt. Der Name bezieht sich auf den Wissenschaftler Zhang Heng. Dieser fand in der chinesischen Han-Zeit unter anderem als Mathematiker, Astronom und Geograph Anerkennung. Er soll einen Seismographen erfunden haben, der ein Erdbeben im Jahr 138 registriert haben soll. Dazu passend soll das „CSES“-Programm mögliche Korrelationen zwischen Störungen in der oberen Ionosphäre, Niederschlägen von Teilchen aus dem inneren Van-Allen-Gürtel und seismologischen Ereignissen auf der Erde untersucht werden. Der Van-Allen-Gürtel ist als Strahlungsgürtel der Erde ein Ring von geladenen Elementarteilchen im Magnetfeld der Erde. Sowohl „CSES-2“ als auch bereits „CSES-1“ sind ein Gemeinschaftsprojekt der italienischen ASI und der chinesischen CNSA.
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